Dass es einen Zusammenhang zwischen Hormonen und Zahngesundheit gibt, ist schon länger bekannt. So leiden Frauen in der Schwangerschaft häufig unter Zahnfleischbluten, dem ersten sichtbaren Anzeichen für Zahnfleischentzündungen, der sogenannten Schwangerschaftsgingivitis. Auch in der Pubertät tritt dieses Phänomen häufig auf.
Kein Wunder: Das Zahnfleisch wird stärker durchblutet und ist dadurch oft angeschwollen – idealer Nährboden für Bakterien!
Häufige Zahnprobleme während der Wechseljahre
Ähnlich verhält es sich auch während der Menopause: Das Zahnfleisch wird weicher und empfindlicher und neigt zu Zahnfleischblutungen und Schwellungen. Eine veränderte Bakterienbesiedlung und eine verminderte Speichelmenge erhöhen das Risiko für Zahnprobleme in den Wechseljahren zusätzlich. Denn: Speichel übernimmt auch im Mund wichtige Reinigungs- und Mineralisierungsfunktionen und schützt unsere Mundgesundheit.
Und damit noch nicht genug: Die abnehmende Knochendichte (Osteoporose) nach der Menopause macht auch vor dem Kiefer nicht halt und sorgt zusätzlich dafür, dass die Zähne ihren festen Halt im Kieferknochen verlieren können. Sowohl Gingivitis als auch Osteoporose zählen zu den Risikofaktoren für Parodontitis. Sie schädigt den Zahnhalteapparat. Die Folge: Das Gebiss wird instabil. Sogar Zahnausfall ist dann möglich, wenn keine Behandlung erfolgt.
Zahnproblemen in der Menopause entgegenwirken
Doch glücklicherweise können wir durch gezielte Mundhygiene dazu beitragen, Zahnproblemen in den Wechseljahren und während der Menopause vorzubeugen. Das beginnt schon mit einer guten Prophylaxe beim Zahnarzt. Regelmäßige Kontrolle und professionelle Reinigung sollten (nicht nur in den Wechseljahren!) selbstverständlich sein.
Ein deutliches Anzeichen dafür, dass akuter Handlungsbedarf besteht, ist häufiges Zahnfleischbluten. Wer dann weniger putzt, um das Zahnfleisch nicht weiter zu schädigen, macht alles nur noch schlimmer. Denn wenn Speisereste und Bakterien nicht entfernt werden, bildet sich Plaque, die die Gingivitis verschlimmern und sich zu Parodontitis ausweiten kann.
Stattdessen rät Dr. Ralf Seltmann, Zahnmediziner beim schwedischen Mundhygienespezialisten TePe, auf weichere Zahnbürsten umzusteigen und für die kritischen Zahnzwischenräume extrasofte Interdentalbürsten zu verwenden.
Zusätzlich kann ein Gel mit Fluoriden und antibakteriellem Chlorhexidin verwendet werden, das mit der Interdentalbürste aufgetragen wird. Es sorgt für eine effiziente Reinigung und Prophylaxe speziell in den Zahnzwischenräumen. Eine entzündungshemmende Mundspülung mit Salbeitee erfüllt jedoch den gleichen Zweck.
Tipps für die Zahnpflege und Mundhygiene für Frauen ab 40
Folgende Tipps für die Zahnhygiene sollten Frauen ab 40 in ihre Pflege-Routine integrieren:
- 2 x täglich Zähneputzen mit einer (ggf. mittelweichen) Zahnbürste, auch eine elektrische Zahnbürste kann sinnvoll sein. Sie benötigt, wenn sie richtig angewendet wird, nicht viel Druck und schont so das Zahnfleisch – bei zugleich effizienter Reinigung.
- Tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume mit Interdentalbürsten (gibt es in verschiedenen Größen, sodass alle Zwischenräume optimal gereinigt werden können, z.B. TePe Interdentalbürsten, die es auch in einer besonders weichen Ausführung gibt.)
- Regelmäßige Mundspülungen mit Salbeitee oder einer Salzlösung (1 TL Salz auf ein Glas Wasser) spülen, um Entzündungen, Schwellungen und Rötungen vorzubeugen.
- Regelmäßige Zahnreinigung und Prophylaxe beim Zahnarzt, Experten empfehlen einen Termin alle sechs Monate.
Außerdem wichtig für Frauen ab 40:
- viel trinken, mindestens 2 Liter täglich
- gesunde, abwechslungsreiche Ernährung mit Lebensmitteln, die intensiv gekaut werden müssen (z.B. Vollkornbrot, Rohkost, Äpfel), das regt den Speichelfluss an
- auf Nikotin und Alkohol verzichten
- starke Gewürze, Essig und Senf meiden, um das Zahnfleisch zu schonen