Zwei von drei erwachsenen Deutschen leiden regelmäßig unter Kopfschmerzen. Davon haben rund 18 Millionen Menschen mit einer besonders heftigen Form von Kopfschmerzen zu tun: Migräne. Die Symptome sind von Mensch zu Mensch verschieden - selbst bei ein und derselben Person können sich Migräne-Anfälle unterschiedlich äußern. Charakteristisch dafür ist jedoch ein periodisch wiederkehrender, plötzlicher, pulsierender und häufig halbseitiger Kopfschmerz. Welche Anzeichen können auf eine Migräne hindeuten? Die häufigsten Symptome, Begleiterscheinungen und Auslöser im Überblick.
Lesetipp: Hier erfährst du alles über Migräne mit Aura und noch mehr Migräne-Symptome sowie Migräne-Hausmittel.
Sind Sie plötzlich gereizt, aufgeregt oder depressiv? Es gibt erste Hinweise auf eine mögliche genetische Verbindung zwischen Depression und Migräne, insbesondere solche mit Aura. Eine moderate oder schwere Depression kann das Risiko chronischer Migräneanfalle erhöhen.
Der pochende, ein- oder beidseitige Schmerz in der Schläfe gehört zu den häufigsten Anzeichen für Migräne.
Ihr fühlt euch nach dem Aufwachen wie erschlagen oder können abends schlecht einschlafen? Studien haben eine Verbindung zwischen einem Mangel an erholsamem Schlaf und der Häufigkeit und Intensität von Migräne nachgewiesen. Viele Menschen leiden als Folge einer Migräne an Schlaflosigkeit. Das Nicht-Einschlafen-Können kann zum Teufelskreis werden, denn Schlafmangel kann eine Migräne auch auslösen.
In manchen Fällen geht einem Migräne-Anfall eine Aura voraus. Währenddessen können insbesondere optische oder sensible Wahrnehmungsstörungen auftreten. Auch motorische Störungen sind möglich. Viele Betroffene berichten von flackernden Lichtern, Punkten oder Zick-Zack-Linien. Eine Aura dauert zwischen fünf und 60 Minuten. Der Kopfschmerz setzt meist rund eine Stunde später ein. Manche Patienten haben auch "nur" eine Aura - ohne anschließende Kopfschmerzen.
Einige Menschen mit Migräne haben typische Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung: eine verstopfte und tropfende Nase, schlaffe Augenlider oder tränende Augen.
Erst versteift der Nacken, dann beginnt die Migräne, oder andersherum. Bei vielen Menschen kündigt ein steifer Nacken eine Migräne-Attacke an oder zeigt sich als deren Nachwirkung - manchmal auch in Form von pulsierenden Nackenschmerzen.
Ihr habt einen Schokoladen-Jieper? Das könnte ein Migräne-Vorbote sein. Denn vor einem Anfall haben viele Menschen Heißhunger auf bestimmte Lebensmittel.
Bei manchen Menschen beeinträchtigt eine Migräne ihr Gefühlsvermögen. Einige berichten von einer vorübergehenden Taubheit in bestimmten Körperregionen, andere spüren Nadelstiche - oft nur in einer Körperhälfte. Die Stiche ziehen von den Fingerspitzen durch den Arm bis ins Gesicht.
Ihr habt das Gefühl, jemand verausgabt sich hinter euren Augen mit dem Messer? Dieser stechende Schmerz kommt nicht immer von Überanstrengung, sondern ist auch oft eine Begleiterscheinung von Migräne.
Studien weisen darauf hin, dass Migräne-Attacken, die von Übelkeit und Erbrechen begleitet werden, besonders schmerzhaft sind und sich weniger verlässlich mit Medikamenten behandeln lassen.
Ihr habt ständig das Gefühl, auf Toilette zu müssen? Damit kündigt sich nicht immer eine Blasenentzündung an. Starker Harndrang kann auch ein Warnzeichen für eine kommende Migräne sein. Bei manchen setzt er unmittelbar davor ein, bei anderen bereits zwei Tage vor den Kopfschmerzen.
Während eines Migräne-Anfalls hilft es vielen Betroffenen, sich in einen dunklen, ruhigen Raum zurückzuziehen. Der Grund: Grelles Licht oder Lärm können die Schmerzen verschlimmern - oder sie sogar auslösen. Gleiches können auch bestimmte Gerüche bewirken, denn bei Migräne reagiert unsere Nase sensibler auf Reize.
Ihr müsst alle paar Minuten gähnen, obwohl ihr nicht müde seid? Auch das kann ein Vorbote von Migräne sein. Viele Betroffene berichten von derartigen Gähn-Attacken vor einer Migräne.
Selbst alltägliche Bewegungen wie Gehen oder Treppensteigen können eine Migräne verstärken. In manchen Fällen kann körperliche Anstrengung - sei es durch Joggen, Krafttraining oder Sex - eine Migräne sogar auslösen. Trifft dies auf euch zu, solltet ihr euch gründlich von einem Arzt untersuchen lassen, um mögliche Ursachen wie etwa ein Blutgerinnsel im Kopf sicher ausschließen zu können.
Ihr habt das Gefühl, einen Knoten in der Zunge zu haben und könnt euch nicht deutlich artikulieren? Sprachstörungen können auf eine Migräne hindeuten. Auch in diesem Fall solltet ihr einen Arzt aufsuchen, um sicherzugehen, dass die Beschwerden nicht durch etwas Schwerwiegenderes wie einen Schlaganfall verursacht wurden.
In einigen Fällen kann eine Migräne zu Schwindel oder Sehstörungen führen. Je stärker die Migräne, desto wahrscheinlicher sind diese Beschwerden.
Ihr habt kein Gefühl mehr im Arm? Taubheitsgefühle können ein Anzeichen für Migräne sein. Bei einigen Menschen ist unmittelbar vor einem Migräne-Anfall sogar eine komplette Körperhälfte lahmgelegt oder zumindest geschwächt. Da Lähmungserscheinungen auch durch einen Schlaganfall verursacht worden sein können, solltet ihr euch unbedingt ärztlich untersuchen lassen.
Ihr fühlt euch nach einem Migräne-Anfall wie erschlagen? Damit seid ihr nicht alleine. Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Erschöpfung und Schwindelgefühle zählen zu den häufig genannten Beschwerden nach einer Migräne.