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Kinokritik In "SMS für dich" seht ihr DAS neue deutsche Traumpaar!

Am 15.9 startet Karoline Herfurths Regie-Debüt "SMS für dich" im Kino. Und bringt ein echtes Traumpaar auf die Leinwand.

Wie lange dauert es, den Tod seiner großen Liebe zu verarbeiten? Ein Jahr, zwei Jahre – für immer? Um diese Frage geht’s in Karoline Herfurths Regiedebüt "SMS für dich", das am 15.9 in die Kinos kommt.

Die Story:

Kinderbuchautorin Clara (Karoline Herfurth) glaubt, sie könne nach dem Unfall ihres Verlobten Ben nie mehr glücklich werden. Nachdem sie sich zwei Jahre aufs Land verkrochen hat, kehrt sie in die Großstadt zurück, um gemeinsam mit ihrer Freundin Katja (Nora Tschirner) einen Neuanfang zu wagen. Um besser mit ihrem Kummer klarzukommen, schreibt sie SMS an ihren toten Freund. Dumm nur, dass die beim Sportjournalisten Mark landen (Friedrich Mücke), den Claras Texte mitten ins Herz treffen. Er bittet seinen Kumpel David (Frederick Lau) um Hilfe. Denn er möchte die romantische Unbekannte unbedingt kennenlernen ...

Fallback-Bild
Warner

Inspiriert vom eigenen Schicksal

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Sofie Cramer, die in ihrem Roman ihr eigenes Schicksal verarbeitet hat. Auch ihr Freund kam auf tragische Weise ums Leben. Um ihre Trauer zu bewältigen, schrieb sie Briefe und Nachrichten an ihn. So kam sie auf die Idee für ein neues Buch.

Cramer-Fans werden sich im Kino-Sessel wohlfühlen. Denn "SMS für dich" sorgt von Anfang an für eine emotionale und sehr romantische Stimmung. Wenn Clara und Mark über den Fluss schippern, sich verliebt ansehen und dazu Andreas Bouranis Song "Ultraleicht" erklingt, möchte man direkt in die Leinwand springen und selbst Clara sein. Und wenn sie bis zum Sonnenaufgang reden und herumalbern, fragt man sich automatisch: Wann habe ich eigentlich das letzte Mal so ein romantisches Date gehabt?

Übrigens geht nicht nur Bouranis Song ans Herz: Generell ist die Songauswahl im Film ziemlich gut und und weckt an Stellen Emotionen, die es ohne Musik vielleicht nicht geschafft hätten.

Meist springt der Funke aber auch ohne Musik über, denn Karoline Herfurth und Friedrich Mücke harmonieren so gut zusammen wie kaum ein anderes deutsches Leinwand-Paar. Das Knistern, die Verliebtheit, die Leichtigkeit, der Spaß – das alles nimmt man ihnen vollkommen ab. Man könnte ihnen einfach ewig dabei zusehen, wie sie sich hoffnunglos ineinander verlieben. Dass die Darsteller so gut harmonieren, liegt sicher auch daran, dass Karoline Herfurth ihre absolute Wunsch-Besetzung mit ins Boot geholt hat. Sie sagt, sie habe einfach mit Freunden einen Film gemacht und Spaß bei der Arbeit gehabt. Und man muss sagen: Das sieht man dem Film an!

Nora Tschirner als Kitsch-Bremse

Bei Schnulz-Sätzen wie "Die Liebe kennt kein Jein" oder "Du musst so sehr mit ihm schlafen wollen, dass es überall am Körper brennt, wo er dich noch nicht berührt hat" könnte man schnell in Kitsch abrutschen. Tut "SMS für dich" aber nicht. Den Kitsch verhindern alleine schon die trockenen Sprüche von Nora Tschirner und Frederick Lau, die manchmal überzogen, aber immer erfrischend daherkommen.

Weniger erfrischend wirkt Marks Kollegin Nikki. Die Rolle spielt Comedian Enissa Amani, deren übertriebene Art zwar zur Stand-Up-Bühne passt, im Film aber leider ein wenig aufgesetzt wirkt. Auch Katja Riemann als Schlagersängerin Henriette Boot kommt nicht ganz so authentisch verrückt rüber wie in ihrer Rolle als Direktorin bei "Fack Ju Göhte". Was dem Film außerdem fehlt, sind ein paar unvorhersehbare Wendungen, mit der die Story sicher besser in Erinnerung bleiben würde.

Gib niemals auf!

Trotz einiger Mängel bietet "SMS für dich" aber romantisches, gefühlvolles und kurzweiliges Unterhaltungs-Kino. Auch wenn noch Luft nach oben ist, ist Herfurths Regiedebüt definitiv gelungen. Die Botschaft, die man aus dem Film mitnimmt (nicht zuletzt auch aus dem niedlichen Kinderbuch, das Clara am Ende des Films fertigstellt), ist ebenso klar wie inspirierend: Verliere nie die Hoffnung, dass alles gut wird und wage einen Neuanfang, auch wenn du eine schwere Zeit durchlebst. Durchhalten lohnt sich. Immer!

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