Emma soll schocken - und das tut sie auch, mit den vielen Krampfadern an ihren Beinen, den stark geröteten und geschwollenen Augen, den Ekzemen auf ihrer Haut, dem großen Buckel auf dem Nacken und den langen Nasenhaaren. Offensichtlich hat Emmas Körper ganz schön gelitten. Ihr Auftrag: Die Grusel-Puppe Emma soll zeigen, wie krank uns 20 Jahre am Schreibtisch machen können.

Konstruiert wurde Emma von britischen Forschern, die für die Studie "Work Colleague oft the Future", zu deutsch "Unser Arbeitskollege der Zukunft", mit 3000 Büromenschen aus Frankreich, Deutschland und England sprachen. In den Interviews erzählten die Angestellten von ihren körperlichen Beschwerden durch die Büroarbeit. Emma ist das Ergebnis dieser Erzählungen.

Ihre Augen sind rot und geschwollen vom jahrelangen Starren auf Monitore. Die Krampfadern und Wassereinlagerungen in ihren Beinen zeigen die mangelnde Bewegung. Die langen Nasenhaare kommen von der schlechten Luft im Büro.
, erklärt Verhaltensforscher William Higham, der an der Studie mitgewirkt hat. "Wenn die Leute sich sagen, 'Das könnte ich sein', können sie sich besser mit dem Problem identifizieren, denke ich".
Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Kopfschmerzen
Hinter der Aktion steckt Werbung des Unternehmens "Fellowes Brands" für ergonomisch passende Stühle und Tische. Doch das Problem ist echt: Das viele Sitzen kann uns tatsächlich krank machen.

Bereits eine Studie von Dynamic Markets und Fellowes von 2013 macht die Probleme klar: "Demnach leiden 26 Prozent der Arbeitnehmer täglich unter Beschwerden, die sie direkt auf ihre Arbeit an einem Computer zurückführen. An der Spitze der Liste der Erkrankungen liegen in Deutschland Rückenschmerzen (50 Prozent) und Nackenschmerzen (40 Prozent). Kopfschmerzen sowie verspannte und schmerzende Schultern folgen gemeinsam auf dem dritten Platz mit 36 Prozent".
Auch das Privatleben leidet
Die Beschwerden bedeuten erhebliche Einschränkungen für die Arbeitnehmer: "Über die Hälfte der Betroffenen gibt an, dass sich die Beschwerden auf ihr Privatleben auswirken, beispielsweise auf ihre Beziehungen. 57 Prozent lassen sich Medikamente verschreiben, um die Schmerzen zu lindern, 41 Prozent setzen dabei auf Selbstmedikation, und 41 Prozent unternehmen nichts dagegen. Gerade mal 38 Prozent informieren ihren Chef über die Probleme, 59 Prozent leiden still".

William Higham hat bereits Konsequenzen für sich gezogen, erzählt er der "Huffington Post":
Die Experten von der Krankenkasse "Barmer" empfehlen zur Abwechslung auch das zeitweilige Sitzen auf einem Gymnastikball und einen Spaziergang an der frischen Luft in der Mittagspause. Außerdem sei mehr Bewegung außerhalb des Büros wichtig: Mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen, sei zum Beispiel hilfreich. Ergänzend seien aber auch angepasste Büromöbel wichtig.
Verwendete Quellen: huffpost.com, fellowes.com