Du beziehst deine erste eigene Wohnung oder du willst dich verkleinern? Eine Einzimmerwohnung einzurichten klingt im ersten Moment leicht, schließlich ist ja nicht so viel Zimmer da zum Gestalten. Die Herausforderung liegt jedoch genau darin, den vorhandenen Platz richtig zu nutzen, sodass du all deine Sachen unterbringen kannst, ohne dass es ungemütlich oder unordentlich wird. Und außerdem häufen Menschen mit den Jahren immer mehr Sachen an – es sei denn, jemand entscheidet sich für Minimalismus.
Wir haben dir ein paar Tipps und Kniffe zusammengestellt, wie du deine Einzimmerwohnung richtig einrichten kannst. Ideen und Beispiele für Praktikabilität und Wohlfühlatmosphäre für kleine Wohnungen findest du auch in unserer Galerie oben.
Konzept erstellen für eine Einraumwohnung
20, 30 oder 40 Quadratmeter Wohnfläche – Einraumwohnungen sind in der Regel nicht sehr groß. Wer ohne Konzept einzieht, hat eventuell Mühe, die Bude nicht überladen wirken zu lassen und sich am Ende darin unwohl zu fühlen. Bei der Einrichtung des Wohnraums stellt sich also zunächst die Frage: Wo anfangen? Die folgenden Schritte helfen dir, ein passendes Gestaltungskonzept zu finden.
1. Grundriss
Der Wohnungsschnitt spielt beim Einrichten eine große Rolle. Ist die Küche mit im Wohn- und Schlafraum? Oder ist sie als Küchenzeile in die Einzimmerwohnung integriert? Gibt es eine Schlafnische? Der beste Weg, deine kleine Wohnung einzurichten, ist, zuallererst einen Grundriss anzufertigen. Zeichne auch Türen, Fenster und Heizungen mit ein. So hast du einen perfekten Überblick über den vorhandenen Platz.
2. Wohnbereiche einteilen
Lebst du in einer Einzimmerwohnung, schläfst, kochst und lebst du auf wenig Raum. Um aus der Wohnung das Beste herauszuholen, solltest du dir Wohnbereiche einteilen: Schlafen, Essen/Kochen, Arbeiten, Alltagsdinge erledigen, Gäste empfangen. Ein zusätzlicher Rückzugsort wird aufgrund des fehlenden Platzes schwierig, du kannst jedoch bspw. den Schlafbereich so gestalten, dass er zum Ruhepol wird.
Bei schlauchförmigen und quadratischen Räumen stellst du die Möbel besser quer zur Wand auf und nicht an der Wand entlang. So nutzt du die vorhandene Fläche optimal, denn stehen die Möbel nur an der Wand, bleibt die Raummitte ungenutzt und du verschenkst Platz.
3. Bauliche Gegebenheiten einbeziehen
Manche Wohnungen sind ungünstig geschnitten oder haben eine platzraubende Dachschräge. Versuche diese Gegebenheiten bestmöglich mit einzubauen, indem du zum Beispiel eine Kommode oder das Bett unter die Dachschräge setzt. Auf einem kleinen Balkon passt vielleicht kein Hochbeet, aber ein vertikaler Garten.
4. Farbauswahl treffen
Bevor du anfängst neue Möbel anzuschaffen, überlege dir, welche Wandfarben die richtigen sind. Helle Töne weiten den Raum optisch. Der Effekt verstärkt sich, wenn deine Möbel die gleiche Farbe haben! Denn dadurch fallen sie weniger auf und lassen den Raum weiter wirken. Dunkle Farben machen kleine Räume noch kleiner, sie sollten daher nur wenig und dann geschickt eingesetzt werden, z. B. als Eyecatcher.
5. Verschiedene Möglichkeiten ausloten
Mit deinem fertigen Grundriss kannst du nach Herzenslust ausprobieren, neu einteilen, die Möbel immer wieder neu stellen und erlebst später keine bösen Überraschungen. Die einzelnen Wohnbereiche schaffen Struktur; richtig wohnlich wird es, wenn du schöne Übergänge schaffst. So kann das Bett zum Beispiel mittels leichter und heller Gardinen (oder alternativer Raumteiler-Ideen) vom restlichen Bereich charmant abgetrennt werden oder ein Schreib-/Esstisch verknüpft den Wohn- mit dem Kochbereich.
