Nach einer Trennung oder dem Verlust eines geliebten Menschen, wenn wir in eine andere Stadt oder in ein anderes Land ziehen, wenn wir uns sozial isoliert fühlen… Es gibt viele Gründe, warum wir Einsamkeit empfinden. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie und die dazugehörigen Lockdowns, "Social Distancing" und Reisebeschränkungen haben viele Menschen viel mehr Zeit alleine verbracht, als sie es gewohnt waren – und als ihnen lieb war.
Allein vs. einsam: Wann fühlst du dich isoliert?
Nun heißt Alleinsein nicht automatisch, dass wir uns einsam fühlen. Zeit mit sich selbst zu verbringen, kann sehr bereichernd und entspannend sein. Und es gibt Menschen, die fühlen sich allein oft wohler als in Gesellschaft.
Auf der anderen Seite müssen wir gar nicht alleine sein, um uns einsam zu fühlen. Auch in (falscher) Gesellschaft oder in großen Städten zwischen Millionen Menschen können wir uns isoliert fühlen. Denn es geht hier um Qualität statt Quantität. Damit wir uns nicht (mehr) einsam fühlen, reicht es nicht, dass wir mit anderen Menschen zusammen sind. Wir müssen uns ihnen auch nah fühlen, eine Verbindung spüren.
Einsamkeit und ein Gefühl der Isolation können sehr belastend sein. Langfristig kann uns das sogar krank machen – mental genauso wie körperlich. Deshalb kommen hier fünf Strategien, die dir helfen können, dich weniger einsam zu fühlen.
5 SOS-Tipps, wenn du dich einsam fühlst
1. Mach Musik an
Geräusche aus Boxen können natürlich keine echte menschliche Interaktion ersetzen, aber vielleicht helfen sie dir, dich für einen Moment weniger alleine zu fühlen. Mach dir doch deine Lieblingsmusik an und tanze durch die Wohnung! Dabei kommst du dir komisch vor? Sieht ja keine:r! Und Studien konnten zeigen, dass Musik unsere Stimmung heben kann. Alternativ könntest du dir auch einen Podcast anmachen oder ganz klassisch: Radio. Falls dir gar nicht so nach Stimmen ist, gibt es auch Soundscapes, also angenehme Geräuschkulissen – von Vogelgezwitscher über Regen bis hin zu Großstadtlärm findest du auf vielen Streamingplattformen oder YouTube so gut wie alles, das die erdrückende Stille ein wenig abmildern kann.
2. Schau deine Lieblingsserie
Hast du eine TV-Serie, die du comfort-watchen kannst? Die dir also immer ein gutes Gefühl gibt? Denn viele Charaktere unserer liebsten Shows fühlen sich auch schon fast ein bisschen wie liebe Freund:innen an, oder? Rory Gilmore oder Carrie Bradshaw können natürlich keine echten Beziehungen ersetzen, aber wir fühlen uns vielleicht doch etwas weniger einsam, wenn wir bekannte Gesichter sehen – und sei es nur auf dem Bildschirm.
3. Ruf einen lieben Menschen an
Manchmal kostet es etwas Überwindung (gerade uns Millennials wird ja nachgesagt, dass wir nicht gerne telefonieren…), aber ein Gespräch mit einem Familienmitglied oder einem:einer Freund:in tut uns immer gut. Das ist sogar wissenschaftlich belegt: Untersuchungen haben gezeigt, dass schon ein zehnminütiges Telefonat mit einer Person, die du gerne hast, das Gefühl von Einsamkeit mindern kann. Und generell kann es helfen, über deine Gefühle – auch die negativen – zu sprechen.
4. Mach eine Social-Media-Pause
Viele Menschen zeigen in den sozialen Medien nur die besten Seiten ihres Lebens. Das kann schnell dazu führen, dass wir uns minderwertig fühlen, wenn wir nicht ständig auf tollen Partys oder an traumhaften Stränden unterwegs sind. Und Instagram und Co. können nachweislich dafür sorgen, dass wir uns einsamer fühlen. Deshalb kann es guttun, sich davon mal eine Auszeit zu gönnen. So machst du aus FOMO (Fear of Missing Out) JOMO (Joy of Missing Out)!
5. Geh nach draußen
Ist natürlich wetterabhängig, aber wenn es nicht gerade in Strömen regnet: Zieh deine Schuhe und einen Mantel an und ab nach draußen! Ein Spaziergang tut nicht nur wegen der Bewegung gut, sondern auch, weil wir neue Eindrücke sammeln, andere Menschen sehen und sie beobachten können, vielleicht neue Inspirationen und Ideen finden. Am besten drehst du eine Runde in einem Park oder Wald. Denn Zeit in der Natur hilft laut wissenschaftlichen Untersuchungen auch gegen emotionalen Stress.
Und wenn du das Gefühl, das alles bringt nichts mehr: Such dir Hilfe! Sprich mit einer Therapeutin oder vertrau dich deinem Arzt an. Du musst nicht alleine mit deinen Gefühlen fertig werden.
Verwendete Quelle: healthline.com