
Gerade bei eher einfachen Erkrankungen wie einer Erkältung gehen wohl die wenigsten Betroffenen direkt zum Arzt. Stattdessen versucht man mit sanften Hausmitteln, wie Hühnersuppe oder Kräutertee, die lästigen Symptome loszuwerden. Doch nicht nur in Deutschland setzt man auf Hausmittel: Weltweit kommen die kleinen Helfer für verschiedene Beschwerden zum Einsatz. Die Autorinnen Karin Berndl und Nici Hofer haben sie in ihrem Buch "Pfefferwickel, Kurkumamilch & Co." zusammengetragen. Und wir stellen sie in unserer Klickstrecke vor!
Warum nutzen so viele Menschen Hausmittel?
In den meisten Hausmitteln kommen Heilpflanzen zum Einsatz. Denn dass viele Pflanzen bei verschiedenen Krankheiten helfen können, wissen wir bereits seit Jahrtausenden. Im Mittelalter nutzten vor allem sogenannte Kräuterfrauen und Klosterbewohner ihr Wissen über Heilpflanzen, um kranken Menschen zu helfen. Das Wissen der Klöster geht aber noch weiter zurück: Griechische Ärzte aus der Antike waren die ersten, die die Pflanzenkunde nutzten, Mönche schrieben dieses Wissen auf und katalogisierten es.
Besonders bekannt für ihre Kräuterheilkunde war Hildegard von Bingen, die im späten Mittelalter lebte und gegen den generellen Glauben ankämpfte, eine Krankheit sei eine Strafe Gottes. Daher wissen wir heute beispielsweise, dass Kamille entzündungshemmend und Thymian schleimlösend wirkt. Nach Hildegard von Bingens Tod geriet die Kräuterkunde lange Zeit wieder in Vergessenheit – nur um zum Ende des 19. Jahrhunderts, dank dem Pfarrer Sebastian Kneipp, ein Revival zu erleben.
Welche Arten von Hausmitteln gibt es eigentlich?
Neben klassischen Tinkturen gibt es noch viele andere Methoden, um Hausmittel anzuwenden. Die gängigsten sind:
- Wickel, z. B. Brustwickel, Wadenwickel, Halswickel bei Husten oder Fieber
- Bäder, z. B. Dampfbäder oder das Inhalieren bei Schnupfen
- Auflagen, z. B. mit Honig gegen Wunden
- Säckchen, z. B. Lavendelsäckchen bei Schlafstörungen
Fünf wirksame Hausmittel und Naturheilmittel gegen Halsschmerzen
Hausmittel sind nicht immer harmlos
Allerdings sollte man beachten, dass manche Heilpflanzen Wechselwirkungen mit anderen Pflanzen haben oder auch Allergien auslösen können. Johanniskraut beispielsweise wird gern bei einer depressiven Verstimmung oder bei Wechseljahresbeschwerden eingesetzt, kann aber die Wirkung anderer Arzneimittel negativ beeinflussen. Daher sollte man sich immer beim Arzt oder in der Apotheke beraten lassen, bevor man eine bisher nicht genutzte Heilpflanze ausprobiert.