Maremma: Zimmer mit Weitblick
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Aufwärts geht’s. Hügelan durch Olivenhaine und an ansehnlichen Gütern vorbei, doch erst auf der höchsten Anhöhe der Höhepunkt: die „Fattoria La Capitana“, ein gemauerter Traum, von Bougainvilleen umrankt, mit großem Garten, Terrasse, beheiztem Pool. Doch es geht noch höher hinauf! Hinein durch das himmelblaue Tor, durch Korridore mit alten Stichen und moderner Grafik an den Wänden, vorbei am Salon mit seinen charmant verblichenen Polstermöbeln, durch ein Rapunzel-Turmzimmer mit Meerblick die Wendeltreppe hoch, und dann ist man wirklich oben. Jetzt nur nicht schwindelig werden! Vom 250 Jahre alten Turm aus liegt einem die Maremma zu Füßen: die samtgrünen Hügel, auf denen schwarze Pferde und weiße Rinder grasen, die Küste mit dem Monte Argentario, der Isola del Giglio, mit dem schroffen Felsen von Talamone. Hoffentlich ist das Rapunzel-Zimmer noch frei. SF
Fattoria La Capitana I-58052 Magliano/Toskana Tel. 00 39/05 64/50 77 70, Fax 773 11 26 21 www.lacapitana.it
Toskana: Das pure Glück
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Das Paradies ist immer anderswo? Von wegen. Es liegt genau hier, in den Hügeln über Florenz. Ein riesiger Garten mit Olivenbäumen biblischen Alters. Mit Zitronenbäumen. Mit schattenwerfenden Oleanderbüschen am Pool. Ein Liegestuhl. Ein Buch oder auch keines. Wer sich hier die große Sinnfrage stellt, ist selber schuld. Die „Villa Palagi“ in der Mitte des Parks – das ist ein Anwesen aus dem 16. Jahrhundert mit fünf unab-hängigen Ferienwohnungen. Und dem Hauptgebäude, in dem ein kleiner frecher Schnauzer und die große lustige Familie Piccini leben. Den Pool hat man dennoch meistens für sich allein: Die Piccinis fahren lieber ans Meer, die meisten Gäste widmen sich den kulturellen Schönheiten der Toskana. KWD
Villa Palagi Via Colleramole 12, 50124 Firenze
Cilento: Italien wie früher
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Cilento: 100 Kilometer Küste samt bergigem Hinterland, ganz in der Nähe der Amalfiküste und fast genauso schön, aber doch weit weg vom Massentourismus. Bettenburgen gibt es im südlichsten Zipfel Kampaniens nicht. Dafür Agriturismo: Ferien auf dem Lande – auf feine italienische Art. So wie „La Locanda del Fiume“. Die junge Bäuerin Sonia D’Amato und ihr Mann Vittorio, ein Rechtsanwalt, haben die alte Mühle von Pisciotta zu einem ganz besonderen Hotel ausgebaut. Elegant-schlicht, ganz ohne Schnörkel. Das Holzparkett stammt von jahrhundertalten Olivenbäumen. Das Mühlrad wurde ins Restaurant integriert. Antike Möbel schmücken die Zimmer. Die schmiedeeisernen Betten mit Baldachin hat Vittorio selbst entworfen. Sonia kocht nach überlieferten Rezepten ihrer Großmutter und fast alles mit Zutaten aus eigenem Anbau. Wunderbar, mit einem Gläschen ihres Limoncello auf der Panorama-Terrasse zu sitzen. Tief unten wogt das Meer im gleißenden Licht. Silbern glänzen die Olivenhaine. Und ein Stück oberhalb am Hang drängen sich die alten Häuser von Pisciotta. NS
La Locanda del Fiume Buchung über den Cilento-Spezialisten Italimar, 50897 Köln, Postfach 420383 Tel. 02 21/424 94 22, Fax 406 45 51 www.italimar.com
Chianti: Wie bei Freunden
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Abends versammeln sich die Melosis mit ihren Gästen um einen langen Holztisch zur internationalen Tafelrunde. Roberto serviert, was er zuvor in der Küche gezaubert hat, es gibt selbst gekelterten Chianti dazu und vielsprachiges Geplauder. Ferien im 500 Jahre alten, von Weinranken überwucherten Bauernhof von Roberto und seiner französischen Frau Sylvie im Chianti-Gebiet sind wie ein Besuch bei guten Freunden. Jeder darf im Wohnzimmer vor dem Kamin lungern, Roberto freut sich über Begleitung beim Pilzesuchen, und die (einfachen) Gästezimmer können nicht abgesperrt werden. Nur der Schnauzer Athena, der das Konzept noch nicht so ganz verinnerlicht hat, knurrt die Gäste an. AR
Podere Terreno I-53017 Radda Tel. 00 39/05 77/73 83 12, Fax 73 84 00 www.podereterreno.it.
