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Konstruktiv gesehen Wie du kritisches Feedback besser annehmen kannst

Konstruktiv gesehen: Wie du kritisches Feedback besser annehmen kannst
© Sabrina / Adobe Stock
Feedback kann unsere Laune beeinflussen. Lob macht uns glücklich und ein Kompliment kann einen schlechten Tag kurzerhand in einen guten verwandeln. Doch auch kritische Rückmeldung beeinflusst unsere Laune, dies jedoch in den wenigsten Fällen auf positiver Weise.

Jede:r von uns wird es kennen: Ob bei der Arbeit, in der Schule oder Uni – überall dort wo man sich an neue Aufgaben wagt, wird man nahezu automatisch mit Feedback und Kritik konfrontiert. Das ist grundsätzlich auch gut und trägt zum Entwicklungs- und Lernprozess bei.

Dass es sich dabei aber nicht immer um Lob handeln kann, ist ganz normal, denn niemand ist perfekt und Fehler gehören schließlich zum Leben dazu. Nicht immer können wir kritisches Feedback gut annehmen und daraus lernen – die folgenden Tipps sollen dir dabei helfen.

Mit diesen Tipps kannst du kritisches Feedback in Zukunft besser annehmen

Wo Rückmeldung involviert ist, da lassen Emotionen nicht lange auf sich warten. Auf positive Kritik, wie ein lobendendes Feedback auf eine gelungene Präsentation, reagieren wohl die meisten von uns mit Freude – Endorphine werden in unserem Körper ausgeschüttet und wir fühlen uns glücklich und zufrieden.

Anders ist es bei kritischem Feedback: Bei diesem lassen wir uns schnell von unseren Emotionen leiten und werden traurig oder sogar sauer. Zu hören, dass wir etwas nicht so toll gemacht haben, kann bei einigen Menschen zu negativen Emotionen wie Scham oder Verlegenheit führen. Andere verspüren Wut, die dann schnell auf andere Menschen projiziert und an ihnen ausgelassen wird. Gegenüber beispielsweise unseren Vorgesetzten, ist das dann alles andere als wünschenswert.

Sich selbst zu versichern, dass Fehler ganz normal sind, fällt nicht immer leicht. Eine Umfrage im "Journal of Occupational and Organizational Psychology“ hat herausgearbeitet, dass die eigene Einstellung auf das Erhalten von Feedback aber eine große Rolle spielt. Wer bereit ist, konstruktive Rückmeldung anzunehmen, fühlt sich demnach kompetenter in dem was er:sie im Job tut. Außerdem sollen diese Menschen zusätzlich schneller in der Lage sein, die Motivation für die Arbeit zu steigern.

Anhand folgender Schritte wird es leichter fallen, sich zukünftig von kritischem Feedback nicht runterziehen zulassen

  • Höre dir das Feedback aus der Position von Außenstehenden an: Dies kann dir helfen, dich von der eigenen Leistung zu lösen. Stelle dir vor, das Feedback wird jemandem anderem gegeben. Oftmals fällt der Blick auf die eigene Leistung dann leichter und auch das Annehmen von Feedback ist gar nicht mehr so schwer.
  • Sei offen, zu lernen: Zeige deinem:deiner Gesprächspartner:in, dass du offen für Rückmeldung bist. Wiederhole bei eurem Gespräch beispielsweise die angesprochenen Kritikpunkte. Das zeigt, dass du das Feedback aufnimmst und für Veränderung zu haben bist.
  • Zeige Initiative: Schlage nach einem Feedbackgespräch einen Folgetermin vor, in dem du auf Punkte eingehen kannst, die du als ungerechtfertigt empfindest. Ebenso kannst du dort kommunizieren, wie du andere kritisierte Punkte zukünftig verbessern möchtest. Initiative zeigen hilft oftmals, sich selbst zu reflektieren und vermittelt anderen gleichzeitig ein Gefühl von Offenheit.
  • Mache dir klar, dass Fehler ganz normal sind: „Scheitern“ ist ganz natürlich und man müsste sich eher Sorgen machen, wenn alles perfekt laufen würde. Forschungen zeigen heute bereits, dass es für Unternehmen sogar von Vorteil sein kann zu Scheitern. So kann eine Firma durch konstruktive Kritik neue Dinge ausprobieren und sich dadurch weiterentwickeln.
  • Nimm dir die Angst, über Fehler zu sprechen: Mach dir bewusst, dass du niemals die einzige Person bist, die einen Fehler macht. Offenheit hilft dir, mit solchen Situationen umzugehen. Sprich mit Kolleg:innen oder Freund:innen darüber; du wirst sehen, dass reden in solchen Situationen oftmals Wunder bewirken kann und man sich danach viel besser fühlt.

Übrigens: Deutschland tut sich mit der Fehlerakzeptanz besonders schwer. Allein das kann doch schon Anreiz genug sein, mit mehr Offenheit an dieses Thema zu gehen und mit weniger Druck und Zweifeln Kritik gegenüberzustehen. Ganz wichtig ist, dass wir uns Fehler nicht zu sehr zu Herzen nehmen und uns klar machen, dass diese menschlich sind.

Quellen: psychologytoday.com, ardalpha.de, bpspsychub.onlinelibrary.wiley.com

Guido

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