Gesellschaft: Freetown von Otto de Kat
Sieben Jahre lang hat sich Maria hingebungsvoll um Ishmael, einen stillen jungen Mann aus Sierra Leone, gekümmert; dann verschwindet er plötzlich. Für Maria ein solcher Schock, dass sie Rat bei Vincent sucht, ihrem früheren Geliebten. Über das Reden über Ishmael nähern sich beide wieder an. Es ist ein Stilmittel des Niederländers Otto de Kat, die Geschichte als eine Art inneren Monolog seiner Protagonisten zu erzählen, weshalb sein Personal kaum agiert und umso tiefer reflektiert. Ishmael bliebt ein Schattenriss, das Buch ist nur scheinbar ein Beitrag zur Integrationsdebatte. Mehr besticht es durch seine feine, gefühlvolle Sprache. De Kats Thema in "Freetown" ist Auflösung - von Erinnerungen, Beziehungen, Fürsorge und schließlich der eigenen Person. Eine schwebende Geschichte. Mich hat sie berührt. (Ü: Andreas Ecke, 167 S., 20 Euro, Schöf ing)
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