Es klingt abgedroschen und doch ist und bleibt es die Wahrheit: Urlaub ist die schönste Zeit des Jahres. Da wir dieses Jahr voraussichtlich die ganz großen Fernreisen leider absagen oder auf das kommende Jahr verschieben müssen, erkunden viele Urlauber Deutschland und umliegende Nachbarländer und setzen dabei auf das Transportmittel Auto. Damit kommt man bekanntlich nicht so schnell von A nach B wie mit einem Ferienflieger - doch einen ganz großen Vorteil hat diese Art des Reisens: Ihr könnt euren geliebten Vierbeiner unproblematisch mitnehmen. Reisen mit Hund - ein Traum.
Reisen mit Hund: So wird's zum vollen Erfolg
Na ja, meistens zumindest. Denn hier kommt das Aber. Ähnlich wie ein Kleinkind benötigt der beste Freund des Menschen allerlei Gepäck. Während die Leine oder das Geschirr wenig Platz benötigen und auch - in der Regel - kein Berg an Kleidung eingepackt werden muss, sind es andere Dinge, an die ihr beim Kofferpacken denken müsst. Isst euer Vierbeiner zum Beispiel nur ein ganz bestimmtes Futter und bekommt ihr das im Urlaubsdomizil? Spielzeug, Schlafplatz, Futternapf - was muss mit; was passt ins Auto?
Mit der Frage, wie wir das Auto danach wieder sauber und hundehaarfrei bekommen, wollen wir gar nicht erst anfangen. (Doch, müssen wir, aber erst später!) Damit unserer und eurer Freude am Reisen mit Hund nichts im Weg steht, haben wir uns einmal umgeschaut und überlegt: Was braucht der Hund am Urlaubsort? Wie übersteht er die Fahrt sicher und möglichst stressfrei? Gibt es cooles Spielzeug, das möglichst nicht im Meer untergeht? Und ja, auch mit der Reinigung des Autos haben wir uns für euch auseinandergesetzt - damit ihr es nicht müsst.
Was mitnehmen? Was braucht man, um mit einem Hund zu verreisen?
Je nachdem, zu welcher Jahreszeit oder in welche Region ihr mit eurem tierischen Familienmitglied reisen wollt, variieren die Ansprüche an euer Reisegepäck natürlich. Logisch! Wenn ihr im Herbst mit dem Hund zum Wandern in die Berge fahrt, braucht ihr selbstverständlich keine Sonnencreme für Hunde, die beim Besuch an der Ost- oder Nordsee in den Sommermonaten durchaus sinnvoll sein kann. Vor allem, wenn ihr ganze Strandtage mit ihm einplant oder zumindest in Erwägung zieht. Doch noch sind wir am Urlaubsziel gar nicht angekommen.
Der Weg ist das Ziel
In einem Punkt werden wir uns einig sein: Die Sicherheit auf einer (Auto-)reise hat immer oberste Priorität. Das gilt auch für euren Hund. Abgesehen von gesetzlichen Bestimmungen kommt es ganz auf die Hunderasse und das Auto an, wenn es um die passende Transportart geht. Zur Auswahl stehen hier Metallgitterboxen, spezielle Sicherheitsgurte für Hunde oder auch Transporttaschen.
Darf es sich der Hund im Kofferraum bequem machen, bietet sich auch ein Trenngitter an, damit er während der Fahrt nicht über die Rückenlehne der Rücksitze springt oder - wir wollen es nicht hoffen - bei einem Unfall durch den Wagen fliegt.
Tipp: Solltet ihr euch für die Reise eine neue Transportmöglichkeit anschaffen und das Tier keine Chance mehr haben, sich damit vertraut zu machen, legt am besten seine ungewaschene (!) Schmusedecke hinein. Das gibt ihm ein vertrautes Gefühl und macht die Fahrt für ihn deutlich angenehmer.
Hundehaare im Auto? Niemals!
Wer sich nach der Reise die ganz große Putzaktion sparen will, für den gibt es spezielle Unterlagen für den Kofferraum, Matten, Körbe und Decken. Diese kleiden den Kofferraum oder den Sitzplatz des Hundes ideal aus und können nach dem Urlaub deutlich einfacher gereinigt werden.
