Liebe Brigitte, warum glauben Frauen, dass Männer nur auf dünne Frauen stehen, obwohl fast alle das Gegenteil behaupten?
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Lieber Rufus Wainwright, leider ist es nicht so, dass hier einfach nur ein Missverständnis vorliegt - dass sich Männer also in Wahrheit nach weiblichen Speckrollen verzehren, während die begriffsstutzige Frauenwelt weiterhin am Salatblatt knabbert. Zwar sagen in Umfragen gut drei Viertel der Männer, dass sie rundliche Frauen bevorzugen. Aber auch nur, weil man in Umfragen eben oft das antwortet, was gut ankommt. "Soziale Erwünschtheit" nennt das der Attraktivitätsforscher Dr. Martin Gründl von der Uni Regensburg. Und sozial erwünscht ist eben, dass man innere Werte total wichtig findet und dicke Oberschenkel nicht so schlimm. Lässt man diese Männer aber anhand von Bildern ihr Schönheitsideal aussuchen, kommt immer dasselbe heraus: großer Busen, schmale Taille und schön proportionierte Hüften, das 90-60-90-Ideal. Wenn Männer sagen, sie mögen Frauen mit "weiblichen Kurven", meinen sie damit weder Rettungsringe noch Cellulite-Dellen. Und Frauen bemühen sich deshalb, beides hinzukriegen: pralle Brüste bei gleichzeitiger Wespentaille. Die bittere Diätwahrheit ist leider, dass Fett immer an den falschen Körperstellen landet (Hüfte, Oberschenkel) und beim Abnehmen an der falschen Stelle verschwindet (Oberweite). Und eine noch viel bitterere Wahrheit ist, dass mitnichten nur die Männer das weibliche Schönheitsideal diktieren, sondern vor allem Frauen Frauen sagen, welcher Körper gerade "in" ist. Darauf ein Stück Sahnetorte!
Ihre BRIGITTE