Das höchste Gut
Bei Lucy Frickes Bestseller "Töchter" hab ich Tränen gelacht und vor Rührung geheult. Dieser Roadtrip war schon beim Lesen ganz großes Kino, und auch die Verfilmung mit Birgit Minichmayr und Alexandra Maria Lara als Väter-gebeutelte Freundinnen ist ein Glücksfall. Fred, die Heldin in Lucy Frickes neuem Roman "Die Diplomatin", braucht auch eine gute Freundin, ist aber meist auf sich allein gestellt. Egal ob sie als Frau Konsulin in Montevideo vor sich hin repräsentiert ("Ich stehe da rum und bin nur Deutschland") oder ob sie nach einer Strafversetzung endgültig den Glauben an die Diplomatie verliert: Als Abgesandte der Bundesrepublik kümmert sie sich in Istanbul um Meral, eine deutsch-kurdische Kuratorin, die in der Türkei im Knast sitzt, weil ihre Kunst zur Terrorpropaganda erklärt wurde. Und um ihren Sohn, der aus Berlin angereist ist, um Meral beizustehen, und jetzt nicht mehr ausreisen darf. Das Ringen um die Freiheit raubt Fred die hart antrainierte Geduld. Höchst gelungene Nervenprobe! (256 S., 22 Euro, Claassen)
Nützliches & Vergleiche
Kreativität
Reisen