Und sollte euer Auto danach doch ein paar Hundehaare aufweisen, dann gibt es zum Beispiel spezielle Sauger, die damit problemlos klarkommen sollten. Daran sollte das Reisen mit Hund definitiv nicht scheitern, oder?!
Kleiner Tipp: Wenn euer Hund längere Autofahrten noch nicht gewöhnt ist, bereitet den Urlaub lieber länger vor und unternehmt schon vorher den ein oder anderen Ausflug mit einer längeren Anreise.
So wird der Urlaub nicht zum Stresstest
Wenn euer Hund während der Fahrt dennoch nervös wirkt oder er generell Probleme hat, sich an fremde Umgebungen zu gewöhnen, dann behelfen sich viele Hundebesitzer mit einem Kauknochen. Denn das Kauen beruhigt das Tier; es entspannt ihn.
Natürlich könnt ihr das Ganze auch mit einem Kauknochen aus Holz bewerkstelligen. Der Vorteil: Der zum Teil unangenehme Geruch des fleischigen Kauknochens begleitet euch nicht die ganze Fahrt über im Auto. Im Feriendomizil könntet ihr dann natürlich auch wechseln und eurem Hund den "echten" Kauknochen gönnen.
Auch spezielle Tropfen mit Bachblüten können eurem Hund die nötige Ruhe und Gelassenheit für solch eine Reise geben. Diese werden einfach ins Futter oder Trinkwasser gegeben.
Egal, ob während der Autofahrt, einem Zwischenstopp oder während eines Ausflugs: Mit speziellen Hundetrinkflaschen müsst ihr euch beim Reisen mit Hund keine Gedanken um die Flüssigkeitsversorgung eures Begleiters machen.
Spätestens am Urlaubsort angekommen - je nach Strecke natürlich auch schon während der Fahrt beziehungsweise während der Pausen - heißt es: Essen fassen, Beine vertreten und heimisch werden. Das gilt für Menschen wie Tiere gleichermaßen.
Schön, wenn dann alles schnell zur Hand ist und im Idealfall möglichst wenig Platz im Gepäck einnimmt. Diese Kriterien erfüllen vor allem die faltbaren und somit platzsparenden Näpfe, die gleich im Doppelpack - einmal als Trink- und einmal als Futternapf - daherkommen.
Angekommen - und nun?
Fahren wir zunächst gedanklich ans Meer. Die Sonne knallt von oben; der Sand ist heiß. Sicher, auch eurem Hund dürfte ein Sprung ins kalte Wasser für einen Moment Abkühlung verschaffen. Doch das wird nicht lange anhalten und schützt ihn auch nicht vor den Sonnenstrahlen. Da ist es doch besser, wenn man vorbereitet ist. Was bei Menschen hilft, kann auch bei Hunden nicht verkehrt sein: Sonnencreme und ein schattiges Plätzchen. Sonnenschutz ist besonders für Hunde mit weniger dichtem Fell eine gute Idee.
Auch eine Kopfbedeckung kann eine Alternative sein. Das mag nicht jedermanns Geschmack sein, bietet eurem (kleinen) Vierbeiner aber einen zusätzlichen Schutz an besonders sonnigen Urlaubstagen.
Mit einem faltbaren, leichten Haustierzelt oder einer herkömmlichen Strandmuschel bietet ihr eurem Liebling einen Rückzugsort, wenn es ihm zu sonnig wird. Außerdem heizt sich an dieser Stelle auch der Sand nicht so auf - gut für seine Pfoten.
Für die Pfoten haben wir noch einen Extratipp. Nicht nur am heißen Sandstrand, auch beim Wandern in den Bergen, im Winterurlaub bei Schnee und Glätte - Pfotenschoner sind eine wertvolle Investition und helfen neben speziellen Salben, die Pfoten zu schützen.
Aber auch der Spaß soll natürlich nicht zu kurz kommen bei so einem Strandbesuch. Mit einem schwimmenden Wasserspielzeug ist dieser garantiert, ohne dass irgendwer von euch auf Tauchstation gehen muss.