Piemont: Wie die Könige
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Wer abends im "Real Castello" eintrifft, fühlt sich wie in einem Märchenschloss. Schon in der großen Empfangshalle duftet es nach piemontesischen Köstlichkeiten, die in den mit Samt ausgeschlagenen Sälen serviert werden. Dazu ein dunkelroter Barolo, der auf den hauseigenen Hügeln ringsum und im Keller heranreift. In diesem Barockschloss feierten früher gern die Könige von Savoyen, die in Turin residierten. Seit einigen Jahren ist es Privatbesitz und liebevoll restauriert, und die Zimmer sind mit Antiquitäten ausgestattet worden. Besonders schön die großen Eckzimmer in den oberen Stockwerken. Von hier schweift der Blick auf das alte Dorf Verduno, auf die Hügellandschaft, die am frühen Morgen von Nebelschwaden umweht wird. TM
Albergo Real Castello Via Umberto I 9, I-12060 Verduno (Cuneo) Tel. 00 39/01 72/47 01 25, Fax 47 02 98 www.castellodiverduno.com.
Neapel: Mittendrin im Alltag
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Zwischen Piazza Dante und der Via Duomo schlägt das wahre Herz Italiens: Kleinwagen brettern durch enge Gassen, Wäsche spannt sich über Straßen, darunter kochen Frauen Kutteln, und überall kreischen Kinder. Hier, in der Altstadt von Neapel, lässt man sichvom italienischen Alltag einfangen, isst "la vera pizza", besucht das Geheimkabinett des Nationalmuseums oder schaut auf den Vesuv. Es tut gut, einen ruhigen Ort zu haben, an den man sich beizeiten zurückziehen kann. Das "Hotel Costantinopoli" ist so eine Oase mit einem wunderbaren Garten, Pool und einem Altbau im neoklassizistischen Stil. TG
Hotel Costantinopoli Via Santa Maria di Costantinopoli 104, I-80138 Neapel Tel. 00 39/081/557 10 35, Fax 557 10 51 www.costantinopoli104.it
Basilikata: In weißen Höhlen
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Das Städtchen Matera in der Basilikata ist berühmt für seine Höhlenwohnungen. 1993 wurde die Altstadt von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. In dem Labyrinth aus Häusern, Kirchen, Plätzen liegt das "Hotel Sassi", eines der ungewöhnlichsten Hotels Europas. Die Gäste wohnen in weißen Höhlen, die auch aus Felsen geschlagen wurden, die Zimmer sind ineinander verschachtelt und haben einen traumhaften Blick auf die antike Stadt. Das Auto muss aber vor den Stadttoren abgestellt werden. Die Gassen sind gesperrt für jede Art von modernem Fortbewegungsmittel. TM
Hotel Sassi Via San Giovanni Vecchio 89, I-75100 Matera Tel. 00 39/08 35/33 10 09, Fax 33 37 33 www.hotelsassi.it
Maremma: Einfach paradiesisch
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"Wonderful" finden die Amerikaner die schöne toskanische Villa aus dem 9. Jahrhundert. Und wenn sie auf den Spuren von Frances Mayes unterwegs sind, dann möchten sie am liebsten in genau dem Zimmer mit genau der Aussicht wohnen, in dem die Bestsellerautorin des Romans "Under the Tuscan Sun" gewohnt hat. Aber auch wer woanders nächtigen muss, hat's gut im "Acquaviva": Die 26 Zimmer, alle komfortabel im toskanischen Stil eingerichtet, verteilen sich auf die Villa und die ebenfalls liebevoll restaurierten Landhäuser des alten Bauernhofes. Pool, Tennisplatz, Frühstücksraum und neuerdings auch das Restaurant "La Limonaia", in dem die frischen Produkte der eigenen Landwirtschaft verarbeitet werden, liegen in einem riesigen, gepflegten Park in den Hügeln der Maremma. Sehenswert die Umgebung mit den Etrusker-Städten Pitigliano, Sorano und Sovana, schnell die Fahrt ans Meer nach Orbetello, Port'Ercole oder zum Parco Naturale della Maremma, einen Steinwurf entfernt nur Saturnia mit seinen Schwefelquellen und das mittelalterliche Städtchen Montemerano mit Valeria Piccini, einer der besten Köchinnen Italiens in ihrem Zwei-Michelin-Sterne Restaurant "Da Caino" (Via Canonica 3, Montemerano, Tel. 00 39/05 64/ 60 28 17, Fax 60 28 07, www.dacaino.it). Und wenn man einfach nur seine Ruhe haben will, stellt man sich einen bequemen Liegestuhl in die Wiese und schaut den Oliven und den Weintrauben beim Wachsen zu. Gut, das eigene Auto dabei zu haben. Denn hier hat man seine Wurzeln, die Landwirtschaft, nicht vergessen und macht hervorragendes Olivenöl, leckeren Honig, köstliche Konfitüren und sehr schöne Weine. SM
Villa Acquaviva I-58050 Montemerano Tel. 00 39/05 64/60 28 90, Fax 60 28 95 www.relaisvillaacquaviva.com
Ligurien: Ein Hochgenuss
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Vor 500 Jahren baute Graf Ettore Fiescho diese mittelalterliche Wehranlage im Hinterland der Hafenstadt Genua in einen prächtigen Renaissancepalast um. Heute erhebt sich der "Palazzo Fieschi" über den romantischen Ort Savignone mit seinen wenigen Häusern, einer Piazza und einer Kaffeebar. Seit 1997 ist der Palast ein Hotel, umsäumt von einem 5000 Quadratmeter großen Park. Die geräumigen Zimmer sind mit Bogendecken, Fresken und Stukkaturen sowie kostbaren Möbeln ausgestattet. Im Restaurant werden ligurische Spezialitäten und Weißweine von den Küstenhängen serviert. TM
Palazzo Fieschi Piazza della Chiesa 14, I-16010 Savignone (Genua) Tel. 00 39/010/936 00 63, Fax 93 68 21 www.palazzofieschi.it.
