Anders als die alten Griechinnen und Römerinnen waren die Etruskerinnen unternehmerisch, kreativ und selbstständig. Sie durften wählen und an Gelagen teilnehmen, erfahre ich bei einer Führung im Archäologiepark von Populonia. Auch Vilma Mazzanti vom Podere La Cerreta in Sassetta südlich von Livorno hat garantiert etruskisches Blut in den Adern, wenn ich mir ansehe, wie einfallsreich sie ihr Landgut managt. "Vor einigen Jahren haben wir gebohrt, weil wir einen Trinkwasserbrunnen brauchten", erzählt Vilma. "Doch dann sprudelte uns 51 Grad heißes Thermalwasser entgegen!" Was macht man damit auf einem still in Kastanienwäldern gelegenen biodynamischen Hof, auf dem glückliche Rinder, Schweine und Bienen leben? Man baut eine möglichst naturnahe Therme – mit Natursteinwänden, Liegestühlen aus Wurzelholz – und Sauerstoffanreicherung statt Chlor in den Pools. Mit dem Restwasser wird der Gemüsegarten gegossen. Fühlt sich rundum gut an.