Unbehaust und unbemuttert
Die Mutter läuft nackt im Haus herum, Vorhänge Fehlanzeige. Saubere Kleider und warme Schuhe gibt’s nicht; Tiere, Kinder und Mutter riechen gleichermaßen, und in der Waldorfschule ist das Mädchen, um das es hier geht, ein Freak. Mit 13 verlässt dieses Mädchen ihre alleinerziehende Mutter auf dem alten Hof in Norddeutschland, die dort nach ihrer Übersiedlung aus Ostberlin eine verwahrloste Existenz mit ihren vier Töchtern aus wechselnden Beziehungen führt. Dabei stammt Julia Franck aus der DDR-Intelligenzia, ihre Großmutter eine bekannte Bildhauerin jüdischer Abstammung, die Mutter Schauspielerin. Kreativ ist in der neuen Heimat allein der Umgang der Mutter mit dem wenigen Geld vom Amt, das nie für die nötigsten Dinge ausgegeben wird. Franck ist schonungslos, sie erzählt in ihrem Memoir von Verlust, von Ekel, Scham und Lebenshunger. Und von der großen Liebe, die sie in Westberlin, wo sie sich seit ihrer Teenagerzeit mit Putzjobs durchschlägt, erfahren durfte. "Welten auseinander" ist ein faszinierendes Prosastück und die furiose Geschichte einer Selbstermächtigung, selbst über den Tod hinaus. (368 S., 23 Euro, S. Fischer
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