Das Ergebnis hat uns überrascht: Die edlen, teuren Sorten, von denen Feinschmecker so schwärmen, sind bei uns eher auf den hinteren Plätzen gelandet. Sind die teuren Schokoladen doch nicht so toll, wie uns Gourmets immer glauben machen wollen? Wir haben Georg Bernardini gefragt. Der ausgebildete Chocolatier und ehemalige Mitbegründer der "Confiserie Coppeneur et Campagnon" hat gerade den 700-Seiten-Band Der Schokoladentester veröffentlicht und dafür über 2500 Schokoladenprodukte verkostet und bewertet. Ihn wundert es nicht, dass die teuren Sorten bei uns - als Laien in Sachen Schokoladen-Verkostung - vergleichsweise schlecht abgeschnitten haben. Grund seien die speziellen Kakaosorten der teureren Hersteller, deren Aromen oft polarisierten. "Die Standard-Supermarkt-Schokoladen schmecken eher flach, sind aber genau auf den Durchschnittsgeschmack abgestimmt", erklärt der Profi in Sachen Schokolade. Sein Favorit bei den Supermarkt-Schokoladen: Die Bio-Schokolade von Hersteller Vivani, unser Platz 2. Von Schokolade mit zugesetzten Aromen rät er ab, weil sie den Gaumen verfälschen und deshalb schlecht für den Geschmackssinn ist.
Bernardinis Tipp für alle, die lieber Vollmilch- als Bitterschokolade essen: Für den Anfang eine dunkle Milchschokolade, wie die 50%-Schokolade Labooko-Ecuador von Zotter probieren. Für ihn ist die vollmundig, süß-milchige und nur leicht bittere Schokolade mit dem tollen Kakao-Charakter die beste Milchschokolade auf dem Markt. Aber seinen persönlichen Favoriten muss letztlich jeder selber finden.