Am Rande der Gesellschaft
Wenn der Vater kommt, duckt sie sich unter den Rock der Mutter. Margarete, geboren im Ersten Weltkrieg, die spätere Großmutter der Autorin Monika Helfer. Ihr Vater Josef lehnt sie ab, er glaubt, seine Frau, die schöne Maria, habe ihn betrogen. Das ganze, biografisch inspirierte Familiendrama entfaltet Helfer auf 160 kostbaren Seiten, die von den größten Gefühlen erzählen, die wir haben: Liebe, Wut, Neid und Trauer. Eigentlich war alles recht gut, zu Beginn. Die Familie lebt Anfang des Jahrhunderts am Rand eines österreichischen Dorfes, genannt werden sie "Die Bagage" – doch sie sind sich selbst genug. Als der Krieg ausbricht, muss Josef fort und Maria bleibt allein zurück mit den Kindern, unter dem Schutz des Bürgermeisters. Der wird zu ihrer größten Bedrohung, und dann kommt noch ein Deutscher ins Dorf, der so ganz anders ist als die Männer, die Maria bisher kannte. Fast ein Jahrhundert leben Helfers Urgroßeltern schon nicht mehr, und doch sind sie in diesem Roman so lebendig wie kaum ein Paar in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. (160 S., 19 Euro, Hanser)
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