"SÍ-SÍ-SÍ-SÍ-SÍ-SÍÍ-SSÍÍÍ!" – So ähnlich klingt es, wenn man im Kunstzentrum "Botín" mit dem gläsernen Fahrstuhl nach oben fährt. Je höher er klettert, desto faszinierender der Ausblick, die Mitreisenden juchzen auf jedem gewonnenen Höhenmeter. In 20 Sekunden erleben, was Santander ausmacht: Stadt, Küste und Kunst, im schönsten Akkord.
Santander: Meer geht nicht
Geografisch ist Kantabriens Hauptstadt ein kleines Paradox, liegt sie doch an der Nordküste und blickt nach Süden aufs Wasser; eine kurios gewundene Bucht macht es möglich. Ein verheerendes Feuer verschlang 1941 große Teile der Altstadt, doch Santander hat sich elegant berappelt. Die Altstadt-Überbleibsel sind klein, aber fein, überall hat man Gelegenheit, kleine Köstlichkeiten zu probieren, zum Beispiel eine Ration kantabrische Anchovis mit Zwiebelmarmelade im "La Cátedra".

Ebenfalls lohnend: ein Bummel entlang der Hafenpromenaden Paseo de Pereda y Calle Castelar, am besten bis zum Ende, wo sich im ehemaligen Feuerwehrdepot "La Caseta de Bombas" etabliert hat – der schönste Ort für ein sonniges Mittagessen (lacasetadebombas.es). Wer weiterwandert, gelangt auf die Halbinsel La Magdalena mit dem gleichnamigen Schloss.
Wunderschöne Stadtstrände
Die Sommerresidenz des spanischen Königs kommt im englischen Landhaus-Look daher, ganz Granit und Schiefer, dazu ein glorreicher Blick über Klippen und bis zum Leuchtturm in der Ferne (palaciomagdalena.com). Die Küste mit ihren steil ins Meer stürzenden Tafelbergen und langen Sandstränden würde man eher in Irland erwarten, auch die Wiesen und im Wind wiegenden Gräser. Und tatsächlich gibt es Fährverbindungen nach Cork. Stadtbesucher hüpfen auf eine der "reginas", kleine Fähren, die durch die Bahía de Santander kreuzen (losreginas.com). Oder sie bleiben an Land und tauchen an den wunderschönen Stadtstränden Playa de la Magdalena oder Playa del Sardinero ins Wasser.

Kunst spielt sich ebenfalls am Wasser ab, im besagten "Centro Botín". Renzo Piano hat keinen selbstgefälligen, stararchitektenhaften Klunker an die Mole gesetzt, sondern einen eleganten, einladenden, feinen Raum geschaffen für alle, die großartige moderne Kunst und den Blick auf die Bucht mögen. Zu verdanken ist das der Familie Botín, die bis heute die Geschicke der Santander-Bank lenkt. Jener Institution, die im Ausland – und bei Google – deutlich bekannter ist als die Stadt selbst.
Die Reisetipps für Santander
Hotel Abba
Außen klassischer nordspanischer Balkonstil, innen modern, schlicht, elegant. Zentral, aber ruhig gelegen. DZ ab 70 Euro, abbahoteles.com
Mercado dela Esperanza
Atlantikfisch, Kuh- und Ziegenkäse, Heidehonig: In der 1904 eröffneten Halle des Mercado an der gleichnamigen Plaza finden sich Spezialitäten in Hülle und Fülle.
Mercado del Este
Der Nachbar vom Mercado de la Esperanza, in dessen kleinen Bars und Restaurants man alle Spezialitäten zubereitet kosten kann. Empfehlenswert: Die Gastro-Bar "La Casa del Indiano" kredenzt gehobene Pintxo-Küche. casadelindiano.com
Anreise
Z.B. Flug über Madrid mit Iberia, iberia.com
Weitere Infos über Santander
turismo.santander.es