Bei einer Erkältung greifen wir gern zu Kombipräparaten, denn Medikamente wie Wick MediNait, Wick DayMed, Grippostad C oder Aspirin Complex versprechen Abhilfe bei mehreren Beschwerden. Ein "Gießkannenprinzip", das nach Ansicht der Experten von Stiftung Warentest jedoch nicht sinnvoll ist. Manchmal sind die Nebenwirkungen unverhältnismäßig schwer, die Wirkstoffe zu niedrig dosiert oder deren Nutzen fraglich.
Besser: Mit so genannten Einstoffpräparaten die Erkältung zielgenau und schonend behandeln. Welche Medikamente helfen am besten gegen Erkältungsbeschwerden wie Schmerzen, Fieber, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen?
Fieber hat eine wichtige Funktion: Es kurbelt das Immunsystem an, so dass Krankheitserreger besser bekämpft werden können. Deshalb Fieber möglichst erst ab 38,5 Grad Celsius und darüber senken (rektal gemessen). Gut geeignet zum Fiebersenken sind Medikamente mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Paracetamol.
Noch besser: Wadenwickel. Diese allerdings nur anwenden, wenn die Waden auch heiß sind. So geht's: Tücher in lauwarmes Wasser tauchen, auswringen und um die Unterschenkel wickeln. Wechseln, wenn die Tücher warm sind. Bis zu dreimal wiederholen.
Ibuprofen und Paracetamol helfen auch gegen Gliederschmerzen, die häufig bei Erkältung und Grippe auftreten. Beide Wirkstoffe sind laut Stiftung Warentest auch für Kinder, Stillende und Schwangere geeignet (Ausnahme: Im letzten Schwangerschaftsdrittel kein Ibuprofen verwenden). Die Mittel zurückhaltend und so kurz wie möglich einnehmen.
Eine sanfte Möglichkeit, um die Nasenschleimhaut zu befeuchten, ist Salzlösung oder alternativ der Wirkstoff Dexpanthenol. Geeignet auch für Säuglinge, Schwangere und Stillende. Um die Nasenschleimhaut zum Abschwellen zu bringen, empfiehlt Stiftung Warentest den Wirkstoff Xylometazolin, den man jedoch maximal sieben Tage anwenden sollte. Meiden sollten Sie das Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid.
Tipp: Inhalieren hilft, festsitzenden Schleim zu lösen und die Atemwege zu befeuchten. Einfach heißes Wasser in eine Schüssel gießen, mit einem Handtuch über dem Kopf darüberbeugen und tief ein- und ausatmen. Wer mag, kann Salz (zwei Teelöffel pro Liter), ätherisches Öl oder Kräuter dazu geben.
Hustenmittel unbedingt nach der Art des Hustens auswählen: Wer trockenen Reizhusten unterdrücken möchte, setzt am besten auf den Wirkstoff Dextrometorphan. Wichtig: Es besteht die Gefahr der Abhängigkeit, deshalb nur wenige Tage anwenden. Hilfreich sind auch pflanzliche Mittel wie Extrakte aus Isländisch Moos, Eibisch und Spitzwegerich.
Das Abhusten erleichtern sollen die Wirkstoffe Azetylzystein und Ambroxol. Laut Stiftung Warentest sollte die Wirksamkeit allerdings noch besser belegt werden, deshalb werden sie nur mit Einschränkung empfohlen. Eine Alternative sind ätherische Öle, die es als Erkältungsbad und zum Einreiben und Inhalieren gibt. Sie erleichtern das Atmen und den Abfluss von Schleim, sind allerdings für Asthmatiker und Kinder unter zwei Jahren tabu. Für Babys und Kleinkinder gibt es spezielle Mischungen. Auch pflanzliche Extrakte aus Efeu und Thymian erleichtern das Abhusten.
Auch hier gibt es nur eine einschränkende Empfehlung - und zwar für Medikamente mit den Wirkstoffen Ambroxol und Lidokain. Laut Stiftung Warentest sollte auch hier die Wirksamkeit noch besser belegt werden. Kindern unter zwölf Jahren, Schwangeren und Stillenden wird von der Verwendung ganz abgeraten.
Einfacher Tipp: Viel trinken! Getränke verflüssigen den Schleim und vermehren Speichel, der wiederum Abwehrstoffe gegen Viren enthält. Trinken hilft bei Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Auch (Husten-) Bonbons und Kaugummis helfen, da sie den Speichelfluss anregen.
In diesem Artikel verraten wir außerdem, wie sich starker Husten behandeln lässt.
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