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Drag-Queens in China - so schillernd, so schön

China ist ein graues, unfreies Land? Der Fotojournalist Kevin Frayer hat chinesische Drag-Queens porträtiert – und macht unser China-Bild um eine bunte Facette reicher.

Die Drag-Queens vom Nachtclub "Chunai 98":

Der preisgekrönte kanadische Fotojournalist Kevin Frayer lebt mit Frau, Sohn, Hund und Katzen in Peking und arbeitet daran, unser Bild von China zu vervollständigen. "Hier gibt es dieselben Dinge wie überall sonst auch. Es ist wichtig, alle Aspekte einer Gesellschaft zu zeigen, um ein umfassendes Bild zu bekommen", sagte er der "Huffington Post".

Im Club haben die Drag-Queens eine Gemeinschaft gefunden

Zuletzt porträtierte Frayer Drag-Queens in der südchinesischen Metropole Nanning, Hauptstadt der autonomen Region Guangxi. Die Travestiekünstler arbeiten gemeinsam im Nachtclub "Chunai 98". Manche von ihnen sind befreundet, andere teilen sich eine Wohnung oder leben in Partnerschaften zusammen.

Fotos transportieren die Wärme und den Zusammenhalt unter den schillernden Persönlichkeiten - und dokumentieren die aufwendige Verwandlung vom Mann zum glamourösen Showgirl.

Auf der Suche nach Akzeptanz, Arbeit und Gemeinschaft, kamen die meisten von ihnen aus fernen Regionen des Riesenreichs nach Nanning. Viele Drag-Queens haben damit zu kämpfen, dass ihre Familien sie nicht akzeptieren. Im Club haben sie Schicksalsgenossen gefunden, ganz langsam gewinnen sie auch in ihrem Alltag an Akzeptanz.

In der Volksrepublik China wird die Travestie immer populärer. Die Gesellschaft, so die Hoffnung, ist dabei, sich unorthodoxen Geschlechtsidentitäten und sexuellen Vorlieben zu öffnen.

Als Chef-Fotograf bei der New Yorker Presseagentur "Associated Press" war Kevin Frayer bereits im Gazastreifen, in Jerusalem und in Neu Delhi stationiert. Zurzeit arbeitet er für die Fotoagentur "Getty Images".

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