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Tanz mit mir! Tango in Buenos Aires

Augen schließen und sich fallen lassen, in den Tango, in seine Arme, die Bewegung einfach erspüren - mit dem richtigen Partner ist alles möglich. Schriftstellerin Tina Uebel mietete sich einen Tänzer in Buenos Aires.

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Sekundenbruchteile der gedankenlosen Auflösung. Die Musik tief, sanft, ergreifend, umfassend, mein Körper tanzt im Einklang mit dem Körper in meinen Armen, dessen Bewegung er aufnimmt wie ein fein gestimmter Seismograf. Durch offene Flügeltüren flutet Sonne übers Parkett, oder aber es verschwimmen die Gestalten wie aus einem morphingeschwängerten Zwanziger-Jahre-Traum auf der nächtlichen Tanzfläche der Milonga, wenn wir uns drehen, wiegen, schreiten und mein Körper den Tanz einfach begreift, als wäre gar nichts anderes denkbar.

Sekundenbruchteile später kollidiere ich unwürdig mit meinem Gegenüber und habe meine unteren Extremitäten in einen doppelten Palstek geknotet. Macht ja nichts. Meine Partner sind geübt im Entwirren verknoteter Möchtegern-Tangueras, drei Takte später bin ich wieder eingenordet, und wir tanzen weiter. Wir tanzen. Ich kann das gar nicht. Wie es trotzdem geht, entzieht sich meinem Verständnis, ist aber viel zu fabelhaft, um Fragen zu stellen. Das Auto mischt sich ja auch nicht in die Entscheidungen des Fahrers ein.

Ich bin hier, um mit Taxitänzern, so heißen sie tatsächlich, Tango zu tanzen. In Buenos Aires, der Stadt der opulenten Architektur: von Moderne und Postmoderne über Jugendstil-Grandezza, Gotik-Zitate, verkommenen Jahrhundertwende-Charme bis hin zu Kolonialbauten mit südamerikanischem Kleinstadt-Flair. Einer Stadt, die sich mit baumlastigen Straßen, Parks und Bohemien-Cafés gibt wie ein Über-Paris. Im November, im Südhalbkugel-Frühling, blühen die Jacaranda-Bäume explosiv lila. Und wenn man genau hinhört, wenn man sich die Stadt ans Ohr hält wie eine Meeresmuschel, dann hört man ihn ganz deutlich, den Tango. Leise, aus dem Radio der Taxifahrer, ohne die sich in dieser Vielmillionenstadt kaum vorankommen lässt. Im Hintergrundrauschen der Cafés und Restaurants. An Touristenattraktionen wie dem Recoleta-Friedhof, wo Evita ihre letzte Ruhe fand. Man sieht ihn auf den Tangoshow-Plakaten, wo leichtgeschürzte Frauen stramme Beine Richtung Orbit recken, in den Bildern der talentfreien Maler, die jeden Markt beherrschen, in Souvenirskulpturen, auf jeder zweiten Postkarte.

In Buenos Aires schielt ein großer Markt auf tangowillige Touristen. Ein Dickicht aus "clases", Unterrichtsstunden, "prácticas", Übungsstunden, und natürlich Milongas, Tanzabenden, füllt die Gratis-Tango-Magazine. Neu sind die Taxitänzer, Mietmänner, die sich für Unterricht oder die Milonga anheuern lassen. Obwohl betont wird, es handele sich keinesfalls um einen Escort-Service, kommt mir die Sache anfangs schon etwas halbseiden vor.

Irene teilt meine Befürchtungen. Kenne sie nicht, aber halte sie für Ganoven, betont sie. Wir sitzen im Innenhof ihres Hauses. Ihr Großvater hat schon hier gewohnt, und seit sie in der Krise 2002 ihren Maklerinnen-Job verlor, vermietet sie Zimmer, mit alten Möbeln eingerichtet - vor allem an Tango-Touristen. Wie jeder, dem ich in diesem Parallelwelt-Buenos-Aires, der Tangostadt, begegnen werde, sprüht sie vor Euphorie, wenn es um Tango geht. Sie schnappt sich die Beilage aus "B.A. Tango" und markiert mir die tollen Milongas und die sehr tollen Milongas und die richtigen Tage, wann die tollen am tollsten sind.

