Auch wenn der Gedanke, sich bei Musik und Kerzenschein an einer Tasse Tee festzuhalten, so viel verlockender erscheint als rauszugehen, tun Sie's trotzdem und relaxen Sie später! Denn in der trüben Jahreszeit ist Bewegung an der frischen Luft besonders wichtig.
Wer rausgeht, bleibt eher gesund, beugt Fettpölsterchen und Winter-Blues vor. Den vertreibt übrigens das Glückshormon Serotonin (unser körpereigenes Antidepressivum) - rezeptfrei und garantiert ohne Nebenwirkungen. Und es gibt kein Medikament, das den Blutzellen so einheizt, wie Bewegung an der frischen Luft. Schon nach 30 Minuten pulsieren im Blut 31 Prozent mehr Killerzellen, die Bakterien, Viren und Krebszellen vernichten. Selbst wenn es nieselt oder Schneeflocken fallen: Wer sich draußen bewegt, hält Immunsystem, Stoffwechsel, Muskeln und Seele fit und schön im Gleichgewicht.
Tipp: Wenn es richtig frostig ist, besser nicht durch den Mund atmen. "Das ist generell nicht optimal. Es kühlt die Schleimhaut auf den Bronchien ab und trocknet sie aus. Die Nasenatmung ist die beste", sagt der Hamburger Lungenfacharzt Christian Seevers. Denn dabei wird die kühle Luft angefeuchtet und gleichzeitig erwärmt. Wer Schwierigkeiten mit dem Atmen durch die Nase hat: einfach einen Fleece-Schal locker vor den Mund legen, der schützt außerdem die Haut vor der Kälte.
Was liegt Ihnen am meisten? Neun Wintersportarten im Check:
Schon unsere Vorfahren kannten diese uralte Art der Fortbewegung im Tiefschnee, jetzt ist sie wieder "in": Das Gehen auf den tennisschlägergroßen Tretern ermöglicht geruhsame Bewegung auf einsamen Wegen, ohne im Schnee einzusinken. Heute gibt es die Sportgeräte federleicht und in ausgeklügelter Hightech-Version. Belohnt wird der Wanderer mit Stille, grandiosen Aussichten und unberührten Landschaften.
Beim Skilanglauf werden fast alle Muskeln gefordert - neben den Beinen leisten auch Arme und Rumpf Schwerstarbeit. Der Kreislauf wird optimal angeregt und der Körper nimmt viel Sauerstoff auf. Und im Gegensatz zum alpinen Skifahren ist Langlaufen entspannend. Der monotone Bewegungsrhythmus in der gedämpften Schneelandschaft beruhigt - ähnlich wie Joggen oder Wandern. Da hat seine Berechtigung, was Skiverbände gern behaupten: "LLL - Langläufer leben länger."
Wem Langlaufen zu öde ist, kann Nordic Skating (auch Nordic Cruising genannt) probieren: Bei dieser Variante kommt Tempo unter die Bretter. Man stemmt die Ski seitlich aus - und läuft, wo es einem gefällt. Auch hier sind 95 Prozent aller Muskeln in Aktion, besonders die Innenseiten der Oberschenkel, der Po und der Trizeps. Solange man nicht hinfällt, ist Nordic Skating absolut gelenkschonend, dafür gnadenlos in Sachen Fettschmelze. Und gut für den Rücken.
Tipp: Für die ersten Versuche am besten eine Ausrüstung leihen. Skating-Ski sind kürzer als normale Langlaufski, die Schuhe höher und fester. Richtig Spaß macht die Sache nur, wenn man die Technik beherrscht. Ein Wochenendkurs reicht dafür aus.
Händchen haltend ein paar Runden drehen und dann kunstvoll in die Arme des Angebeteten stolpern - ein Date auf der Eisbahn ist heute so romantisch wie vor 30 Jahren. Auch Neulinge stehen nach ein paar Wackelminuten einigermaßen sicher auf den Füßen, die gleitenden Bewegungen ähneln denen beim Inline-Skating. Und die seitlichen Beinbewegungen formen die Außenseiten der Beine und stärken die Kondition.
Abseits der präparierten Pisten ist Skifahren wunderbar einsam, pures Abenteuer - und anspruchsvoller Sport. Der Aufstieg mit Ski auf dem Rücken ist nämlich manchmal echte Schinderei und selbst für Trainierte ein Konditionskick. Skitouren sind perfekte Kalorienvernichter, Tiefschneefahrten stärken vor allem die Oberschenkelmuskulatur. Und oben gibt's eine tolle Belohnung: sich hinab ins Tal stürzen, Pulverschnee aufwirbeln, im Slalom den einen oder anderen Tannenwald durchwedeln.
Tipp: Nur etwas für geübte Skifahrer, die auch im Tiefschnee den Berg gut hinunterkommen. Wer nicht sehr viel Erfahrung mitbringt, sollte Touren unbedingt mit Bergführer machen und vorab einen Lawinenkurs besuchen. Die speziellen Ski, unter die beim Aufstieg Felle gespannt werden, kann man in Sportgeschäften ausleihen. Nie ohne Lawinensuchgerät auf Tour gehen!
Kinderkram? Nee, Spaß! Wenn die ersten Schneeflocken liegen bleiben, taugt auch der nächstbeste Hügel. Gelenkt wird mit Händen und Füßen. Wer sich was traut: Der gute alte Rodel fährt schneller, wenn man sich nach hinten lehnt. Und wer den Berg nicht nur heruntersaust, sondern auch hochläuft, verbraucht ordentlich Kalorien. Nebenbei wird der Po auch noch schön geformt.
Tipp: Auf jeden Fall wasserdichte Hose, dicke Handschuhe und Schneestiefel anziehen, sonst wird das mit dem Spaß nichts. Kleine Hügel gibt es natürlich fast überall, richtig lange Rodelbahnen im Harz oder in den Alpen.
Vom Skifahren profitiert der ganze Körper: Kraft, Ausdauer und die Koordination unterschiedlichster Muskelgruppen sind notwendig, um mühelos die Piste hinunterzukommen.
Tipp: Bitte keinen Kaltstart hinlegen. Die Muskeln und Gelenke, die beim Skifahren oder Snowboarden beansprucht werden, ruhen sich das restliche Jahr oft aus. Skigymnastik eignet sich am besten zur Vorbereitung, da sie die entscheidenden Muskeln kräftigt.
Auch ein Spaziergang im Schnee ist top: Er reduziert Stress, schützt das Herz, vertreibt depressive Gedanken, stärkt den Körper, hebt die Laune, hilft beim Abnehmen, sorgt für einen schönen Teint, verbessert den Schlaf, festigt Beziehungen (mit Freund oder Freundin gehen) und macht Lust auf Sex - ein positives Körpergefühl und weniger Stress sorgen für mehr Lust im Schlafzimmer.
Sie wollen Nervenkitzel? Eisschlaufen, Pickel, Expressschlingen, Helm - ohne Hightech-Ausrüstung, sehr gute Klettererfahrung und Drahtseil-Nerven geht beim Eisklettern nichts. Dafür gibt's den besonderen Kick. Geklettert wird meist an vereisten Wasserfällen. Das ist super für Konzentration, Koordination und Kraft, aber man braucht auch viel Mut. Denn Eisklettern lernt man nur beim Eisklettern - Trockenübungen gibt es hier nicht.
Tipp: Wer viel Klettererfahrung mitbringt, erfährt in einem Kurs alles Weitere. Infos unter www.vertical-alpin.com