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Richard Gere und Diane Lane: Das Leinwand-Traumpaar

Stürmische Liebe: Richard Gere und Diane Lane kommen sich näher - im Melodram "Das Lächeln der Sterne" (Kinostart 16. Oktober). BRIGITTE.de hat die beiden Hollywood-Stars getroffen.

Zur Rezension von "Das Lächeln der Sterne" und weiteren Film-Tipps

Frei von jeglichen Starallüren präsentiert sich ein entspannter Richard Gere so, wie wir ihn am liebsten mögen: charmant, offen, mit Blick auf das Wesentliche. Nach einem freundlichen "Guten Morgen" trinkt er erstmal einen Schluck Jasmin-Tee. Zum Filmstart von "Das Lächeln der Sterne" (16. Oktober) hat er seine Filmpartnerin Diane Lane ins Berliner Regent Hotel mitgebracht - nach Francis Ford Coppolas "The Cotton Club" (1984) und dem Thriller "Untreu" (2002) bereits ihr dritter gemeinsamer Film. Jetzt spricht das Leinwand-Traumpaar über Gefühle vor und hinter der Kamera, und Richard Gere verrät, was ihm die Schauspielerei wirklich bedeutet. Dabei sind die beiden trotz Jet-Lag und zahlreichen Interviewterminen immer noch zu Scherzen aufgelegt.

BRIGITTE.de: Sie kennen sich nun schon seit einer sehr langen Zeit. Gab es jemals einen Moment, in dem Sie mehr füreinander empfunden haben als bloße Sympathie?

Richard Gere: Ich hab es immer gehofft... (lacht). Leider ist es nie dazu gekommen.

Diane Lane: Das habe ich wohl verpasst. Ich habe wahrscheinlich gerade woanders hingeschaut. (lacht)

BRIGITTE.de: Welche Verbindung besteht zwischen Schauspielern, die sich so gut kennen?

Richard Gere: Das Geheimnis ist, dass wir uns überhaupt nicht mögen (lacht). Das hat uns in den letzten 25 Jahren sehr geholfen.

Diane Lane: (lacht) Unsere Feindschaft kommt auf der Leinwand wohl ganz anders rüber.

BRIGITTE.de: Sind Sie denn auch im wahren Leben befreundet?

Richard Gere: Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht einmal wer sie ist (lacht). Ich sehe sie am Filmset und das war's. Ihr Leben ist ein Rätsel für mich, und das ist wahrscheinlich gut für unsere gemeinsame Arbeit. Wir wissen nichts übereinander. Wir haben nur diese sehr mysteriöse Beziehung vor der Kamera...

Diane Lane: Mir kommt es so vor, als würde ich Dich von irgendwoher kennen. Vielleicht war es ein früheres Leben? Okay, da haben wir vorhin wohl ein bisschen gescherzt. Die Metapher der Tanzpartner scheint auf uns wirklich zuzutreffen. Es gab bisher in jedem unserer Filme eine Tanzszene...

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BRIGITTE.de: Ist es einfacher, wieder gemeinsam vor der Kamera zu stehen, nachdem man sich schon so viele Jahre kennt?

Richard Gere: Bei einem Film wie diesem wahrscheinlich schon. Es geht um zwei Menschen, die sehr mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben. Sie sind in einer Lebenskrise und nicht auf der Suche nach einer neuen Liebe. Gerade das mochten Diane und ich an der Geschichte.

BRIGITTE.de: Gab es jemals einen Moment, in dem Sie sich genau so verloren gefühlt haben, wie die zwei Charaktere im Film?

Richard Gere: Noch viel verlorener.

BRIGITTE.de: Und in welcher Situation?

Richard Gere: Jeden Tag meines Lebens... (lacht). Ich glaube, jeder Tag ist in gewisser Weise eine Krise. Das ist aber nicht schlimm. Mein Leben ist mir sehr wichtig und ich frage mich am Ende jedes Tages: Was hat dieser Tag bedeutet? Habe ich die richtigen Entscheidungen getroffen? Habe ich mich dazu entschlossen, anderen zu helfen oder nur mir selbst? Ich denke, es ist sehr gesund, sein Leben jeden Tag auf diese Weise zu bewerten.

Diane Lane: Da gibt es ein bekanntes Sprichwort: "Das Leben ist 10 Prozent was dir passiert und 90 Prozent wie du damit umgehst."

BRIGITTE.de: Was war das Erlebnis, das Sie am meisten verändert hat?

Richard Gere: Sicherlich meiner Frau zu begegnen und Kinder zu haben.

BRIGITTE.de: Was ist denn das Besondere an Ihrer Frau? Sie schwärmen in Interviews immer so sehr von ihr.

Richard Gere: Es ist sehr wichtig das zu tun, besonders, wenn man Filme mit Diane Lane macht (lacht).

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BRIGITTE.de: Auch Ihr Ex-Mann Christopher Lambert schwärmt noch immer sehr von Ihnen. Was ist denn das Geheimnis, ein gutes Verhältnis aufrechtzuerhalten, obwohl man getrennt ist?

Diane Lane: Wenn man Kinder hat, ist man immer auf eine ganz besondere Weise miteinander verbunden. Das ist und bleibt der Ort der Begegnung. Das wird ja auch im Film sehr deutlich. Auch wenn sich Adrienne von ihrem Mann getrennt hat, muss sie ihr Ego, der Kinder wegen, einfach zurücknehmen.

BRIGITTE.de: Man liest nicht viel über Sie beide in der Klatschpresse. Wie schaffen Sie es, sich von den Paparazzi fern zu halten?

Diane Lane: Es ist schon ein bisschen aufwendig, aber das ist es wert!

Richard Gere: Ich lebe nicht in Hollywood. Das macht mein Leben um einiges einfacher. Ich bin glücklicherweise in der Lage, meine Arbeit auch von weit entfernt erledigen zu können. So habe ich ein relativ normales Leben, und die Schauspielerei ist ein ganz normaler Job wie jeder andere auch.

BRIGITTE.de: Ein ganz normaler Job? Hat dieser Job denn gar nichts mit Kunst zu tun?

Richard Gere: Das Leben ist Kunst. Ich könnte diesen Raum betreten und sagen: "Verdammt. Das hier ist nicht so wichtig wie der neue Film, den ich gerade drehe." Doch es ist sehr wichtig, was wir hier tun. Jeder Moment ist wichtig. Es ist Kunst, wie wir miteinander reden, wie wir miteinander in Beziehung treten. In Bali gibt es kein Wort für Kunst, weil alles Kunst ist. Um ehrlich zu sein, sehe ich überhaupt nichts Privilegiertes darin, Schauspieler zu sein, Filme zu drehen oder Theater zu spielen. Es ist einfach eine andere Art des Ausdrucks.

Interview: Melanie Heym Fotos: Warner

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