Artikelnummern? Damit konnte Ikea-Gründer Ingvar Kamprad noch nie etwas anfangen. Da Kamprad schlecht mit Zahlen umgehen kann, haben die Produkte von Ikea schon immer Namen.
Diese Namen - wir ahnen es beim Einkaufen - sind natürlich alle skandinavisch angehaucht. Sie klingen irgendwie schwedisch und manchmal (unfreiwillig) lustig. Ein Doppelbett, das Lauvik heißt? Das ist doch ein Lacher!
Aber woher kommen die Namen und wie werden sie vergeben?
In der Tat gibt es ein festes System für Lack, Malm, Billy und Co.! Sofas sind nach schwedischen Orten benannt, Stühle haben männliche Vornamen und Lampen haben Namen aus den Naturwissenschaften.
So werden Ikea-Namen vergeben:
- Polstermöbel, Couchtische, Rattanmöbel, Bücherregale, Musikmöbel, Türknöpfe: Schwedische Ortsnamen
- Betten, Kleiderschränke, Dielenmöbel: Norwegische Ortsnamen
- Esstische und -stühle: Finnische Ortsnamen
- Bücherregalserien: Berufe
- Badezimmerartikel: Skandinavische Seen, Flüsse und Meeresbuchten
- Küchen: Grammatikalische Begriffe, gelegentlich auch andere Namen
- Stühle, Schreibtische: Männernamen
- Stoffe, Gardinen: Frauennamen
- Gartenmöbel: Schwedische Inseln
- Teppiche: Dänische Ortsnamen
- Beleuchtung: Begriffe aus der Musik, Chemie, Meteorologie, Maße, Gewichte, Jahreszeiten, Monate, Tage, Boote, Seemannssprache
- Bettwäsche, Decken, Kissen: Blumen, Pflanzen, Edelsteine
- Kinderartikel: Säugetiere, Vögel, Adjektive
- Gardinenzubehör: Mathematische und geometrische Begriffe
- Küchenutensilien (Besteck, Geschirr, Textilien, Glas, Porzellan, Tischdecken, Kerzen, Servietten, Dekorationsartikel, Vasen u.a.): Fremdwörter, Gewürze, Kräuter, Fische, Pilze, Früchte oder Beeren, Funktionsbeschreibungen
- Schachteln, Wanddekoration, Bilder und Rahmen, Uhren: Umgangssprachliche Ausdrücke, auch schwedische Ortsnamen
Übrigens: Für die Namensgebung von neuen Produkten sind zwei schwedische Ikea-Mitarbeiterinnen zuständig. Sie entdecken oft beim Autofahren einen Orts- oder Flussnamen, den sie als Produktbezeichnung verwenden können.
Hilfsmittel bei der Namensfindung sind aber auch Landkarten, Kalender, Wörterbücher, Synonymlexika und Nachschlagewerke. Sogar in Geburtsanzeigen sind die beiden schon fündig geworden.
Die Namensvorschläge werden dann von Juristen geprüft, um sicherzugehen, dass kein geschütztes Warenzeichen verletzt wird.