Gerade saßen wir noch bis tief in die Nacht auf der Terrasse, nun jagt uns die Dunkelheit bereits am späten Nachmittag wieder in unsere vier Wände. Die kalte Jahreszeit sorgt ganz automatisch dafür, dass wir mehr Zeit drinnen verbringen. Das heißt aber nicht, dass wir uns ganz von der Natur verabschieden müssen. Dick eingepackt lohnt es sich jetzt besonders, ihr den einen oder anderen Besuch abzustatten. Nicht nur, um die angenehme Herbstluft und die bunten Baumkronen zu genießen, sondern auch um ein Stück der Natur mit nachhause zu nehmen.
Keine Sorge – wir reden hier nicht von Kastanien-Männchen. Und auch Ahornblätter haben wir seit der Schulzeit wirklich genug zwischen Bücherseiten getrocknet. Es wird Zeit für ein wenig frischen Wind in der Herbstdeko. Und bestenfalls ist diese so nachhaltig und schön, dass wir sie gleich mit in den Winter nehmen können.
Als wir Guido Maria Kretschmer zum Interview getroffen haben, geriet er beim Thema Deko direkt ins Schwärmen. Denn was nur wenige wissen: nicht nur was die Mode angeht, auch im eigenen Zuhause ist der Designer ein wahrer Fan vom Selbermachen. Die Inspiration – und manchmal auch die Zutaten – dafür sammelt er direkt in der Natur.
Deko-Tipp von Guido Maria Kretschmer persönlich
Aber Vorsicht: Als Tierfreund weist uns Guido gleich daraufhin, bitte nicht allzu viele Früchte des Bodens zu entwenden. Schließlich würden sich die Waldbewohner von ihnen ernähren und die können ein bisschen Futter für den Winter gut gebrauchen. Stattdessen setzt der Designer lieber auf das, was der Wald ihm schenkt. Zum Beispiel ohnehin abgestorbene Äste und umgefallene Bäume.
"Ich mag trockenes Astwerk sehr, große trockene Äste, die schön basisch sind und nur von Laub, das gefallen ist, erzählen", verrät Guido Maria Kretschmer, "das bringt schöne Licht und Schatten-Momente." Aus dem Material könne man eine Menge machen – oder es einfach nur dekorativ im Kerzenlicht bewundern, wie es schöne Schatten wirft.
Wer Lust hat, selbst etwas zu basteln, für den hat Guido Maria Kretschmer die Anleitung für seine eigene kleine Herbstdeko parat: "Es gibt so schöne Rinden, die man im Wald findet, die kann man in große Schalen legen, trocknen und etwas Duftöl draufgeben, um es perfekt zu machen", gerät er ins Schwärmen. Und wenn man schon einmal dabei sei, könne man gleich ein wenig Grünzeug dazubasteln: "Auch Moose sind wunderschön und lassen sich wunderbar mit bestehenden Pflanzen und Dekoelementen kombinieren und arrangieren", erklärt der Designer und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: "Ist mir lieber als diese 100. Kastanie." Uns auch Guido, uns auch – wir danken dir.