Eine von vielen
Dieses Buch ist die Chronik eines Zusammenbruchs. "Kim Jiyoung, geboren 1982" ist Ehefrau und Mutter und fängt eines Tages an, mit den Stimmen anderer zu sprechen. Wie es dazu kam, erzählt dieser knapp formulierte Roman, der sich fast wie ein Tatsachenbericht liest. Schon als Mädchen leidet Jiyoung unter ständigem Sexismus: in der Familie (ein Sohn zählt mehr), in ihrem ersten Job (Männer kriegen mehr Gehalt) und in der Beziehung (Frauen geben ihre Arbeit für die Familie auf) – obwohl sie doch im 21. Jahrhundert lebt. Choo Nam-Joos knallharte, aber subtil formulierte Abhandlung eines durchschnittlichen Frauenlebens, dessen leise Enttäuschungen wie Gift wirken, war in Korea eine Sensation. Und auch wir können daraus lernen. (Ü: Ki-Hyang Lee, 208 S., 18 Euro, KiWi)
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