Diese Enthüllung hat Lilly Becker viel Kraft gekostet. Bei 'Stern TV' gibt die 40-Jährige zu, unter Endometriose zu leiden. Doch mit dem Weg in die Öffentlichkeit will sie keinesfalls Aufmerksamkeit auf sich lenken oder gar Mitleid erhaschen. Stattdessen möchte sie anderen Frauen Mut machen.
Es fällt Lilly Becker nicht leicht, so offen über ihre Krankheit zu sprechen. Denn sie soll der Grund sein, warum die Ehefrau von Tennis-Ass Boris Becker nicht wieder schwanger wird. Doch aufgeben möchte sie deswegen nicht - trotz starker Schmerzen:
Das Thema Baby Nummer zwei will die 40-Jährige deswegen so schnell noch nicht ad acta legen. "Ich versuche es noch einmal - ein paar Mal", erklärt sie.
Was ist Endometriose eigentlich?
Lilly Becker ist kein Einzelfall. Allein in Deutschland leidet rund jede zehnte Frau an Endometriose. "Es ist ein großes Problem für Frauen. Aber wenn man nicht darüber redet, wissen viele Frauen auch nicht, dass sie es haben."
Dabei geht die chronische Erkrankung oft mit größeren Schmerzen einher. Bei Endometriose handelt es sich um gutartige Gewebe-Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut, die sich außerhalb der Gebärmutter und in benachbarten Organen wie den Eierstöcken, den Eileitern, dem Darm oder der Blase ansiedeln.
Da die Wucherungen am Menstruationszyklus teilnehmen, kommt es häufig zu extrem schmerzhaften Regelblutungen und Krämpfen. Auch Zysten sind im Zuge einer Endometriose keine Seltenheit.
Wie wird Endometriose diagnostiziert?
Die Diagnose ist leider alles andere als einfach und oft wird die Erkrankung erst nach Jahren festgestellt. "Vom Auftreten der ersten Symptome bis zur Diagnose vergehen in Deutschland durchschnittlich immer noch sieben Jahre", so Stefan Renner, Präsident der Europäischen Endometrioseliga.
Kommt es aber immer häufiger zu starken Schmerzen – vor allem während des Zyklus – sollte ein Arzt hinzugezogen werden. Eine sichere Diagnose kann allerdings erst nach einem operativen Eingriff, einer sogenannten Bauchspiegelung, gestellt werden.
Wie wird Endometriose behandelt?
Um die Symptome vorübergehend zu behandeln, wird in den meisten Fällen eine Schmerzmittel- oder Hormon-Therapie empfohlen. Letztere verhindert, dass sich die Gebärmutterschleimhaut weiter aufbaut, so dass es zu einem Blutungs-Stopp kommt.
Eine andere Möglichkeit ist hingegen eine Operation, bei der die Schleimhaut-Herde entfernt werden. Welche Therapie-Form für die Betroffenen die Richtige ist, sollten immer in enger Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt geklärt werden.
In den schlimmsten Fällen kann eine Endometriose die Organe in ihrer Funktion stören oder zu psychischen Belastungen führen. Bei einigen Frauen ist sie auch der Grund für Unfruchtbarkeit.