Wolle waschen, Funktionskleidung waschen, Feinstrümpfe waschen: Wir geben Tipps für perfekt gepflegte Kleidung in der kalten Jahreszeit.
Darf ich Wolle mit Shampoo waschen? Können Feinstrümpfe in die Maschine? Und sollte ich das Regencape besser gar nicht waschen? In Herbst und Winter, wenn die Baumwollsachen wieder im Schrank verschwinden und allerlei Warmes hervorgeholt wird, wird das Waschen komplizierter. 26 Tipps für gut gepflegte Kleidung.
1) Wolle waschen
Bei der Wollwäsche sollte die Trommel nur zu einem Viertel voll sein, da die Fasern durch die Reibung sonst zu stark beansprucht werden. Schließen Sie vor dem Waschen alle Häkchen und Druckknöpfe, damit keine Fäden gezogen werden.
Voll- und Colorwaschmittel sind für das Waschen von Wolle ungeeignet. Sie enthalten Enzyme, die die Wollfasern zerstören - und tragen dazu bei, dass Ihre Kleidung an Form verliert, verfilzt und sich Knötchen bilden. Verwenden Sie daher Wollwaschmittel, Feinwaschmittel oder ein mildes Shampoo. Wolle ist Tierhaar und unseren Haaren sehr ähnlich.
Wie immer sollte vor dem Waschen das Pflegeetikett konsultiert werden. Darf ich bei 30 Grad waschen oder nur kalt? Kann ich die Maschine benutzen? Bei empfohlener Handwäsche wählen Sie das Handwaschprogramm und stellen die Temperatur gemäß Pflegeempfehlung ein. Achtung: Kaschmir ist besonders empfindlich und darf nur ins kalte Wasser.
Auch die vermeintlich schonende Handwäsche im Waschbecken kann Wolle gefährlich werden. Verwenden Sie nur lauwarmes Wasser (bei Kaschmir nur kaltes) und vermeiden Sie es, Ihre Wäsche auszuwringen. Immer nur sanft drücken!
Nasse Wollteile sanft in Form ziehen, in ein Handtuch rollen und ausdrücken. Dann auf einem Frotteetuch liegend trocknen lassen, beispielsweise auf dem Wäscheständer. Wolle nie auf der Heizung oder in der Sonne trocknen, sonst werden die Fasern hart. Nur Kleidung mit dem "Total Easy Care"-Wollsiegel darf in den Trockner - wenn das Pflegeetikett es ausdrücklich erlaubt.
2) Funktionskleidung waschen
Funktionskleidung waschen ist wichtig, weil es Obermaterial und Futter von Schmutz, Schweiß, Sonnencreme und Fett befreit und damit die Wirkung der wichtigen Membranen wiederherstellen kann. Da Outdoor-Kleidung aus den unterschiedlichsten Materialien besteht (z.B. Gore-Tex, Fleece, Softshell, Nylon, Daunen), bitte unbedingt vor dem Waschen das Pflegeetikett konsultieren.
Auf keinen Fall sollten Sie für Ihre Funktionskleidung einen Weichspüler verwenden, da er die Fasern aufquellen lässt und die Membranen zerstört. Outdoorkleidung verträgt in der Regel auch kein Pulverwaschmittel - es kann die Poren der Membranen verstopfen. Bleiche ist ebenfalls tabu.
Spezielle Waschmittel für Funktionskleidung pflegen Ihre Outdoorsachen am besten. Sie enthalten nichts, was die Materialien schädigen könnte und greifen die Imprägnierung nicht so stark an wie herkömmliche Waschmittel (erhältlich bei Ihrem Outdoor-Ausstatter).
Die Waschmaschine nicht voll machen – die mechanische Belastung ist für die teuren Materialien geringer, wenn sie Platz beim Waschen haben. Vor dem Waschen die Kleidung auf links drehen, Reißverschlüsse und Klettverschlüsse schließen. Idealerweise hängen Sie nach dem Waschen noch einen zweiten Spülgang dran, damit Waschmittelrückstände auch wirklich entfernt werden.
