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Heath Ledger: Der Cowboy ist tot

Mit gerade einmal 28 Jahren starb der "Brokeback Mountain"-Star Heath Ledger. Ende Januar fand ihn seine Haushälterin leblos auf dem Bett in seiner New Yorker Wohnung. Neben ihm lagen rezeptpflichtige Schlaftabletten und Medikamente gegen Angstzustände
Heath Ledger als Bob Dylan
Heath Ledger als Bob Dylan
© Tobis

Starb der 28-Jährige an einer Überdosis Tabletten? Oder war es Selbstmord? Nach dem Tod des Ausnahme-Schauspielers brodelte die Gerüchteküche.

Anfang August schließlich hat die Polizei die Ermittlungen abgeschlossen. Zwar hatte eine erste Autopsie zu keinem eindeutigen Ergebnis geführt. Eine spätere Untersuchung legte aber nahe, dass Ledger an der missbräuchlichen Einnahme mehrerer Schmerz- und Beruhigungsmittel gestorben ist. Die Polizei geht von einem Unfall aus.

Vom Teenie-Star zum schwulen Cowboy

Heath Ledger wurde 1979 im australischen Perth geboren und stand schon in seiner Highschool auf der Bühne. Mit 17 schmiss er die Schule hin und zog nach Sydney, um Schauspieler zu werden. Er bekam kleinere Rollen in Fernsehproduktionen und TV-Serien und zog nach Los Angeles. 1998 drehte er seinen ersten Hollywood-Film: "Zehn Dinge, die ich an dir hasse". Danach war er erst einmal als Schönling gebucht und bekam reihenweise Angebote für weitere Teenie-Komödien. Doch Ledger lehnte ab. Er wollte nicht nur den blonden Darling geben, sondern Charakterrollen spielen, die ihn forderten. Wie in dem Südstaaten-Drama "Monster’s Ball" oder in "Brokeback Mountain".

Mit seiner Rolle als schwuler Cowboy schaffte er es endgültig zu beweisen, was für ein Talent in ihm steckt - und machte romantische Küsse unter Männern selbst in Amerika gesellschaftsfähig. Als Belohnung erhielt er seine erste Oscar-Nominierung. Und er fand seine große Liebe. Bei den Dreharbeiten zum Film verliebte er sich in seine Schauspielkollegin Michelle Williams, mit der er eine zwei Jahre alte Tochter namens Matilda Rose hat. Im vergangenen Sommer trennten sich die beiden. Danach zog sich Heath Leadger zurück. Er arbeitete viel, schlief kaum.

Heath Ledger in "I’m not there"
Heath Ledger in "I’m not there"
© Tobis

In seiner letzten großen Rolle brillierte Heath Ledger als irrer Bösewicht Joker in "The Dark Knight". Viele Kritiker fordern bereits eine zweite, posthume Oscar-Nominierung für den Schauspieler.

Ein letztes Wiedersehen mit Heath Ledger wird es im nächsten Jahr geben - in Terry Gilliams "The Imaginarium of Doctor Parnassum". Ledger starb während der Dreharbeiten. Für die Szenen, die er nicht mehr drehen konnte, hat Terry Gilliam nun Johnny Depp, Jude Law und Colin Farrell engagiert. Einer allein reicht wohl nicht, um einen Heath Ledger zu ersetzen.

Mit seinen 28 Jahren stand er erst am Anfang einer ganz großen Karriere, die Ende Janaur ein trauriges Ende fand.

Stimmen zum Tod des Schauspielers

Kim Ledger, der Vater des Schauspielers: "Heath hat in seinem kurzen Leben so viele Menschen auf so vielen Ebenen bewegt, aber nur wenige hatten das Vergnügen, ihn wirklich zu kennen. Er war ein bodenständiger, großzügiger, gutmütiger, selbstloser Mensch, der das Leben liebte und viele Menschen inspiriert hat."

Mel Gibson, der in "The Patriot" Ledgers Vater spielte: "Ich hatte viel Hoffnung für ihn. Er war kurz davor, richtig groß rauszukommen, und sein Leben so jung zu verlieren ist ein tragischer Verlust. Meine Gedanken und Gebete sind mit ihm und seiner Familie."

Nicole Kidman, auch Australierin und gute Freundin von Heath: "Was für eine Tragödie. Mein Beileid der Familie."

Australiens Premierminister Kevin Rudd: "An die Rollen, die Heath Ledger spielte, wird man sich erinnern als einige der größten Leistungen eines australischen Schauspielers überhaupt."

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