Sobald Wasser in einem Raum verdunstet, erhöht sich die Luftfeuchtigkeit. Die Luftfeuchtigkeit eines Raumes wird in Prozentzahlen angegeben und kann demnach zwischen 0 und 100 % liegen. Bei einer Luftfeuchtigkeit von 100 % ist die Luft vollständig mit Wasser gesättigt – dementsprechend kann kein zusätzliches Wasser mehr verdunsten und die überschüssige Feuchtigkeit kondensiert. Die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen sollte im optimalen Fall bei 45 Prozent liegen und den Maximalwert von 65 Prozent nicht übersteigen. Im Keller herrscht oft eine höhere Feuchtigkeit als in den Wohnräumen, aber auch hier sollte der Feuchtigkeitswerte von 65 Prozent nicht überschritten werden. Der Feuchtigkeitsgehalt wird mit einem Hygrometer gemessen, das im Handel erworben werden kann.
Wie entsteht eine hohe Luftfeuchtigkeit?
- Durch Schweiß und Atem wird die Feuchtigkeit in Räumen erhöht.
- Wasserdampf ist der Hauptverursacher einer hohen Luftfeuchtigkeit: Duschen und Kochen erhöht die Feuchtigkeit in Räumen enorm.
- Als Feuchtequelle gelten auch Trockner, Waschmaschine, nasse Wäsche und nasse Schuhe.
- Als zusätzliche Verursacher der Luftfeuchtigkeit sind auch Zimmerpflanzen verantwortlich, die über die Blattoberfläche Wasser an die Luft abgeben.
- Auch Zimmerbrunnen sorgen für einen Anstieg der Luftfeuchtigkeit.
Was bewirkt eine hohe Luftfeuchtigkeit?
Eine hohe Luftfeuchtigkeit erhöht die Gefahr von Schimmelpilzen, die zum Wachsen Feuchtigkeit und Wärme brauchen. Die Sporen der Schimmelpilze sind für den Menschen gefährlich und können unter anderem allergische Reaktionen verursachen.
Außerdem beeinträchtigt ein hoher Feuchtigkeitsgehalt die Regulierung unserer Körpertemperatur: Wenn Menschen Schwitzen führt dies normalerweise zur Verdunstung des Schweißes, wodurch der Körper gekühlt wird. Ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, kann der Schweiß nicht mehr gut verdunsten, wodurch der Kühlungseffekt behindert wird. Als Folge fühlen wir uns unwohl und können vor allem im Sommer Kreislaufprobleme bekommen.
Luftfeuchtigkeit senken: 6 Tipps und Hausmittel
1. Richtig Lüften
Richtig Lüften ist das A & O bei Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Dabei ist Stoßlüften von circa zehn Minuten essenziell – und das drei bis vier Mal am Tag. Stoßlüften bedeutet, das Fenster vollständig zu öffnen und nicht etwa auf Kipp zu stellen. Damit sollte man direkt morgens beginnen, da beim Schlafen besonders viel Wasser ausgeschieden wird. Bei angenehmen Außentemperaturen kann auch ein gekipptes Fenster über Nacht dazu beitragen, die Luftfeuchtigkeit moderat zu halten. Achtung: Heizkörper beim Lüften ausschalten! Im Sommer kann warme Außenluft die Luftfeuchtigkeit weiter ansteigen lassen, am besten nachts oder am frühen Morgen lüften – den Keller dabei nicht vergessen.
2. Luftfeuchtigkeit im Bad und der Küche senken
Nach dem Duschen oder Kochen sammelt sich sehr viel Wasserdampf in der Luft an. Auch hier sollte anschließend direkt das Fenster geöffnet werden. Beim Kochen ist es außerdem sinnvoll, einen Topfdeckel zu verwenden. So wird der Wasserdampf am Austreten gehindert und kondensiert am Deckel – und nebenbei sparen wir auch noch Energie. Alternativ hilft eine Dunstabzugshaube!
3. Separater Raum für feuchte Gegenstände
Waschmaschine, Trockner und feuchte Wäsche gehören am besten in einen separaten Raum, in dem eine gute Lüftung stattfinden kann. Wenn vorhanden, am besten einen belüfteten Keller nutzen. Verteile auch deine Zimmerpflanzen in der Wohnung, sodass nicht alle Pflanzen in einem Raum sind. Pflanzen, denen man nachsagt, die Luftfeuchtigkeit zu senken sind zum Beispiel: Bogenhanf, Aloe vera und die Glücksfeder.
4. Luft entfeuchten dank Hausmitteln
Salz, Reis und Katzenstreu saugen Feuchtigkeit auf und dienen daher als gute Hausmittel zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit. Fülle eine Schicht Salz (ohne Jod oder Fluorid), Reis oder Katzenstreu in mehrere kleine Schalen und stelle diese auf. Die Lebensmittel bzw. das Streu binden die Feuchtigkeit und verklumpen nach einer Weile. Nach einiger Zeit muss der Inhalt ausgetauscht werden. Alternativ sind im Handel Luftentfeuchter auf Basis von Granulaten erhältlich.
5. Elektrische Luftentfeuchter
Mit einem elektrischen Luftentfeuchter wird die Luft getrocknet. Überschüssige Feuchtigkeit wird dadurch aus der Raumluft gesammelt.
6. Konstante Raumtemperatur
Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit stehen teilweise im Zusammenhang: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Mit einer Raumtemperatur von 20 bis 22 Grad liegst du im Optimalbereich, damit die Feuchtigkeit in der Raumluft nicht zu sehr ansteigt.
Kältebrücken können im Winter dazu führen, dass sich Feuchtigkeit schneller ansammelt. Wenn an undichten Fenstern kalte Luft in einen warmen Raum einströmt, kondensiert das Wasser in diesem Bereich schneller. Deswegen sollten Kältebrücken vermieden werden.
Hier findet ihr außerdem noch Tipps zu richtig Lüften im Winter und richtig Lüften im Sommer. Und hier erklären wir, wie ihr Schimmel im Bad loswerdet.