Wie schön ist es, im Frühjahr und Sommer unbeschwert die Natur zu genießen! Doch leider sollte man sich ein paar Gedanken zum Thema Zecken machen, da sie schwere Krankheiten wie FSME oder Borreliose übertragen können.
Zeckenschutz: Wann muss ich auf Zecken achten?
Zecken werden im Frühjahr aktiv und leben meist unterhalb von 1000 Metern. Zieh daher lieber feste Schuhe, Socken und lange Hosen an, wenn du im Wald unterwegs bist, um dich vor Zecken zu schützen und davor, dass sie dich stechen. Trag möglichst auch ein Shirt mit langen Ärmeln. Dasselbe gilt für das Picknick auf der Wiese und für die Gartenarbeit – Zecken verstecken sich auch gern im hohen Gras.
Impfung prüfen
Als Schutz ist die Impfung gegen Zecken ist sinnvoll, wenn du in Risikoregionen lebst oder Urlaub machen und dich dort in der freien Natur aufhalten willst. Sie schützt vor dem von Zecken übertragenen FSME – die Viren können zu einer Hirnhautentzündung führen. Betroffen sind vor allem Bayern und Baden-Württemberg sowie Teile von Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und das Saarland.
Zeckenschutz ist auch nach der Impfung wichtig Wer eine Impfung hat, muss sich aber trotzdem vor Zecken schützen, denn diese übertragen neben FSME auch andere Krankheitserreger, insbesondere Bakterien aus der Gruppe der so genannten Borrelien. Das Problem: Die Infektionserkrankung Borreliose (Lyme-Borreliose) hat in Deutschland stark zugenommen. Inzwischen geht man von rund 100.000 Neuerkrankungen pro Jahr aus.
Borreliose kann zu chronischen Entzündungen des Nervensystems, des Herzmuskels und der Gelenke führen und in ganz seltenen Fällen sogar tödlich verlaufen. Fünf bis 35 Prozent aller Zecken tragen den Erreger in sich, von hundert Zeckenbissen führt durchschnittlich einer zu einer erkennbaren Borreliose-Erkrankung.
Bei grippeartigen Beschwerden wie
- Fieber,
- Kopfschmerzen,
- Muskelschmerzen
- oder Lymphknotenschwellungen
sollte man daher aufhorchen. Diese können auch erst Tage oder Wochen nach dem Zeckenstich auftreten.
Wanderröte: Typisches Infektionsanzeichen nach einem Stich von Zecken
Typisch für die Infektion ist die so genannte "Wanderröte", eine ringförmige und mindestens vier Zentimeter große Rötung rund um die Stichstelle. Wichtig: Diese tritt frühestens sieben Tage nach dem Stich der Zecken auf. Sollte man solche Anzeichen bemerken, sollte man direkt zum Hausarzt gehen, Borreliose lässt sich gut mit Antibiotika behandeln. Wie du einen Zeckenbiss erkennen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Beim Zeckenschutz nicht nur auf Chemie vertrauen
In Kombination mit geeigneter Kleidung (helle Kleidung meiden Zecken übrigens) ist auch die Verwendung von Anti-Zecken-Mitteln zum Zeckenschutz (Sprays und Lotionen) sinnvoll, beispielsweise hilft Kokosöl gegen Zecken und Schwarzkümmelöl gegen Zecken. Allerdings wirken die Mittel, auch Repellents genannt, nicht immer so lange wie versprochen. Das gilt besonders bei Kindern.
Sich selbst auf Zecken untersuchen
Nach einer Wanderung oder einem Picknick auf der Wiese solltest du deine Kleidung und den Körper genau absuchen. Zecken bevorzugen Stellen mit dünner Haut, wie Kniekehlen, Armbeugen, Achsel- und Leistengegend. Da die Zecken beim Stich ein betäubendes Sekret absondern, spürt man ihn meist nicht. Im Video oben siehst du genau, wie ein Zeckenbiss mit Borelliose aussieht und erkennst die Infektion sofort.
Zecken sollten schnell entfernt werden
Je eher du Zecken entfernst, desto geringer ist das Risiko einer Infektion mit Borelliose: In der Regel werden die Erreger erst nach etwa 24 Stunden übertragen. Nimm daher bei Ausflügen in die Natur eine Pinzette mit. Auch bei geeignetem Zeckenschutz lässt sich ein Stich nicht immer verhindern.
Zecken richtig entfernen
Willst du eine Zecke entfernen, zieh sie mit der Pinzette heraus – ohne sie zu quetschen. Fasse das Tier mit der Pinzette dabei möglichst dicht an der Haut an. Wenn man Zecken mit Vereisungsspray betäubt, lassen sie sich leichter entfernen. Ersticke die Zecke aber auf keinen Fall mit Öl oder Klebstoff! Im Todeskampf sondern die Tiere Speichel ab; das lässt die Infektionsgefahr steigen.
Spezielle Zeckenzangen, die Scheckkarten ähneln, sind weniger geeignet: Damit bekommt man die kleineren Jugendstadien der Zecke, die so genannten Nymphen, nicht immer zu fassen. Auch lässt sich die Kartenfläche nicht an jeder Körperstelle ansetzen, etwa in der bei Zecken beliebten Leisten- und Genitalregion. Pinzetten-ähnliche Zeckenzangen aus Plastik haben oft den Nachteil, dass sie nicht richtig schließen und das Entfernen des Tieres dadurch erschweren.
Zecken – ab ins Labor?
Häufig hört man den Rat, die entfernte Zecke aufzubewahren und zu einer genaueren Untersuchung mit zum Arzt zu nehmen. Tatsächlich kann im Labor bestimmt werden, ob und welche Krankheitserreger Zecken enthalten. Allerdings können beschädigte oder eingetrocknete Zecken, aber auch komplett mit Blut vollgesogene Tiere das Laborergebnis verfälschen. Die aufwändige Untersuchung einer Zecke, die du selbst von deinem Körper entfernt hast, ist deswegen nicht unbedingt sinnvoll.