Fotoprojekt Ja zum Leben mit Trisomie 21
Das Fotoprojekt "First and foremost I am" der Isländerin Sigga Ella zeigt 21 Menschen mit Down-Syndrom. Die Botschaft: Unser Leben ist genauso wertvoll wie jedes andere auch.
Pränatale Diagnostik: Fluch oder Segen?
Doch nicht nur die Frage nach Leben und Tod hat sie zu diesem Projekt inspiriert. Auch Ellas Tante Begga hat das Down-Syndrom. Das Syndrom, auch Trisomie 21 genannt, ist eine Genmutation, durch die das 21. Chromosom oder Teile davon dreifach vorhanden sind. Für die Fotografin ist es schwer vorstellbar, dass sich ihre Großeltern damals gegen das Leben ihrer Tante entschieden hätten, wenn sie die Möglichkeit gehabt hätten.
Die pränatale Diagnostik bietet die Möglichkeit, Erbkrankheiten früh zu erkennen. Doch an die Untersuchungen sind unweigerlich ethische Fragen und persönliche Entscheidungen geknüpft. Unter anderem: Will ich ein Kind bekommen, das Trisomie 21 hat? Sigga Ella hat zu dieser Frage eine eigene Meinung: „Ich bin nicht gegen pränatale Diagnostik. Aber ich denke, dass wir an einem Punkt angelangt sind, wo wir innehalten und uns fragen sollten, was als Nächstes kommt. Es ist notwendig, anhand dieser Frage die Diskussion zu beginnen und die Menschen mehr über das Down-Syndrom aufzuklären."
Halldóra Jónsdóttir über ihr Leben mit dem Down-Syndrom: „Mein Leben ist wertvoll und gut“
Halldóra Jónsdóttir befürwortet Ellas Standpunkt. Die 24-Jährige lebt ebenfalls mit dem Down-Syndrom und ist indirekt für den Titel von Sigga Ellas Fotoprojekt verantwortlich. In einem Artikel stellte sie klar: „Ich habe Down-Syndrom, aber VOR ALLEM bin ich Halldóra. Ich mache Millionen Dinge, die andere Menschen auch machen. Mein Leben ist wertvoll und gut, weil ich mich für das Positive und die guten Dinge im Leben entscheide.“
Tipp: Die Ausstellung ist während des Warschauer Kunst und Fotografie Festivals 2015 in der Galeria Obok, und ab dem 12. Juni 2015 in Torshavn auf den Färöer Inseln zu sehen.
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