Heath Ledger starb, bevor dieser opulente Film fertig war. Gleich drei prominente Freunde rückten für ihn nach. Viele Menschen, vor allem viele Frauen, werden dieses Fantasy- Drama sehen, obwohl sie noch vor Kurzem erklärt hätten, dass das überhaupt nicht ihre Art von Kino ist. Aber "Das Kabinett des Dr. Parnassus" ist die letzte Gelegenheit, um Abschied zu nehmen vom wunderbaren Heath Ledger, der am 22. Januar 2008 während der Dreharbeiten zu eben diesem Film an einem hässlichen Mix aus Medikamenten gestorben ist.
Um seine Arbeit trotz aller Trauer fertigstellen zu können – und Ledger damit ein letztes Denkmal zu setzen –, hat sich Regisseur Terry Gilliam eine Lösung ausgedacht, die so üppig ist wie alles an diesem Werk: Nicht ein, nein, gleich drei Darsteller springen für den Verstorbenen ein und übernehmen abwechselnd seine Rolle. Es sind Ledgers Freunde Johnny Depp, Jude Law und Colin Farrell, und so führt sein tragischer Tod vier der besten jungen Schauspieler in einem Film zusammen.
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Dabei hat Heath Ledger bei "Dr. Parnassus" nicht mal die Hauptrolle: Christopher Plummer spielt Parnassus, einen sonderbaren Gaukler, der sich – der gute alte Doktor Faustus hat's vorgemacht – auf einen Deal mit dem Teufel einlässt, um ewig zu leben. Die Geschichte schlägt so viele Haken, dass man nicht zu viel Energie aufbringen sollte, um ihr zu folgen, und statt des Hirns lieber die Augen arbeiten lässt.
Denn opulenter, bunter, fantastischer als hier geht's kaum noch. Gilliam entwirft wilde (und wirre) Traumgebilde, umspannt mit leichter Hand Jahrhunderte und Kontinente und kriegt niemals, niemals genug. Und irgendwie erscheint es passend, dass Heath Ledger mit einem Film von uns geht, der nicht ganz von dieser Welt zu sein scheint.
Clip: "Das Kabinett des Dr. Parnassus" - Heath Ledgers letzter Film
"Das Kabinett des Dr. Parnassus" startet am 7. Januar 2010 in den deutschen Kinos.