Anzeige
Anzeige

Ob schöne Stimme oder nicht Für unsere Gesundheit sollten wir alle mehr singen

Eine Frau singt und nutzt ihre Haarbürste als Mikrofon
© Khorzhevska / Adobe Stock
Ob unter der Dusche, beim Gesangsunterricht oder sogar auf der Bühne: Singen macht glücklich. Es werden Glückshormone ausgeschüttet, Lungenerkrankungen verbessert und es stärkt sogar das Herz-Kreislauf-System. Also: Egal ob schiefe Töne oder schöne Klänge – singen hält gesund.

Es ist früh am Morgen, die Kaffeemaschine läuft bereits, die frische morgendliche Luft weht durch den Raum und im Radio läuft das Lied "Flowers" von Miley Cyrus. Auch wenn das Lied manchen schon zu den Ohren wieder rauskommt, ich singe es immer noch voller Inbrunst mit. Und jedes Mal habe ich am Ende des Liedes ein Lächeln auf den Lippen und gehe ein wenig beschwingter durch die Wohnung. War es jetzt das Lied oder das Singen, was mir die gute Laune beschert hat?

Singen kann unsere Stimmung positiv beeinflussen

Neben der Tatsache, dass mir das Lied sehr gefällt, ist es aber vor allem das laute Singen, welches meine Laune so positiv beeinflusst hat, das zeigen auch immer mehr Studien. Wenn wir singen, setzt unser Gehirn eine Reihe von Hormonen frei, die ein Glücksgefühl hervorrufen.

Unter anderem werden Endorphine freigesetzt, die umgangssprachlich auch als Glückshormone bezeichnet werden. Körpereigene Endorphine besetzen im Nervensystem dieselben Rezeptoren wie von außen zugefügte Opiate (beispielsweise Morphin) – haben also eine ähnliche Wirkung wie Drogen auf uns.

Singen setzt Glückshormone frei

Beim Singen wird ebenfalls Serotonin ausgeschüttet, ein biologisch aktiver Stoff, der in unserem Körper als Gewebshormon und Neurotransmitter funktioniert. Ist der Serotoninspiegel im Körper zu gering, kann es zu Depressionen, Angstzuständen oder Schlaflosigkeit kommen. Dopamin ist ebenfalls ein Neurotransmitter und wird auch als "Botenstoff des Glücks" bezeichnet. Ohne ihn könnten wir das empfundene Glück nicht spüren.

Oxytocin scheint gerade beim Singen einer der wichtigsten Stoffe zu sein. Es ist auch als Kuschelhormon bekannt. Es löst ein positives Gefühl aus, fährt das Stresslevel herunter und das Wohlbefinden hoch.

Singen wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus

Singen sorgt jedoch nicht nur für ein wohliges Gefühl, sondern wirkt sich auch positiv auf unser Herz-Kreislauf-System aus. In erster Linie liegt das an einer veränderten Atmung. Beim Singen atmen wir intensiver, tiefer und effizienter. So wird der Stoffwechsel angekurbelt und die Organe besser mit Sauerstoff versorgt. Wenn wir singen, atmen wir automatisch vermehrt in den Bauch und weniger über die Brust, so der "Bayrische Rundfunk". Die Lunge bekommt dadurch mehr Platz und es werden auch ihre untersten Teile aktiviert.

Singen aktiviert also Regionen im Körper, die wir sonst nicht nutzen und sorgt für eine Art Dehnübung. 15 Minuten am Tag reichen schon aus, um den Kreislauf in Gang zu bringen. Singen trainiert gezielt die Atmung, denn wer längere Strophen singen möchte, benötigt viel Luft. Studien weisen darauf hin, dass Menschen mit chronischen Lungenkrankheiten wie COPD und Asthma vom Singen profitieren, so das "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND). Wissenschaftler:innen des London Imperial College kamen zu dem Schluss, dass Singen die Lebensqualität lungenkranker Menschen steigert – es zeigten sich sogar einige Lungenfunktionsparameter, die sich verbesserten.

Singen bringt das Immunsystem auf Trab

Eine weitere Studie des Musikwissenschaftlers Gunter Kreutz bot bereits vor einigen Jahren Hinweise darauf, dass Singen auch das Immunsystem auf Trab bringt. Bei einem Laienchor wurden vor und nach der Übungsstunde Speichelproben entnommen. Nach dem Singen waren die Werte von Immunglobulin A deutlich erhöht. Dieser Stoff dient vor allem der Abwehr von Infektionen der oberen Atemwege.

Nicht vergessen werden darf der soziale Teil des gemeinsamen Singens. Es entsteht eine Verbundenheit. Ein Experiment in Schweden zeigte sogar, dass die Herzen von Chormitgliedern gleich schlagen, wenn sie zusammen singen, so das RND.

Musik und das Singen transportieren Emotionen – sie bringen zusammen und können sogar bei Alzheimerpatient:innen dazu führen, dass sie sich durch Melodien von früher wieder erinnern können. Ob allein oder in Gesellschaft, ob schöne Stimme oder nicht, das Singen tut gut und hilft nachweislich unserem Wohlbefinden.

Verwendete Quellen: gesundheitsinformationen.de, alta-klinik.de, br.de, rnd.de, utopia.de

Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel