Pflanze ist nicht gleich Pflanze - ihre Bedürfnisse sind ganz verschieden. Für unsere Pflegetipps haben wir daher die Zimmerpflanzenarten grob unterteilt:
Sukkulenten und Kakteen

Sukkulenten und Kakteen wachsen ursprünglich in Gegenden, in denen es wenig regnet. Daher haben sie dicke Blätter, die innen viel Wasser speichern können.
Palmen

Zimmerpalmen zeichnen sich durch einen hohen Stamm aus, an dessen Ende das Grün buschig wäschst.
Sie wachsen sehr langsam und lieben das Licht.
Orchideen

Von vielen wird die Orchidee als Königin der Blumen bezeichnet. Über 1.000 Gattungen zählen zu dieser Familie. Was sie alle auszeichnet, sind die wunderschönen Blüten.
Farne

Farne gehören zu den Blattpflanzen und sind auf der ganzen Welt zu Hause. Viele Arten wachsen recht buschig und häufig ganzjährig.
Eine Pflanze, deren wilde Verwandschaft in der Wüste wächst, braucht natürlich mehr Licht als eine, die im Regenwald im Unterholz gedeiht. Empfindlichen Pflanzen kann zu viel Sonne sogar schaden. Deswegen sollten Sie wissen, wo sich welche Pflanze am wohlsten fühlt.
Ein Fenster, das nach Süden zeigt, bekommt über den Tag die meiste Sonne ab. Wüstenkakteen fühlen sich hier wohl. Alllerdings neigen sie dazu, zur Lichtquelle hin zu wachsen, so dass sie krumm werden. Wenn Sie können, stellen Sie Wüstenkakteen daher im Sommer nach draußen. Bei Wohnungspflanzen reicht es auch, den Topf alle paar Tage etwas zu drehen.
Blattkakteen, die Verwandten aus dem Regenwald, mögen es nicht ganz so sonnig. Sie sind am besten an einem hellen, aber leicht schattigen Platz gut aufgehoben. Pralle Mittagssonne schadet ihnen. Wenn ein Kaktus sich blau oder rötlich verfärbt, hat er wahrscheinlich zu viel Sonne abbekommen. Sie sollten ihn ab dann an ein schattigeres Plätzchen stellen, wo er sich erholen kann.
Auch Orchideen haben es gerne hell. Allerdings sind für sie Ost- oder Westfenster besser geeignet, in die die Sonne etwas schwächer scheint. Auf jeden Fall sollten Sie aber nachsehen, welche Orchideengattung Sie besitzen, denn einige sind für direktes Sonnenlicht gar nicht geeignet.
Die meisten Zimmerpalmen vertragen ebenfalls direktes Sonnenlicht. Wenn sie aber braune Flecken an den Blättern bekommen, ist das ein Zeichen für Sonnenbrand. Suchen Sie besser einen schattigeren Ort. Wenn Sie Ihre Palmen über den Winter an einem dunkleren Standort unterbringen, sollten Sie sie im Frühjahr erst zwei Wochen lang an einem mittelhellen Platz an die Sonne gewöhnen.
Farne werden von direktem Sonnenlicht versengt. Dafür können sie in Zimmerecken aufgestellt werden, die für alle anderen Pflanzen zu dunkel sind. Auch sie wachsen aber in Richtung der Lichtquelle. Für ein gleichmäßiges Wachstum drehen Sie den Topf alle drei bis vier Tage um ein Viertel.
Orchideen haben recht unterschiedliche Ansprüche an die Wärme ihrer Umgebung, deswegen sollten Sie sich immer einzeln über die Bedürfnisse der Pflanze informieren. Viele Orchideenarten brauchen jedoch das ganze Jahr über gleichbleibende Temperaturen.
Wüstenkakteen kommen gut mit normalen Zimmertemperaturen zurecht und halten auch mal mehr Hitze aus. Sie benötigen allerdings eine Ruhepause mit niedrigeren Temperaturen.
Blattkakteen benötigen das ganz Jahr über eine gleichbleibende Temperatur. Zu kalt sollte es nicht werden.
Auch bei Palmen macht man mit Zimmertemperatur nichts falsch. Unter 14 Grad Celsius wird es den meisten allerdings zu kühl. Einige Sorten sind aber winterhart und können draußen bleiben. Dort müssen sie nur vor Frost geschützt werden.
Farne fühlen sich am wohlsten bei 18 bis 25 Grad Celsius, halten aber auch zeitweise Temperaturen bis zu 9 Grad Celsius aus.
Farne sind für das Badezimmer wie geschaffen. Sie mögen eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Palmen kommen mit relativ trockener Luft klar, gedeihen jedoch besser, wenn die Luft feuchter ist.
Für Orchideen muss die Luft feucht sein. Sie können in ihrer Nähe ein Gefäß mit Wasser zum Verdunsten aufstellen und bei unter 21 Grad Celsius Raumtemperatur die Pflanze täglich mit Wasser besprühen.
Zu feuchte Luft mögen die Kakteen dagegen nicht so sehr.
"Viel hilft viel" ist beim Gießen ein falscher Grundsatz. Pflanzen mögen weder trockene noch nasse Füße. Besonders Staunässe, bei der das Wasser nicht abfließen kann, schadet. Kaltes Gießwasser erschreckt die Pflanzen zudem, lassen sie es lieber zimmerwarm werden.
Farne gießen Sie so lange, bis Wasser aus dem Topf in den Unterteller läuft. Wenn dieses Wasser verschwunden ist, gießen Sie so oft nach, bis es im Teller stehen bleibt. Dann schütten Sie das durchgelaufene Wasser weg.