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Furcht befällt mich erst am nächsten Abend, als ich mit María, die ich auf einer von ihr geführten Tango-Tour durch die Stadt kennen gelernt habe, an der Tanzfläche des "Club Gricel" sitze. Die Verhaltensregeln auf einer Milonga sind komplexer als die EU-Gemüseverordnung. Aufgefordert wird die Frau durch Blickkontakt, den sie hält, abgelehnt wird durch Weggucken, Tanzdistanz durch die Intensität des weiblichen Lächelns verhandelt, und die Stellung der Stühle hat auch irgendeine Bedeutung. Ich traue mich nicht mal, der Kellnerin beim Bestellen in die Augen zu sehen, aus Angst, sie würde umgehend versuchen, mit mir zu tanzen. María hingegen glüht und ist, obwohl jenseits der Fünfziger, alterslos jung - und wird umgehend von einem Galan zum Tanzen geholt.

Der gelebte Tango hat wenig zu tun mit schmissigen Beinchen. Eng umschlungene Paare gleiten mit verhaltener, sehr verhaltener Leidenschaft, kleinen Bewegungen, Verharren in unerträglicher Spannung, über die Tanzfläche. Sinnlich, nicht erotisch. Ich sehe eine Frau von hinten, die Waden 16-jährig, die Taille 16-jährig, das Kleidchen mindestens 18-jährig, weil keine Mutter ihre minderjährige Tochter in so einem Fummel aus dem Haus gehen ließe, dann eine Drehung, und ich blicke in das Gesicht einer geschätzt 70-Jährigen, dezent geschminkt, auf dem eine entrückte Schönheit liegt.

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Alle Milongueros, die Männer, denen der Tango Lebensinhalt und Religion ist, mit denen ich sprechen werde - und der argentinische Mann redet viel -, werden nicht müde zu betonen, dass im Tango die Frau eine Göttin sei, eine Blume, eine Prinzessin, eine Königin. Und so ist es wohl, denke ich angesichts dieser Frauen voller Würde und Eleganz, tief im Tango versunken mit dem wundervollsten Lächeln. Neben den alten Mädchen tanzt ein junges in Jeans mit nicht weniger Hingabe in den Armen eines anmutigen Greises. Auf der Damentoilette ein Mikrokaufhaus mit Tango-Accessoires, Fächern, Strumpfhosen, Schmuck und Schminke, ein ganzer Kleiderständer Glamour-Teilchen.

María hat ihre Brille auf dem Tisch abgelegt, als sie tanzen ging; als sie zurückkommt, bringt sie Jorge mit, eine Komposition aus Zwanziger-Jahre-Beau mit Hosenträgern und Nadelstreifen. Alles Weggucken hilft jetzt nicht mehr, ich tanze meinen allerersten Tango mit Jorge, der seine Wange so dicht an meine presst, dass ich fürchte, man wird uns hinterher chirurgisch trennen müssen. Ich lächle wohl zu breit. Und der elegante Filou schiebt mich über die Tanzfläche wie einen Hinkelstein.

Am nächsten Morgen trete ich an zu meiner ersten Tanzstunde mit Eduardo Amarillo, dem Chef von "TangoTaxiDancers". Dass ich vollkommen unbegabt bin, ist mir mittlerweile klar. Die Wohnung von Eduardo und Rachel, einer Britin, die seit zwei Jahren hier lebt, liegt in Montserrat, in Anschmieg-Distanz ans Tangoviertel San Telmo. Eine Schildkröte namens Sheldon tändelt gedankenverloren über das Parkett des großen Tanzzimmers. Eduardo lässt mich auf dem Ecksofa Platz nehmen. "Was willst du lernen, Schritte oder Tanzen?" Versteh ich nicht. Auf einer Tafel zeichnet er japanische Schriftzeichen. "Copy that", sagt er. "Du kannst das nachmachen, aber du weißt nicht, was es heißt. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, ich habe einem Paar eine tolle Choreografie für ihre goldene Hochzeit beigebracht. Wirklich tanzen aber heißt verstehen."

