Johanniskraut: Wirkung & Anwendung
Johanniskraut wirkt oral eingenommen stimmungsaufhellend. Als Öl angewendet ist es entzündungshemmend.
Für die Einnahme muss es hochdosiert verabreicht werden, um seine Wirkung zu entfalten. Entsprechende Fertigarzneimittel gibt es je nach Anwendungsgebiet als Kapseln, Dragees, Tabletten, Teezubereitung, Saft, Öl (Rotöl) oder Tropfen in der Apotheke. Auf jeden Fall sollten standardisierte Mittel aus der Apotheke verwendet werden, da nur so die richtige Dosierung sichergestellt werden kann. Freiverkäufliche Präparate aus Supermärkten sind oft zu niedrig dosiert. Das Öl für die Behandlung der Haut kann selbst hergestellt werden.
Johanniskraut lässt sich anwenden bei:
- Angstzuständen
- Schlafstörungen
- Nervöser Unruhe
- Leichten Depressionen
- Temporären mentalen Erschöpfungszuständen
- Leichten Beschwerden des Magen-Darm-Traktes
Äußere Anwendung bei:
- Kleineren Wunden
- Verletzungen
- Verbrennungen
Die Anwendung und Dosierung sollte mit dem Arzt oder Apotheker abgesprochen werden!
Johanniskraut: Wirkung bei Depressionen
Die antidepressive und beruhigende Wirkung von Johanniskraut lässt sich vermutlich auf die Inhaltsstoffe Hyperforin und Hypericin zurückführen. Deren Wirkungsmechanismus ist noch nicht vollständig geklärt. Allerdings geht man davon aus, dass die Verfügbarkeit der Botenstoffe Dopamin, Noradrenalin, Melatonin und Dopamin reguliert wird.
Die Einnahme und Anwendung ist nur bei leichten bis mittelschweren Depressionen angebracht und sollte auf jeden Fall unter ärztlicher Beobachtung erfolgen. Johanniskraut wirkt erst nach längerer Einnahme, daher muss auch hier mit dem Arzt abgewogen werden, ob das natürliche Mittel infrage kommt.
Bei stärkeren oder gar chronischen Depressionen ist Johanniskraut als Behandlung ungenügend und somit gefährlich.
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Johanniskraut: Wirkung auf der Haut
Johanniskrautöl – auch unter dem Namen Rotöl bekannt – wirkt entzündungshemmend. Daher kann es bei kleineren Wunden, Verbrennungen und Verletzungen angewendet werden. Ebenfalls kann es bei trockener und schuppiger Haut zum Einsatz kommen. In einigen Studien wurden auch die positiven Effekte bei Neurodermitis aufgezeigt.
Johanniskraut: Nebenwirkungen
- Bluthochdruck, Unruhe
- Allergische Reaktionen der Haut
- Kopfschmerzen
- Hautrötungen, Symptome einer Sonnenallergie, Lichtempfindlichkeit der Haut (besondere Vorsicht bei Personen mit hellem Hauttyp)
- Magenprobleme, wie Blähungen, Übelkeit, Durchfall
Johanniskraut: Wechselwirkungen
Johanniskraut kann die Wirkung anderer Arzneimittel beeinträchtigen und herabsetzen, weshalb besondere Vorsicht bei gleichzeitiger Einnahme folgender Mittel gelten muss:
- Hormonelle Verhütungsmittel wie die Antibabypille
- Arzneien gegen Herzrhythmusstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Asthma oder bei erhöhten Blutfettwerten
- Blutverdünner
- Medikamente für das Herz
In jedem Fall solltet ihr Rücksprache mit dem Arzt halten!
Wer darf Johanniskraut nicht anwenden:
- Schwangere
- Stillende
- Kinder (unter 12 Jahren)
- Jugendliche (nur auf Empfehlung des Arztes)
- Patienten nach Organtransplantationen
Johanniskraut sollte auf keinen Fall bei gleichzeitiger Einnahme dieser Mittel angewendet werden:
- Zytostatika (Krebsmedikament)
- Immunsuppressiva
- Verschiedene Aids-/ HIV-Medikamente
- Antidepressiva
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