"Beziehungsweise New York"
Ein Riesen-Fan der "Auberge Espagnole"-Filme von Cedric Klapisch war BRIGITTE-Filmexpertin Steffi Hentschel nie. Die beiden ersten Teile, "Barcelona für ein Jahr" (2002) und "Wiedersehen in St. Petersburg" (2005), waren mir zu vollgestopft mit den überdramatischen Schicksalen einer Gruppe Freunde aus aller Herren Länder, die sich erstmals während eines Auslands-Studienjahrs in Barcelona begegnen. Aber der dritte Teil, "Beziehungsweise New York", hat jetzt plötzlich einen Nerv bei ihr getroffen. Natürlich begegnen wir den alten Bekannten wieder, dem gutmütigen Chaoten Xavier (unwiderstehlich: Romain Duris) und der glutäugigen Martine (bisschen nervig, aber süß: Audrey Tautou). Alle sind älter geworden, es geht um zerbrochene Lebensträume, Sorgerecht, Patchwork- und Regenbogenfamilien. In, klar: New York. Vielleicht gefällt einfach das Setting, vielleicht ist dieser Film reifer als seine Vorgänger, oder vielleicht kennt man Xavier, Martine und die anderen inzwischen schon so lange, dass sie einem ans Herz gewachsen sind – diese Nummer drei ist jedenfalls ganz klar in Wahrheit die Nummer eins.
"Muppets most Wanted"

Bei den Muppets ist es ja immer irgendwie schwierig, die eigene Nostalgie von der tatsächlichen Qualität zu trennen - viele von uns mögen Kermit, Fozzy und Miss Piggy einfach so sehr, dass wir ihnen fast alles verzeihen (selbst einen wirklich nicht tollen "Muppet-Zauberer-von-Oz"-Film). Umso schöner, dass bei "Muppets most Wanted" so vieles wirklich gut läuft: Regisseur James Bobin, selbst erklärter Fan der "klassischen" Muppet-Show der späten Siebziger, besinnt sich auf die erfolgreicher Mischung aus Chaos, absurder Komik und prominenten Gaststars, mit denen die Puppen einst groß geworden sind: Ein krimineller Doppelgänger-Frosch schickt Kermit ins Gefängnis und macht mit den nichts ahnenden Rest-Muppets eine große Europa-Tournee, um in diverse Musseen einzubrechen. Auch, wenn so mancher Song nicht so richtig zündet, und vielleicht nicht jeder über die bewusst überzogenen Europa-Klischees lachen kann: Wir hatten im Kino jedenfalls viel Spaß - wobei zugegebenermaßen auch nur Erwachsene im Saal saßen.
"Fruitvale Station"
Am Silvestermorgen beschließt der 22-jährigeOscar, sein Leben auf die Reihe zu kriegen: Schluss mit Dealen. Endlich ein besserer Vater, Ehemann und Sohn werden. Im Laufe des Tages begegnet er Menschen, die ihn dabei unterstützen, aber auch solchen, die ihm das Leben schwermachen. Als Oscar abends zu einem Feuerwerk will, kommt es an der Bahnstation "Fruitvale Station" zur Katastrophe, die all seine guten Vorsätze nichtig macht. Starkes Kino nach einem wahren Fall, der die ganzen USA erschütterte