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Und damit hat es angefangen. Das Verblüffende. Ich lege meine Hände an seinen Oberkörper und soll spüren, wohin er sich, mich, uns bewegt. Esoterischer Scheiß, denke ich, aber dann ist da die Musik, und wenn ich den Gegebenheiten zuhöre und zufühle, bewegt sich mein Körper entlang des seinen und weiß, welches Bein wohin soll. Und dann tanzen wir, semikomplexe Schrittfolgen, er dreht und zwirbelt mich, was nicht funktionieren kann, abgesehen davon, dass es funktioniert. Am zweiten Tag filmt Rachel uns mit dem Handy. Ich sehe eine Frau, die mir stark ähnelt, tanzen. So sieht es aus. So hat es sich angefühlt. So beginnt sich Buenos Aires anders anzufühlen. Intensiver. Das übliche Stadterleben, in dem der Besucher isoliert seine Bahnen zieht und zu den Sehenswürdigkeiten gravitiert, ist aufgehoben. Ich bewege mich durch den Frühsommer wie von einem unsichtbaren Tanzpartner dirigiert. Überall treffe ich im Tangoversum auf faszinierende, leidenschaftliche Individualisten, die mir mit einer Warmherzigkeit begegnen, als sei ich eine entfernte Verwandte, die zum Familientreffen angereist ist.

Tango ist die Art, wie Buenos Aires die Welt umarmt, sagt Pablo, Tangosänger und -komponist mit Guesthouse. Tango ist eine Welt mit vielen Türen, jedem öffnet sich eine andere, sagt Eduardo, es gelte, den eigenen inneren Tango zu entdecken. Es gehe hierbei um die enge Umarmung, die sich aber doch zu einer Seite hin in die Freiheit öffnet, sagt Jorge, von dessen Dachterrasse bei "Tango Moda" ich über die Stadt blicke und mit argentinischem Wein anstoße, eine Szene wie aus einem kitschigen Film. Die Milonga ist eine Parallelwelt, sagt María. Und sie hat recht.

Tanzen auf der Milonga. Mit Eduardo. Nach drei Schritten habe ich mich von seiner Freude am Tango anstecken lassen. Nach fünf Schritten ist es mir egal, was die Leute von mir denken. Nach dem ersten Tango schließe ich die Augen und kann umgehend viel besser die Bewegung erspüren. Nach der ersten Tanda - einem Abschnitt von vier Tangos, nach dem eine kurze Cortina, Pausenmusik, unterbricht - fällt mir auf, wie attraktiv Eduardo ist. Während der zweiten Tanda erinnere ich mich an das Gespräch mit Rachel heute Morgen: Es sei bisweilen ein Problem, dass die Touristen beim Tanzen in der Intensität der Milongas mit Endorphinen geflutet würden und das dann mit Verliebtheit verwechselten - und komme prompt aus dem Takt. Während der dritten Tanda denke ich lieber an gar nichts außer ans Tanzen. Nach der vierten Tanda ist mir klar, ich werde mit Eduardo auf seine geplante Öko-Farm ziehen. Tags bestellt er das Feld, und ich poliere die Rinder, oder was man auf so einer Farm macht, abends tanzen wir Tango. Ich liebe Rinder. Rinder sind meine Berufung. Nach der nächsten Tanda pausieren wir. Ich fühle mich stoned, es muss am Mineralwasser liegen, ich kann mich nur wundern.

Der Tango ist so individuell wie seine Protagonisten. Verhalten, ausgelassen, eng verschmolzen, man tanzt ihn, wie man ihn tanzen will. Er könne aus dem Tanz und den Körpern die Geschichte eines Menschen lesen, sagt Eduardo. Und der Tanz sei eine Metapher für Beziehungen. Es gebe die, in der einer den anderen trägt, er zeigt mir einen reichen alten Ami mit einem blutjungen "trophy wife". Daran glaube er nicht. Schön sei es, wenn jeder Tänzer sein eigenes Gewicht trage, dann entstehe Harmonie. Ich erspähe eine plumpe Touristin auf der Tanzfläche, die eben noch mit einer Körpersprache aus Selbsthass allein an ihrem Tischchen saß und von der Eduardo behauptete, so fordere sie nie jemand auf. Ihr Partner sei einer aus der fragwürdigeren Ecke der Taxitänzergilde, sagt er. Profis, die auf Milongas so lange warteten, bis sie sich einem frustrierten Mauerblümchen andienen könnten. Bevor mich der Gedanke deprimiert, tanzen wir. Ich bin froh, keinen Wegelagerer zu konsultieren, sondern eher so was wie einen Personal Trainer.

