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Erste-Hilfe-Techniken

Die wichtigsten Erste-Hilfe-Techniken - Handgriffe, die Leben retten können.

Bewusstseinskontrolle

WANN: Wenn Ihr Kind bewusstlos ist, d. h. sich nicht wachrütteln lässt. WIE: Prüfen Sie, ob das Kind bei Bewusstsein ist. Schütteln Sie es vorsichtig an der Schulter, stellen Sie ihm eine Frage. Ein Baby an den Füßen kitzeln. Wenn Ihr Kind darauf nicht reagiert, ist es bewusstlos. Bei Bewusstseinseintrübung ist das Kind zwar ansprechbar, aber verwirrt, d. h., es antwortet nicht sinnvoll. Ein bewusstloses Kind kann jederzeit aufhören zu atmen. Außerdem kann sich der Mageninhalt in den Mund ergießen und von da eingeatmet werden. Sie müssen daher sofort überprüfen, ob Ihr Kind atmet. Atmet es, lagern Sie das Kind so, dass sein Kopf den niedrigsten Punkt einnimmt, die erschlaffte Zunge darf nicht in den Rachenraum zurückfallen. Stabile Seitenlage, Atemkontrolle (siehe nächster Absatz) und sofort den Notarzt rufen.

Atemkontrolle

Für die Atemkontrolle das Kind auf den Rücken legen, den Kopf etwas zurückbeugen und den Unterkiefer vorschieben (siehe Zeichnung unten). ACHTUNG: Bei Säuglingen nur den Unterkiefer vorschieben. Ein Ohr möglichst nahe an Mund und Nase des Kindes legen, gleichzeitig den Brustkorb beobachten. Spüren und sehen Sie Atembewegungen? Wenn ja: Stabile Seitenlage.

Atemspende

WANN: Wenn Ihr Kind bewusstlos ist und nicht mehr atmet. WIE: Mund-zu-Nase-Beatmung In Schulterhöhe neben das Kind knien. Seinen Kopf leicht zurückbeugen. Dazu eine Hand an die Stirn legen, mit der anderen den Unterkiefer nach oben ziehen. Nur so hebt sich der Zungengrund aus dem Rachenraum und gibt die oberen Atemwege frei. Bei einem Baby nur den Unterkiefer nach oben ziehen. Jetzt den Mund des Kindes schließen, dazu die Unterlippe mit dem Daumen gegen die Oberlippe schieben. Einatmen und Ihren weit geöffneten Mund fest um die Nase des Kindes legen. Sanft und beständig in die Nase des Kindes ausatmen. Fünfmal beatmen, anschließend muss der Puls geprüft werden. (Siehe Pulskontrolle) Ist der Puls vorhanden, wird das Kind weiterbeatmet. Einen Säugling etwa einmal in ein bis zwei Sekunden beatmen (entspricht 40-mal pro Minute), ein Kleinkind einmal in zwei Sekunden und ein Schulkind einmal in drei Sekunden.

Alternative bei Verletzung oder Verstopfung der Nase

Mund-zu-Mund-Beatmung Mit Daumen und Zeigefinger die Nase des Kindes zudrücken, Luft holen, mit Ihrem Mund den Mund des Kindes umschließen und ausatmen - alle drei Sekunden einen Atemzug. Einem Baby alle ein bis zwei Sekunden einen Atemzug geben. Dazu einmal einatmen und mit diesem Volumen viermal leicht in Mund und Nase des Säuglings ausatmen. Bei Ihrem Ausatmen muss die Brust des Kindes sich heben und dann wieder senken. Wenn der Brustkorb sich nicht bewegt, prüfen Sie, ob der Kopf ausreichend überstreckt ist. Können Sie das Kind auch dann nicht beatmen, schauen Sie in den Mund des Kindes und prüfen Sie, ob Atemhindernisse, wie Fremdkörper, Speisereste oder Erbrochenes im Weg sind. Ist dies der Fall, fünfmal mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter des Kindes schlagen. ACHTUNG: Fremdkörper oder Erbrochenes können leicht tiefer in Richtung Kehlkopf und Luftröhre rutschen, weil im Mund eines Kindes sehr wenig Platz ist. Wenn das Kind jetzt atmet: Stabile Seitenlage. Wenn nicht: weiter Atemspende. Notarzt verständigen. Wenn das Kind wieder allein atmet: Stabile Seitenlage. Wenn das Kind fünfmal beatmet wurde, müssen Sie den Puls kontrollieren.

