Professionelle Zahnreinigung - was ist das eigentlich?
Wie oft bei neuen, schicken Wörtern herrscht auch bei dem Begriff professionelle Zahnreinigung (PZR) gelegentlich Verwirrung: In manchen Praxen wird der rein kosmetische Teil der Behandlung, die Reinigung der Zähne mit einem nach Salz und Zitrone schmeckenden Pulverstrahl, bereits als professionelle Zahnreinigung verkauft. Dabei soll die professionelle Zahnreinigung den unschönen und den krankmachenden Belägen gleichermaßen zu Leibe rücken.
Die Bundeszahnärztekammer hat die Arbeitsschritte festgelegt, die eine professionelle Zahnreinigung definieren: Zuerst wird der Kiefer genau untersucht, die Tiefe der Zahnfleischtaschen gemessen und somit das Risiko für Zahnfleischentzündungen festgestellt. Dann wird mit einem Haken Zahnstein und Plaque gelöst, das kratzt zwar an den Zähnen, löst aber fest sitzende Beläge.
Danach kommt besagte Air-Flow-Behandlung - mit Natriumbikarbonat und viel Wasser werden Kaffee-, Tee- und Nikotinflecken abgerieben. Viertens entfernt ein Ultraschall-Gerät die tief unter dem Zahnfleischrand liegende Ablagerungen. Die professionelle Zahnreinigung endet damit, dass Fluorid-Paste auf die Zähne aufgebracht wird. Sie hat eine 50 Mal stärkere Fluor-Konzentration als Zahnpasta, härtet den Zahnschmelz und macht die Zahnoberflächen glatt und glänzend.
Was bringt professionelle Zahnreinigung?
Zahnbeläge und Zahnstein sehen nicht nur unschön aus, sie können auch Karies und Zahnfleischentzündungen auslösen. Selbst wenn Sie Ihre Zähne noch so sorgfältig putzen - manche Beläge bekommen Sie nicht weg, etwa zwischen den Zähnen oder weit hinten im Mund.
Bei der professionellen Zahnreinigung werden die Ablagerungen entfernt, das senkt das Risiko für Karies und Parodontitis. Angenehmer Nebeneffekt: Die Zähne sehen danach ein wenig weißer aus als vorher. Und weil die Zähne nach der abschließenden Politur mit Fluorid-Paste schön glatt sind, haben es Bakterien danach schwer, sich festzusetzen. Außerdem geben die Prophylaxe-Assistentinnen gute Tipps, wie man seine Zähne auch zuhause perfekt pflegen kann.
Wie oft, wie lange, wie teuer?
Das ganze Reinigungsprogramm wird ein bis zwei Mal im Jahr empfohlen. Leidet man an chronischer Zahnfleischentzündung, Diabetes oder Bluthochdruck, empfiehlt es sich der Gang zur Zahnreinigung sogar alle drei Monate.
Und auch der Schwangerschaft kann man sich die Behandlung ruhig einmal öfter gönnen - durch die Hormonumstellung ist man etwas anfälliger für Entzündungen und Karies. Die Behandlung dauert eine Stunde und kostet in der Regel zwischen 80 und 100 Euro.