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Schwerst übernächtigt im Unterricht. Lockerungsübungen. Eduardo fasst mich an, wechselt zu asiatischer Meditationsmusik und sagt aus dem Stegreif zwei, drei Dinge über mich, die zu den vier, fünf wirklich relevanten gehören. Ich bin perplex. Der Mann liest tatsächlich in anderer Menschen Körpern. Ich habe ihn nicht dazu autorisiert und bin nicht sicher, dass ihn die nächsten Kapitel was angehen. Aber ich lasse mich darauf ein. Eduardo kann Kampfkunst, das nun wieder habe ich gespürt, als ich anhand seines Unterarmes den Unterschied zwischen Anspannung, Kraft und Energie begreifen sollte. Ich beginne, mir wie Karate-Kid vorzukommen. Wie ein Shaolinmönch-Novize. Harry Potter auf Hogwarts. Mittlerweile bin ich mir sicher, hier in geheime Künste eingeweiht zu werden.

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Ein weiterer heißer Tag in dieser überlebendigen Stadt, in der man sich zu Tode flanieren möchte. Im Schickeria-Viertel Recoleta, zwischen den Häuschen von Palermo, dem Viertel der Hipster. Durch die Nekropole La Chacarita, Mausoleen wie Villen; dem Denkmal Carlos Gardels, des Tangosänger-Gottes, drücken Gläubige stets eine Zigarette zwischen die Bronzefinger. In meinem bodenständigen Wohnviertel Almagro und immer wieder in San Telmo, touristisch und authentisch zugleich. So viele Cafés, Kaschemmen, Parilla-Grillrestaurants mit Steaks. Trödel in San Telmo, vergeigte Architektur im Quartier Puerto Madero, Menschenmassen in der Fußgängerzone Calle Florida. Ich aber fiebere auf den Abend, auf die nächste Milonga. Antonio, mein nächster Mietling, ist ein vollendeter Gentleman. Ich bestelle selbst meinen Kaffee. Das tue ich nie, nie wieder.

Hier bestellt sich die Frau den Kaffee nicht selbst. Oder ruft ein Taxi. Klares Nein. Auf der Tanzfläche sagt Antonio mir, den Tango müsse nicht mein Kopf lernen, sondern mein Körper, was ich soweit schon vor Tagen verstanden habe. "Vielleicht ist mein Körper doof", sage ich. Antonio schaut mich an. "Doof ist ein hässliches Wort für eine schöne junge Frau", sagt er.

"Meine Zeit ist um", sagt Antonio. "Aber wenn wir ganz, ganz langsam tanzen, dann tanze ich noch einen Tango mit dir." Ich schließe die Augen, auch wenn's mir um das traumschöne Ambiente des altehrwürdigen "Salón Canning" leid tut, und wie immer wird alles leichter, schwebender.

An meinem letzten Tag wage ich die Gegenprobe und gehe zu einer "clase", zu der mich Luis, ein alter Milonguero, ins "Viejo Correo" eingeladen hat. So lernt man normalerweise hier, ohne Taxigott. Die kariert geflieste Tanzfläche des "Viejo Correo" sieht verwaist aus ohne die alten Leutchen, die abends darübergleiten. Luis und seine blinde Partnerin Alicia sind zauberhaft, die Veranstaltung ist nichtsdestotrotz ein Elend. Eine Woche lang habe ich getanzt, jetzt macht man mir klar, dass ich noch nicht mal gehen kann. Eine halbe Stunde lang stakse ich wie ein Reiher rund um den Saal. Dann bringt man meinem Kopf auch noch bei, wie der Grundschritt, den ich seit einer Woche tanze, eigentlich geht. Prompt geht er gar nicht mehr. Ich wäre sicher, Tango in hundert Jahren nicht zu lernen. Wüsste ich es nicht besser.

