Vom Opfer zur Täterin
Ein Kind sitzt tot am Tisch, das Gesicht in seinem Teller Kompott – dieses entsetzliche Finale eines Dramas ist der Anfang von Inès Bayards Roman "Scham". Danach folgt ein Rückblick: Marie führt eine harmonische Ehe, sie ist die perfekte Hausfrau, gleichzeitig arbeitet sie in einer Bank. Nur die Kinder fehlen noch zum Idyll, doch dann wird sie von ihrem Chef vergewaltigt. Anstatt sich zu offenbaren, versucht Marie, ihr Leben einfach weiterzuleben, außerdem ist das erhoffte Kind unterwegs. Der Roman ist nicht sehr subtil, aber dafür packend geschrieben. Und eine scharfsinniges Infragestellen dessen, was wir als perfektes Leben anstreben. (Ü: Theres Benkert, 224 S., 22 Euro, Zsolnay)
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