Was kann die Pflanzenmedizin?
Heilpflanzen können vieles, oft sehr spezifisch: Sind im Wechsel Einschlafstörungen das Problem? Dann können Melisse, Lavendel oder Hopfen helfen. Ist es eher häufiges Aufwachen, der Sibirische Rhabarber. Oder stört die nächtliche Erholung, dass der Schlaf flach ist, vielleicht aber auch die Blase schwach? Wenn die Nacht spätestens um vier Uhr zu Ende ist, würde ich auf die Traubensilberkerze setzen.
"Leiden Sie unter Dauerhitze?", muss ich oft nicht fragen, die Patientinnen kommen auch bei norddeutschem Schmuddelwetter ohne Schal im tief ausgeschnittenen T-Shirt in die Praxis. Traubensilberkerze, Leinsamen, ggf. auch Soja können eine Hilfe sein. Ganz anders das Outfit Marke Zwiebel. In diesem Schicht-Style stecken oft die Frauen, die kurz aufflackernde Wallungen haben und danach frösteln, da denke ich wieder an den Sibirischen Rhabarber.
Auch bei Herzklabastern, Schweißausbrüchen und Trockenheit der Vulva gibt es hilfreiche Pflanzen: Herzgespann mit Wolfsrapp oder Hopfen und Melisse, Salbei bzw. Granatapfelkern-Öl, nicht der Saft. Na klar, manchmal sind auch Hormone nötig, die sind stärker wirksam. Aber bei gut 80 Prozent unserer Patientinnen mit Beschwerden kriegen wir diese mit unseren Freunden aus der Pflanzenwelt in den Griff.