Die Straße der zerbrochenen Träume
Als Ann Petry 1946 ihren ersten Roman veröffentlichte, war er eine Sensation. Eine Afroamerikanerin, eine Frau, schrieb über das Leben von Afroamerikanern, knallhart beobachtet, zornig, meisterhaft. Um die 1,5 Millionen Mal verkaufte sich "The Street", die Geschichte einer jungen Mutter im Harlem der 40er-Jahre. Die schöne Lutie Johnson hat ihren Mann verlassen und mietet für sich und ihren achtjährigen Sohn Bubb eine heruntergekommene Wohnung in der 116. Straße in New York. Unbedingt möchte sie eine bessere Zukunft für ihr Kind, doch schnell muss sie feststellen, dass sie der fatalen Mischung aus Armut, Rassismus und männlicher Übergriffigkeit kaum entkommen kann. Gerade weil sie nicht bereit ist, jeden Preis zu zahlen, wird die Schlinge immer enger, die sich um sie und Bubb zieht. Ann Petrys wiederentdecktes Meisterwerk ist ein bis in jede Nebenrolle brillant besetztes Drama. Vom perversen Hausmeister, seiner grauen Maus von Mitbewohnerin, bis zur durch einen Brand entstellten Zuhälterin – in jeder Beschreibung zeigt Petry ihre Kunst als Erzählerin mit klarem Blick und tiefem Verständnis dafür, wie das Elend zuerst die Seele tötet. (Ü: Uta Strätling, 450 S., 24 Euro, Nagel & Kimche)
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