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Drei Stunden später treffe ich mich mit Rachel und Eduardo. Wir nehmen ein Taxi weit raus nach Flores. In einer robusten Eckkneipe wird Tango-Karaoke gesungen. Wir bestellen Bier der Sorte Quilmes via Literflasche. Ein Mann spielt an einer Casio-Heimorgel. Eine alte Frau in enger Disco-Hose und mit etwas Blondem auf dem Kopf, das aussieht wie ein parasitäres Tier, singt Tango, raue Stimme voller Sehnsucht, es bricht einem schier das Herz. Dann singt ein junges Ding mit Ponyfrisur, danach ein fetter Typ mit sanftem Timbre in der Stimme, und man hat sein Herz längst verloren. Dann singt Eduardo, er ist zu nah am Mikro, trotzdem denkt man flüchtig an Rinder. Draußen ein Wolkenbruch von tropischer Wucht. Die Hitzeperiode ist zu Ende.

Wir ziehen weiter zum "El Pial", einer Nachbarschafts-Milonga, in der sich Schützenfest-Turnhallenflair mit Intimität widerspruchslos verbrüdert. Eduardo und Rachel tanzen zusammen. Daneben schmiegt sich ein alterndes Fräulein in Satin an einen jugendlichen Piraten mit Kopftuch, schwarzem Zopf, alle Freude der Welt in seiner Miene. Er stirbt, sagt mir Eduardo, ich kenne ihn, zeigt auf den Piraten, der Zopf sei Perücke, Krebs, an seiner Hautfarbe sehe man, dass er stirbt. Wem der Tango nicht das Herz bricht, der verfügt über keines. Komm tanzen, sagt Eduardo. Ich kann nicht tanzen, ich kann ja noch nicht mal gehen, sage ich. Dann gehen wir tanzen, und natürlich kann ich tanzen.

Reise-Infos: Buenos Aires - Stadt des Tango

Hier lesen Sie, wo Sie in Buenos Aires Ihre Tanzpartner finden, ein Tango-Outfit kaufen, die ganze Nacht durchtanzen und am nächsten Morgen Ihren Kaffee trinken können.

Übrigens: Seit September 2009 gehört der argentinische Tango zum Weltkulturerbe der Menschheit! Die UNESCO nahm den Tanz in ihre Liste der schützens- und erhaltenswerten Künste und Traditionen auf.

Anreise

Z.B. mit Iberia von verschiedenen deutschen Städten ab 500 Euro (www.iberia.com). Oder mit Lufthansa ab 750 Euro (www.lufthansa.de).

Telefon

Vorwahl für Argentinien 00 54, Vorwahl Buenos Aires (0)11.

Übernachten

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Preise in Buenos Aires schwanken, deshalb rückfragen. Neben Hotels gibt es Tango-Guesthouses mit Tanzräumen. Hier tauscht man Tipps und verabredet sich zu Milongas.

La Casita de San Telmo. Kleines Paradies mit Gärtchen. An die Dachterrasse grenzt das Tanzstudio. Gastgeber Pablo Banchero komponiert und singt. DZ rund 40 Euro (Cochabamba 286, Tel. 43 07 50 73, www.lacasitadesantelmo.com).

Un Rinconcito en Buenos Aires. Temporäres Zuhause im untouristischen Viertel Almagro, gestaltet von den Kusinen Irene und Susana. Zimmer mit Antiquitäten. DZ/F rund 50 Euro (Sarmiento 4333, Tel. 48 62 41 01, www.unrinconcitoenbuenosaires.com).

Tango-Infos

TangoTaxiDancers. Exzellenter englischsprachiger Unterricht bei Eduardo Amarillo. Seriöse und kompetente Tänzer zur Begleitung auf die Milonga (18 Euro/Stunde; Minimum drei Stunden). Rachel Sloan, Amarillos Partnerin, stellt auch komplette Tango-Wochen zusammen (Tel. 43 82 59 47).