Nach der Abkühlung im Meer oder einem See wickeln wir Menschen uns gern in ein kuscheliges Handtuch. Vor allem, wenn die Temperaturen schon etwas frischer sind oder es schnell zurück ins Feriendomizil gehen soll. Gönnt eurem Hund doch denselben Spaß mit einem speziellen Hundebademantel. Schöner Nebeneffekt: Es sieht einfach süß aus.
Ein paar Dinge für die Reiseapotheke
Wenn ihr nicht nur einen Städtetrip plant, sondern vor allem viel in der Natur unterwegs sein wollt, dann kommt euer Hund vielleicht weniger mit anderen Hunden in Kontakt - dafür aber vielleicht mit allem möglichen Kleinvieh. Die Rede ist von Zecken und Co. Keine besonders schöne Urlaubsbekanntschaft für euren Vierbeiner. Doch dagegen kann man ihn zum Glück mit Zeckensprays schützen.
Solltet ihr dennoch eine Zecke entdecken, ist es ratsam, für solche Fälle eine Zeckenzange in eurer Reiseapotheke parat zu haben.
Ebenfalls sinnvoll könnte ein Mittel sein, das eurem Hund ein wenig Linderung verschafft, sollte er an einem Juckreiz oder so leiden, wenn er beispielsweise von Ungeziefer befallen ist/wurde. Ein Hautpflegespray verspricht Abhilfe.
Lange Wege, kurze Beine?
Einen Tipp haben wir noch für euch, wenn ihr einen Welpen oder einfach einen recht kleinen Hund mit entsprechend kurzen Beinen habt. Lange Wanderungen oder stundenlanges Sightseeing beim Städtetrip könnten ihn übermäßig anstrengen. Vor allem, wenn er nicht daran gewöhnt ist. Wenn ihr ihn dennoch nicht zu Hause oder in der Ferienunterkunft lassen wollt, bieten sich Tragetaschen oder Rucksäcke für Hunde an.
Wenn es dem Kleinen dann einmal zu viel wird oder er beispielsweise im Getümmel der Großstadt Gefahr läuft, übersehen zu werden, dann könnt ihr ihn euch einfach vor die Brust oder auf den Rücken schnallen. So genießt er auch mal die Aussicht von oben. Das dürfte ihm gefallen.
Reisen mit Hund - seid ihr bereit?
Das Wichtigste für das erholsame und schöne Reisen mit Hund ist eine gute Vorbereitung. Denn ein wenig ist es wie mit kleinen Kindern: Man sollte immer auf alle Eventualitäten vorbereitet sein - dann kann einen so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Überlegt also vorher gründlich, was ihr bzw. euer Hund auf der Reise braucht, welche Bestimmungen (etwa eine Maulkorbpflicht) vor Ort gelten.
Kleiner Reminder: An diese Dinge solltet ihr möglichst rechtzeitig denken
Einige Tipps haben wir euch - neben der Ausstattung - noch zusammengetragen. So steht eurem Ferienspaß nichts im Wege.
- Plant eure Reise lieber weiter im Voraus, wenn ihr noch keine Profis im Reisen mit Hund seid. So bleibt euch genug Zeit, um alle wichtigen Faktoren zu prüfen und die wichtigsten Utensilien zusammenzutragen.
- Ein Urlaub mit Hund ist etwas Wundervolles. Auch für euren Hund? Unter gewissen Umständen (Krankheiten, zu viel Stress, etc.) ist es aber für das Tier besser, zu Hause zu bleiben. Eine bittere Pille für liebevolle Hundebesitzer. Doch bitte schluckt sie, wenn es um das Wohl eures Lieblings geht.
- Eine Autoreise ist meist am sinnvollsten, denn hier bestimmt ihr selbst, wie und wann Pausen eingeplant werden. Gerade aktive Hunde werden euch die regelmäßigen Auslaufmöglichkeiten mit Zufriedenheit und Ausgeglichenheit danken. Schaut euch also die Route frühzeitig an und überlegt, ob nicht der ein oder andere Zwischenstopp abseits der Autobahnraststätte möglich ist.
Euch und eurem Hund einen schönen Urlaub!