Funktionskleidung am besten gar nicht oder nur bei geringer Drehzahl schleudern (maximal 600 Umdrehungen) und nass aufhängen.
Damit die Imprägnierung nach dem Waschen reaktiviert wird, benötigen die Materialien Wärme. Entweder das Kleidungsstück nach dem Trocknen für maximal 20 Minuten in den Trockner stecken (Schongang wählen!) oder auf niedrigster Stufe ohne Dampf bügeln. Legen Sie dabei ein Handtuch zwischen Kleidungsstück und Bügeleisen.
Nach einiger Zeit ist es notwendig, die Imprägnierung zu erneuern, entweder mit einem Spray oder einer "In-Wash-Imprägnierung" in der Waschmaschine. Danach muss das gute Stück bei geringer Wärme in den Trockner. Bitte befolgen Sie die Angaben der Hersteller.
Outdoor-Kleidung reagiert empfindlich auf aggressive Substanzen und somit auch auf Fleckentferner. Im Zweifel lieber die Flecken in Kauf nehmen als die sensiblen Materialien zu zerstören.
3) Feinstrümpfe waschen
Feinstrumpfhosen aus Nylon oder Perlon behalten selbst bei hohen Temperaturen ihre Form. Sie können Ihre Nylon- und Perlonstrümpfe also bei Temperaturen von bis zu 60 Grad in der Waschmaschine waschen - vor allem bei Schweißfüßen zu empfehlen
Zum Waschen in der Waschmaschine sollten Sie immer den Fein- oder Wollwaschgang wählen.
Benutzen Sie nur flüssiges Woll- oder Feinwaschmittel für Ihre Feinstrümpfe.
Damit Ihre Strümpfe in der Waschmaschine nicht von Reißverschlüssen oder anderen spitzen Applikationen beschädigt werden, sollten Sie sie im Wäschesack waschen. Sie haben keinen? Dann einfach in einen Kopfkissenbezug oder einen Strumpf stecken und verknoten.
Feinstrumpfhosen sind zwar robust, aber in den Trockner dürfen sie trotzdem nicht. Macht nichts, sie trocknen auch so schnell.
Seidenstrümpfe werden am besten mit der Hand gewaschen. Sie dürfen nie in der Sonne getrocknet werden, denn Seide verliert im Sonnenlicht ihre Festigkeit - auf der Wäscheleine draußen sogar um bis zu 34 Prozent. Wäsche aus Seide also lieber im Bad, auf dem Boden oder im Keller trocknen. Vorsicht übrigens auch bei Schweiß: Der kann die feinen Seidenfasern zersetzen.
4) Handwäsache
Das Wasser darf bei der Handwäsche nur lauwarm sein. Prüfen Sie mit Ihrem Handrücken, ob sich die Temperatur angenehm anfühlt. Dann ist sie perfekt.
Seide und Wolle sind alkaliempfindlich. Daher bitte keine Vollwaschmittel verwenden, die können die Fasern beschädigen.
Ideal für die Handwäsche sind flüssige Fein- und Wollwaschmittel. Sie sind pflegend und lösen sich leicht im Wasser.
Wäsche je nach Verschmutzungsgrad einige Minuten bis einige Stunden einweichen lassen. Dann erst mit den Händen durchwaschen.
Vor dem Waschen bitte Ringe und Armbänder abnehmen - der Schmuck kann sonst hässliche Ziehfäden hinterlassen.
Die Textilien nach dem Waschen gründlich unter fließendem Wasser spülen. Dabei nicht wringen, sondern nur drücken. Auch jetzt darf das Wasser nicht heiß sein.
Wer möchte, kann nach dem Ausspülen noch eine Runde mit Weichspüler einlegen - dann duftet die Wäsche schöner.