Wenn du Schimmel an der Wand entdeckst, ist es Zeit zu handeln. Die hartnäckigen Schimmelsporen, ob schwarze, weiße oder grüne Schimmelarten, geraten rasch außer Kontrolle und schädigen deine Gesundheit. Doch keine Sorge, hier erfährst du alles über Schimmelentferner, wie du dem Schimmelbefall vorbeugen kannst und wann ein Profi ans Werk gehen muss.
Schimmel an der Wand: Wie entstehen die Schimmelflecken?
Der Schimmelpilz ist ein Mikroorganismus, also weder Tier noch Pflanze, der unter äußerst widrigen Bedingungen entstehen und überleben kann. Denn zum Wachsen benötigt der Pilz lediglich:
- Feuchtigkeit
- Wärme
- Sauerstoff
- Nährboden (Tapete, Tapetenkleister, Bausubstanz, Putz, Farben, Holz)
Heißt also, der Schimmel braucht recht wenig, um sich an der Wand auszubreiten und mit seinem Befall zum ernsthaften Problem zu werden.
Der Ursprung allen Übels ist zu viel Feuchtigkeit
- Schimmelpilze durch falsches Lüften und Heizen: Zu viel Feuchte in der Luft ist ein wahres Paradies für den fiesen Pilz. Also heißt es: Richtig Lüften und Heizen und so für eine gute Luftzirkulation sorgen. Wohnst du in einem Neubau, solltest du besonders vorsichtig sein, denn moderne Gebäude sind derart luftdicht konstruiert, dass kaum ein natürlicher Luftaustausch vonstattengeht. So kann sich durch Duschen, Kochen, Wäsche trocknen und Pflanzen gießen rasch eine übermäßige Luftfeuchtigkeit bilden.
- Schimmel durch Kondenswasser: Dieses Problem tritt vor allem an der Tapete der Außenwände auf, wenn ein großer Unterschied zwischen der Temperatur der Wand und der des Raumes besteht. So bildet sich Wasser an den Wänden – der perfekte Nährboden für Schimmel.
- Schimmelbildung durch eindringende Nässe: Schimmel an der Wand kann sich durch eindringende Nässe bilden, beispielsweise durch einen Wasserschaden. Auch Baumängel, defekte Dächer oder Risse im Mauerwerk sind häufige Gründe für zu viel Feuchtigkeit im Wohnraum.
- Schimmelbefall durch aufsteigende Nässe: Neben der Feuchtigkeit, die eindringt, ist aufsteigende Nässe ein großes Problem. Wasser aus dem Erdreich kann durch Fehler beim Bau oder ein defektes Fundament das Mauerwerk durchnässen und so die besten Bedingungen für Schimmel an den Wänden schaffen.
Schimmel an der Wand: Schimmelbekämpfung
Sind Baumängel Ursache von Schimmel und/oder sind die Ausmaße des Befalls für dich als Laie nicht zu bewältigen, muss definitiv ein Fachmann zu Rate gezogen werden. Bis dahin kannst du versuchen, den Schimmelflecken den Garaus zu machen.
- Schimmelentferner: Erste Hilfe gegen kleine Schimmelflecken bieten Sprays zur Schimmelentfernung. Sie werden ganz einfach auf die betroffenen Stellen der Wand gesprüht und töten den Schimmel durch die enthaltenden pilzabtötenden Gifte. Es empfiehlt sich, die Prozedur einige Male zu wiederholen. Enthält das Spray Chlor, wird die Wand zusätzlich gebleicht, sodass sie nach der Behandlung wieder wie neu aussehen sollte.
- Brennspiritus: Ein ebenso gutes Mittel zur Schimmelbeseitigung ist Brennspiritus. Dazu die betroffenen Stellen mit Hilfe eines Pinsels oder eines Lappens mit Spiritus bestreichen. Weil der hochprozentige Alkohol schnell verfliegt und keinerlei Depotwirkung hat, solltest du den Vorgang nach jeweils zwei Minuten Einwirkzeit mehrere Male wiederholen. Anschließend entfernst du mit einem feuchten Tuch vorsichtig alle sichtbaren Schimmelspuren.
Das Hausmittel, das gleichzeitig desinfiziert
Besonders praktisch ist es, wenn ihr in einem Abwasch nicht nur den Schimmel von eurer Wand entfernt, sondern die Wand gleichzeitig desinfizhiert - im Video oben seht ihr, wie das funktioniert!
Egal, für welches Mittel du dich entscheidest, immer gilt:
- Trage einen Mundschutz und Gummihandschuhe.
- Wirble die Sporen des Schimmels nicht auf. Die Schimmelsporen könnten ansonsten in deine Atemwege gelangen und sich in der Wohnung verteilen.
- Benutzte Materialien wie Pinsel, Lappen etc. sofort außer Haus entsorgen.
- Anschließend sorgfältig lüften.
- Allergiker, Asthmatiker, Menschen mit geschwächtem Immunsystem sowie Schwangere und Kinder sollten nicht bei der Schimmelbekämpfung helfen.
Schimmel an der Wand vorbeugen
Um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, dass der Schimmel dir Ärger macht, solltest du folgende Tipps beherzigen.
- Regelmäßiges Stoßlüften sorgt für einen optimalen Luftaustausch. Die besten Tipps gibt es hier: Richtig lüften.
- Halte die Raumtemperatur mit Hilfe des Thermostats der Heizung auf konstanter Temperatur, etwa bei 20 Grad. Auch im Winter musst du dementsprechend richtig heizen.
- Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen.
- Ist die Luftfeuchte zu hoch, verwende einen Luftentfeuchter.
- Stelle keine massiven und großen Möbelstücke direkt an die Wände.
- Neigt deine Wohnung zu übermäßiger Feuchtigkeitsbildung, verzichte auf organische Materialien an und in den Wänden. Stattdessen eignen sich Kalkputze und Kalk- und Silikatfarben, denn diese bieten den Schimmelpilzen keinen Nährboden.
- Bist du dir unsicher, ob du Schimmelpilze an der Wand hast, kannst du dir mit einem Schimmeltest Sicherheit verschaffen. Der Schimmeltest entdeckt sogar nicht sichtbaren Schimmel und gibt Auskunft über die verschiedenen Arten von Schimmel sowie ihr gesundheitsgefährdendes Potenzial.
Weitere Tipps gegen Schimmel in der Wohnung und speziell gegen Schimmel im Bad gibt es bei uns. Übrigens solltest du zum Vorbeugen im Bad regelmäßig den Duschvorhang waschen.
Videotipp: Schimmel im Spielzeug
Sie schneidet ein Kinderspielzeug auf. Was sie im Inneren entdeckt, macht sie