Einzimmerwohnung einrichten: 7 Tipps, die das Beste herausholen
1. Stauraum schaffen
Es geht gar nicht darum, jeden Quadratzentimeter, sondern die vorhandene Fläche sinnvoll zu nutzen. Den Stauraum zu nutzen, liegt natürlich am nächsten, das funktioniert am besten mit hohen Regalen und Schränken. In kleinen Küchen helfen Hängeschränke, den Raum auszunutzen. Im Schlafbereich verschwinden Bettkästen unter dem Bett und nehmen viel Krimskrams oder Decken einfach mit! Wer handwerklich begabt ist, baut sich eine Plattform und nutzt die Fläche unter dem Podest und schafft gleichzeitig einen Wohnbereich. Auch ein Hochbett wirkt Wunder – so lässt sich darunter eine kuschelige Sofaecke einrichten. Kleinigkeiten lassen sich zudem mit Wandobjekten, wie Wandorganizern, stylisch und leicht verstecken. So kannst du auch die kleinste Nische ausnutzen.
2. Auf multifunktionale Möbel setzen
Multifunktionale Möbel sind fast schon ein Muss in einer kleinen Wohnung, die bieten dir nämlich die Möglichkeit, mit einem Möbelstück verschiedene Bedürfnisse zu erfüllen.
- Schlafsofa: Ist der Raum oder das WG-Zimmer so klein, dass du nicht Bett UND Sofa hineinstellen kannst, ist ein Schlafsofa die optimale Lösung. In der Regel verfügen diese über einen Bettkasten, sodass du die Bettdecke und Kissen dort tagsüber verstauen kannst.
- Ausklappbare oder ausziehbare Tische: Sie sind eine super Sache für kleine Räume. Du nutzt sie zum Essen, als Arbeitsplatz, wenn Besuch da ist und passt sie jedes Mal nach den Erfordernissen an. Eine andere Möglichkeit sind Tische mit Stauraum, sie verfügen über eine geräumige Schublade. Alternativ tun es rollbare Beistelltische mit Stauraum (wie eine kleine Box), sie eignen sich perfekt, um sie in verschiedenen Wohnbereichen zu benutzen.
- Eckbank: Ist die Küche separat oder ideal abgegrenzt, kannst du eine Eckbank mit Staufunktion nutzen. Auf ihr können mehrere Leute sitzen, sie ist dabei platzsparend und bietet darunter die Möglichkeit, Dinge zu verstauen.
3. Filigrane Möbel für eine Einzimmerwohnung wählen
Du tust dir mit wuchtigen Möbeln keinen Gefallen, sie überfrachten den Raum unnötig. Versuche filigrane Stücke zu ergattern, das kann ein schnörkeliges Metallbett sein oder ein offenes Holzregal. Auch Möbelstücke aus Acryl oder Glas sind optimal für eine Einraumwohnung, da sie optisch kaum auffallen.
4. Tageslicht nutzen
Ein Punkt, der nur bedingt beeinflussbar ist, denn die Anzahl deiner Fenster oder Balkon-/Terrassentüren und deren Größe kannst du nicht ändern. Doch du kannst darauf achten, sie richtig zu nutzen, indem du zum einen keine großen Möbel vor deine Fenster stellst, die den Lichteinfall reduzieren. Zum anderen solltest du auf schwere Vorhänge verzichten (so gemütlich sie auch wirken können), stattdessen zu lichtdurchlässigen Vorhängen oder Plissees greifen. Kannst du damit schlecht schlafen, tun es auch Verdunkelungsrollos!
5. Lichtquellen setzen
Neben dem Tageslicht sind andere Lichtquellen wichtig für Ambiente und die Raumtiefe. Setze mehrere Lichtquellen, statt dich nur auf eine große in der Raummitte zu beschränken. Das schafft eine wohlige Atmosphäre und bietet dir für unterschiedliche Situationen das beste Licht, denn am Arbeitsplatz benötigst du anderes Licht als in der Sofaecke. Tipp: Indirektes Licht gibt mehr Raumtiefe.
6. Spiegel aufhängen
Mit Spiegeln lässt sich auch etwas tricksen: Hängst du sie gegenüber einer hellen Fläche auf (z. B. helle Wand), spiegelt er diese und lässt den Raum so größer wirken. Ein Spiegel reflektiert natürlich auch das Tageslicht – noch ein Pluspunkt!
7. Deko in der Einzimmerwohnung
Es ist ein wenig so, wie mit den Möbeln: am besten nicht zu viel. Zu viele und/oder zu wuchtige Möbelstücke können den Raum erdrücken und maßlose Dekoration schafft im schlechtesten Fall Unruhe. Nun braucht niemand, der in einer Einzimmerwohnung lebt, auf Deko zu verzichten. Beim Gestalten am besten jedoch mit Fingerspitzengefühl rangehen und auf Highlights setzen! Übrigens: Du kannst auch deine Fensterbank dekorieren oder dein Regal dekorieren. So hast du Stauraum und ein schönes Ambiente – zwei Fliegen mit einer Klappe, yay!
Mehr Gestaltungstipps gibt es hier zu lesen: Kleiner Flur, kleiner Garten und kleines Zimmer einrichten.