Milongas Hoy María Ivancovich bietet Tango-Touren durch die Stadt an - mit Tango-His- torie und Kaffeehausbesuch. Mit ihr auf eine Milonga zu gehen ist der perfekte Einstieg in diese Parallelwelt (Touren über TangoTaxiDancers oder bei María, Tel. 49 31 08 96).

Genießen

El Desnivel. Hier speist die Nachbarschaft neben dem Tango- Touristen wunderbar zarte Steaks vom Grill. Lebhafte Atmosphäre, schlichtes Interieur. Z.B. Bife de Lomo (Filetsteak) 7,50 Euro (Defensa 855, San Telmo, Tel. 43 00 90 81).

El Balcon. Bar-Kneipe-Café- Restaurant mit Dachterrasse und Balkonen. Von oben sieht man auf San Telmos quirlige Plaza Dorrego, wo man sich oft, z. B. sonntagabends, nach dem Flohmarkt, zur Milonga trifft (Humberto Primo 461, Tel. 43 62 23 54).

Esquina Homero Manzi. Kaffeehaus mit Tango-Tradition im Stadtteil Boedo, dem legendären Tango-Poeten Homero Manzi gewidmet. Tags ein Refugium fern vom städti- schen Getöse, abends Trubel und Tango-Shows (Ecke San Juan/Boedo, Tel. 49 57 84 88).

Pedro Telmo. Nachbarschaftspinte. Durch die Fenster kann man Nachtschwärmer beobachten, dazu gibt's kaltes Bier und frische Empanadas, Teigtaschen. Geöffnet bis 2 oder 3 Uhr früh! (Bolivar 962)

Einkaufen

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Tango Moda. Designer-Tango-Mode zum Schnäppchenpreis, dazu Aussicht über die Stadt im 16. Stock. Zum Shopping gibt's ein Glas Wein und Tango-Philosophie von Inhaber Jorge Arias (Av. de Mayo 1370, Tel. 43 81 40 49, www.tangomoda.com.ar).

Flohmarkt in San Telmo. Sonntags bis 17 Uhr wuselt die Plaza Dorrego von der Feria, einem großen Flohmarkt. Dazwischen spuken verkleidete Gestalten, und Pedro "El Indio" Benavente zeigt seine Tango- Show. Weiterstöbern in den umliegenden Antiquitätengeschäften, schönstes: Gil Antigüedades (Humberto Primo 412).

La Martina. Argentinisches Kult-Label, Polo-Ausstattung und -Mode, Liebling der VIPs. Ehrfurcht einflößendes Ledergeschäft in Recoleta (Av. Alvear 1920), Flagshipstore im Zentrum (Paraguay 661), Jeansshop in Palermo Soho (Costa Rica 4677). Hemden ab 100 Euro (www.lamartina.com).

Comme il faut. Ausgefallene Tango-Schuhe in einer kleinen Wohnung (Arenales 1239, "Rue des Artisans", App. M, www.commeilfaut.com.ar).

Milongas

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Am selben Ort je nach Veranstalter und Tag unterschiedliche Milongas, für Infos am besten andere Tangueros fragen, z. B. Guesthouse-Betreiber. Tendenziell passiert vor 23 Uhr wenig.

Club Gricel. Charmante, eher traditionelle Milonga. Aufrüschen! (La Rioja 1180)

Vjejo Correo. Ähnlich klassisches Ambiente wie im Gricel, älteres Publikum (Av. Díaz Vélez 4820).

Salón Canning. Jüngeres Publikum; freitags, beim berühmten "El Parakultural", oft überfüllt (Scalabrini Ortiz 1331).

Buenos Aires Club. Jung und hip. Publikum und Location erinnern an einen Rockschuppen, aber auch hier wird Tango getanzt, nur weniger aufgehübscht (Perú 571).

Lesen

Tangotanzen in Buenos Aires. Einstiegshilfe in den Tango-Kosmos (Reise Know- How Verlag, 8,90 Euro).

Buenos Aires Encounter Guide. Übersichtlich, kompakt, passt in jede Tasche, Neuauflage diesen Monat (Lonely Planet, 8,95 Euro).

Info

Tourist Information, z. B. Puerto Madero: Alicia Moreau de Justo 200, Tel. 43 15 42 65. Oder über www.bue.gov.ar

Fotos von Christina Körte

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