Siena: Pension mit Geschichte
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Großbürgerliche Grandezza durchweht den vierstöckigen Renaissance-Palazzo in der Altstadt von Siena: Schwarz-weiß geflieste Fußböden führen durch die Salons mit ihren Sitz- und Leseecken, die Decken sind freskiert, und im ersten Stock , wo die Ahnen der Besitzerfamilie Grottanelli de Santi in Öl hängen, steht sogar ein Flügel. Seit 80 Jahren führt die Familie das Haus, das immer noch als "Pension" läuft. Das passt auch viel besser zu den Familienantiquitäten in den Zimmern und zum leicht verwilderten Garten, wo im Sommer gefrühstückt wird. AR
Palazzo Ravizza Piano dei Mantellini 34, I-53100 Siena Tel. 00 39/05 77/28 04 62, Fax 22 15 97 www.palazzoravizza.it.
Piemont: Schönes Gefängnis
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Als Papst Pius VII. in diesem Haus in Cuneo einsaß - es war Napoleon, der ihn im südpiemontesischen Städtchen festhielt - gab es weder Sauna noch Fitnesscenter und erst recht nicht die unermüdliche Stefania Calandri. Von deren Ideenreichtum profitieren die Gäste von heute. Der alte Palazzo mit dem kunstvoll geschnitzten Holzportal, den eleganten Zimmern und dem kleinen, aber feinen Restaurant ist an sich schon sehr attraktiv. Doch die Besitzerin hat auch noch ein romantisches Kellerlokal für Cocktails eingerichtet und die entweihte Barockkirche von gegenüber in ein Tagungslokal umgewandelt. Ein "Hundezimmer" mit Parkettboden, kleinem Balkon, Korb und Fressnapf gibt es auch. Kochkurse und Ausflüge werden arrangiert. Das hätte sicher auch dem Papst gefallen. AR
Lovera Palace Via Roma 37, I-12100 Cuneo Tel. 00 39/01 71/69 04 20, Fax 60 34 35 www.loverapalace.com.
Südtirol: Herzlich umsorgt
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Kinder, die sich in die Küche verirren, werden wieder rausgeschickt - mit einem großen Eis in der Hand. Gäste, die sich nach der Bergtour erschöpft auf der Sonnenterrasse niederlassen, dürfen sich mit frischem Kaiserschmarrn aufpäppeln. Wer nicht weiß, was er unternehmen soll, wird von den Wirtsleuten auf Wanderungen oder zur Bewunderung des Sonnenaufgangs mitgenommen und kehrt als glücklicherer Mensch zurück. Es gibt Brotback-Kurse, Familienspiele und jeden Abend eine andere Tischdekoration. Wir sind nur ungern wieder abgereist. Wie die Schraffls das schaffen? Vielleicht liegt es daran, dass die ganze Familie mitarbeitet und an einem Strang zieht. Vater Hubert und Schwiegersohn Lars in der Küche, die Kinder Annie und Hans-Peter im Saal, die älteste Tochter Evelyn an der Rezeption. Und über allem wacht Mutter Marianne aufmerksam und mit unaufdringlicher Herzlichkeit. Weitere Pluspunkte: die tolle Panoramalage hoch über dem Pustertal, die gemütlichen Naturholzzimmer, die entzückende Bade- und Saunaabteilung. AR
Berghotel Zirm Eggerstr. 16, I-39030 Olang-Geiselberg Tel. 00 39/04 74/59 20 54, Fax 59 20 51 www.berghotel-zirm.com.
Chianti: Florenz kann warten
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Schwer kann es einem schon fallen, so wichtige Entscheidungen am Morgen zu treffen wie: Fahren wir jetzt nach Florenz (20 Autominuten entfernt), oder bleiben wir hier einfach liegen, am großen Pool inmitten eines wunderschönen Gartens? Und lassen den Blick schweifen auf die prächtige Renaissancevilla, den zypressenbestandenen Park und die Weinreben in naher Ferne. Die Villa "Il Poggiale" ist ein neues Country-Hotel mit 19 unterschiedlich eingerichteten und farblich gestalteten Zimmern mit modernem Komfort. TM
Villa Il Poggiale Via Empolese 69, I-50026 San Casciano Val di Pesa (Florenz) Tel. 00 39/ 055/82 83 11, Fax 829 42 96 www. villailpoggiale.it.