Orchideen sind nicht besonders durstig. Sie müssen nicht viel gegossen werden und nur dann, wenn die Erde angetrocknet ist.
Kakteen kennen kräftige Regengüsse und lange Trockenperioden. Gießen Sie sie deswegen selten, aber ausgiebig, bis die Erde nichts mehr aufnehmen kann. Was im Übertopf landet, schütten Sie ab. Vor dem nächsten Gießen sollten Sie die Erde durchtrocknen lassen.
Auch Palmen reagieren empfindlich auf Staunässe. Gießen Sie regelmäßig, aber nicht zu häufig.
Im Winter wachsen viele Pflanzen gar nicht oder nur wenig. Während dieser Zeit brauchen sie kaum Wasser oder Dünger und oft kühlere Temperaturen.
Farne wachsen meist das ganze Jahr über, es sei denn, die Temperaturen sind zu niedrig. Dann gehen sie in eine Ruhepause über, in der sie nicht gedüngt werden müssen.
Orchideen brauchen auch mal Pause. Während der kalten Monate daher weniger gießen, für niedrigere Temperaturen sorgen und nicht düngen.
Palmen mögen es gar nicht, wenn sich die Temperaturen ändern. Daher sollten Sie sie im Winter schonen und nicht düngen. Einige Palmenarten sind allerdings frostsicher und können in den Garten gepflanzt werden.
Wüstenkakteen sehnen sich nach Ruhepausen. In dieser Zeit sollten Sie darauf achten, dass sie in Räumen stehen, in denen die Temperatur unter 15 Grad Celsius liegt.
Blattkakteen dagegen brauchen immer die gleiche Temperatur.
Farne werden abhängig vom Substrat gedüngt, in dem sie stehen. Je nach Erde kommt das alle zwei oder vier Wochen vor. Im Winter, wenn der Farn kühler steht und seine Ruhepause hat, wird seltener bis gar nicht gedüngt.
Orchideen sind an nährstoffarme Standorte gewöhnt und brauchen daher keinen bis sehr wenig Dünger. Speziellen Orchideendünger gibt es im Handel.
Palmen können mit einem handelsüblichen Pflanzendünger versorgt werden, gehen aber auch nicht sofort ein, wenn der ausbleibt. Überdüngung ist allerdings eher schädlich.
Kakteen sollten ebenfalls auf keinen Fall überdüngt werden. Während der Ruhepause brauchen sie keinen Dünger.
Die Wurzeln der Farne sind klein, deswegen lieben sie flache Schalen oder breite Töpfe.
Orchideen sind keine Freunde häufiger Umzüge. Aber die Beschaffenheit des Topfes ist ihnen relativ egal - daher reicht ein normaler Ton- oder Kunststofftopf aus.
Da Palmen sehr viel Gewicht an der Spitze haben, sollten die Töpfe groß und massiv sein. Tontöpfe eignen sich besonders gut.
Den Kakteen ist der Topf nicht so wichtig. Hauptsache, sie werden richtig gegossen. Da über Kunststofftöpfe kein Wasser verdunsten kann, sollte hier besonders auf die richtige Menge Wasser geachtet werden.
Für alle Pflanzenarten gilt: Topfen Sie möglichst im Frühjahr um.
Farne sollten immer dann umgetopft werden, wenn die Wurzeln den Topf vollständig ausfüllen. Orchideen brauchen nicht häufiger als alle zwei Jahre umgetopft zu werden. Danach müssen sie sich erst einmal erholen und brauchen kein Wasser. Alternativ können Sie sie auch mit lauwarmen Wasser besprühen.
Palmen können mehrere Jahre im selben Topf verbringen. Ist das Erdreich aber mit Wurzeln durchzogen, sollten Sie sie umtopfen. Achten Sie dabei vor allem auf die Wurzeln: diese sollten nicht verletzt werden.
Kakteen wechseln gern einmal ihr Erdreich, da sie frisches neues Substrat lieben. Achten Sie darauf, dass die Erde dafür durchgetrocket ist und setzen Sie das Gießen danach ein bis zwei Wochen aus.
Farne sind nicht anfällig für Krankheiten oder Schädlinge, was ihre Pflege sehr einfach macht.
So leicht haben es die Orchideen nicht. Sie werden gern von Schädlingen angefallen, sowohl im Erdreich als auch an den Blüten oder Stengeln. Achten Sie bei Orchideen besonders darauf, was sich verändert. Schädlinge zu bekämpfen ist sehr schwer und sehr unterschiedlich. Fragen Sie daher für Ihre Orchideenart im Fachgeschäft nach.
Palmen sind nicht anfällig für Krankheiten. Falls Sie von Schädlingen befallen werden, brauchen Sie ein Mittel aus dem Fachhandel.
Sollten Sie bei Kakteen Schädlinge entdecken, topfen Sie die Pflanze um und halten Sie sie mehrere Wochen trocken.
Farne, Orchideen, Palmen und Kakteen sind lebendige Pflanzen, die gepflegt und geliebt werden wollen. Sehen Sie die Zimmerpflanzen also als Lebewesen an und nicht als reine Dekoration. Sie müssen nicht jahrelang im selben Topf stehen, sie haben unterschiedliche Bedürfnisse und verändern sich.
Achten Sie einmal auf Ihre Pflanzen und schauen Sie, was Ihnen gut tut. Ihre Zimmerpflanze wird sie dafür lieben.