Pulskontrolle

WANN: Wenn Ihr Kind bewusstlos ist und nicht mehr atmet. WIE: Bei Säuglingen überprüft man den Puls an beiden Innenseiten des Oberarms. Ab dem Kleinkindalter kann der Puls auch an der Halsschlagader getastet werden. Prüfen des Pulses am Oberarm: Den Arm des Säuglings nach oben außen drehen. Mit zwei Fingern (Zeige- und Mittelfinger) den Puls tasten. Ist kein Puls tastbar, den Puls am anderen Arm kontrollieren. Dabei auch auf andere Lebenszeichen achten (z. B. Schlucken des Kindes, Bewegungen des Brustkorbs). Prüfen des Pulses am Hals: Sie ertasten die Vorderseite der Luftröhre und legen dann zwei bis drei Fingerkuppen seitlich in die Grube zwischen Luftröhre und schrägem Halsmuskel. Nicht den Daumen nehmen, sonst fühlen Sie Ihren eigenen Puls! Etwa fünf Sekunden lang fühlen, dann auch die andere Seite kurz überprüfen. Wenn Sie nichts spüren und auch keine sonstigen Lebenszeichen erkennbar sind, hat Ihr Kind einen Herzstillstand. Notarzt verständigen.

Herz-Lungen- Wiederbelebung

WANN:Wenn Ihr Kind nicht atmet und keinen Pulsschlag hat. ACHTUNG: Die Herzdruckmassage sollten am besten nur diejenigen anwenden, die sie in einem Kurs gelernt haben - man kann dabei sehr viel falsch machen.

Herzdruckmassage bei Säuglingen

  1. Das Kind muss auf einer harten Unterlage liegen. Um den richtigen Druckpunkt zu finden, legen Sie zwei Finger so auf den Brustkorb, dass der obere Finger eine Fingerbreite unterhalb einer gedachten Linie zwischen beiden Brustwarzen des Kindes liegt. Etwa ein bis zwei Zentimeter weich eindrücken, loslassen.
  2. Dreimal eindrücken (pro Sekunde ein- bis zweimal), dann eine Atemspende. So lange, bis wieder Lebenszeichen erkennbar sind (Kind atmet wieder, Puls ist wieder vorhanden) oder der Notarzt eintrifft.

Herzdruckmassage bei Kindern (bis 8 Jahre)

  1. Das Kind muss auf einer harten Unterlage liegen. Um den richtigen Druckpunkt zu finden, legen Sie Ihren Handballen auf die untere Hälfte des Brustbeins des Kindes. Etwa zwei bis drei Zentimeter weich eindrücken, loslassen.
  2. Fünfmal eindrücken (pro Sekunde ein- bis zweimal), dann eine Atemspende. Bis wieder Lebenszeichen kommen oder der Notarzt eintrifft.

Herzdruckmassage bei Schulkindern

  1. Das Kind muss auf einer harten Unterlage liegen. Um den richtigen Druckpunkt zu finden, fahren Sie mit Ihrem Zeigefinger am unteren Rippenbogen des Kindes nach oben, bis Sie zum Brustbein gelangen. Dort den Finger platzieren. Zwei Finger der anderen Hand in Richtung Kopf des Kindes legen. Unmittelbar daneben den Handballen der ersten Hand auflegen. Handballen der zweiten Hand auf die erste Hand legen. Etwa zwei bis drei Zentimeter weich eindrücken, loslassen.
  2. 15-mal eindrücken (pro Sekunde ein- bis zweimal), dann zwei Atemspenden. So lange, bis Ihr Kind wieder Lebenszeichen zeigt oder der Notarzt eintrifft.

Schocklage

WANN: Wenn ein Schock droht, zum Beispiel bei starken Flüssigkeitsverlusten (durch Verbrennungen, Blutungen, Durchfälle), durch Schmerzen, Panik oder auch als allergische Reaktion. Ein Schock ist lebensbedrohlich. Durch die Schocklage wird dem Kreislauf zusätzlich Flüssigkeit zugeführt. Notarzt verständigen. WIE: Das Kind auf den Rücken legen. Die Beine hoch lagern, zum Beispiel auf einen Stuhl oder auf mehrere Kissen. Mit einer warmen Decke zudecken.

Stabile Seitenlage

WANN: Wenn Ihr Kind bewusstlos ist, aber atmet, sofort in die stabile Seitenlage bringen. Sonst besteht die Gefahr, dass das Kind an seinem Erbrochenen erstickt.

WIE:

  1. Ihr Kind liegt auf dem Rücken. Schieben Sie den Arm, der Ihnen näher ist, gestreckt unter den Körper des Kindes.
  2. Beugen Sie das Knie, das Ihnen näher ist, und stellen Sie den Fuß an den Po.
  3. Fassen Sie Schulter und Hüfte auf der Körperseite, die von Ihnen am weitesten weg ist, und drehen Sie das Kind vorsichtig zu sich.
  4. Legen Sie den Kopf des Kindes in den Nacken, so dass die Atemwege frei sind. Legen Sie die Wange auf die unten liegende Hand. ACHTUNG: Ein bewusstloses Kind nie allein lassen!

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