Sogar mehr Fett als in Kartoffelchips
Früher fand man sie nur in Bioläden, mittlerweile füllen sie auch die Supermarktregale: Veggie-Chips, Gemüse-Kesselchips oder Vegetable Chips.
Nicht nur die Namen, auch die Verpackungen suggerieren, dass es sich bei Gemüsechips um eine gesunde Alternative zu den berüchtigten Kartoffelchips handelt. Und viele Kunden greifen zu: Schließlich steckt vor allem Gemüse in den Tüten, oft sogar in Bio-Qualität. Pastinake, Süßkartoffeln, Karotten und Rote Bete werden am häufigsten verarbeitet.
Doch genauso wie die Kartoffeln bei den herkömmlichen Chips wird das Gemüse natürlich frittiert, so dass die ursprünglich gesunden Gemüsescheibchen laut Stiftung Warentest bis zu 40 Prozent Fett enthalten, wenn sie in die Regale kommen – das ist mehr, als in den meisten Kartoffelchips steckt.
Auch Acrylamid und Nitrat wurde gefunden
In 3 von 15 getesteten Produkten fanden die Tester außerdem einen bedenklich hohen Gehalt an Acrylamid - aus diesem Grund fielen die Gemüsechips von Netto Marken-Discount, die Svenska-Bio-LantChips und die Tegut-Gemüse-Kesselchips als „mangelhaft“ durch. Der als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestufte Schadstoff kann beim Frittieren entstehen.
Bei den Chips der Marke Tyrrell’s hingegen führte der hohe Nitratgehalt der Roten Bete zur Note "mangelhaft". Nitrat kann im Körper zu Nitrosaminen reagieren - viele dieser Verbindungen wirken im Tierversuch krebserregend.
Selbst der Testsieger ist eine Kalorienbombe
Testsieger sind die Gemüsechips von Seeberger. Trotzdem: Diese Chips enthalten zwar relativ wenig Salz, aber mit 30 pro 100 Gramm viel natürlichen Zucker und einen Fettgehalt, der es mit Kartoffelchips aufnehmen kann.
Der ausführliche Test erscheint in der September-Ausgabe der Zeitschrift "test" (ab 31.08.2017 am Kiosk) und ist jederzeit unter www.test.de/gemuesechips abrufbar.
TIPP: Wie ihr wirklich gesunde Gemüsechips im Ofen selber macht, erfahrt ihr hier: So einfach könnt ihr gesunde Gemüsechips selbermachen