1. Wer nähen will, muss auch trennen können
Ich weiß, es hört sich pessimistisch an, aber egal wie sehr man sich bemüht, gerade bei den ersten Projekten muss immer wieder eine Naht aufgetrennt werden. Ich habe es am Anfang mit einer kleinen Nagelschere gemacht - ganz ehrlich, das war doppelt unhandlich und dementsprechend auch doppelt frustrierend! Ein guter Nahttrenner (z.B. von Prym) minimiert den Frustfaktor wenn mal etwas daneben geht - so werden schnell wieder neue Nähte gesteppt!

2. Einmal aufspulen bitte: Garn und Unterfadenspule
Meist passiert es kurz vor dem Ende einer sichtbaren Naht - die Unterfadenspule ist plötzlich leer. Dann kostet das neue Aufspulen nicht nur Zeit, sondern auch Nerven. Dabei kann man dieses Dilemma so leicht verhindern! Mein Tipp: Schaut einfach schon zu Beginn des Projekts einmal auf die Unterfadenspule und füllt einmal großzügig auf! Hilfreich ist auch, die eine oder andere zusätzliche Unterfadenspule im Nähkästchen zu haben!

3. Stumpfe Schneiderkreide? Einfach schälen!
Einer der Grundsätze beim Nähen ist Genauigkeit! Damit jede Naht sitzt, muss auch jede Linie vorher deutlich gezeichnet worden sein. Für exakte Linien mit Schneiderkreide (z.B. von Prym) muss diese immer mal wieder angespitzt werden. Ich mache das ganz einfach mit einem Sparschäler - einfach beide Seiten etwas schälen und der perfekten Linie steht nichts mehr im Weg!

4. Große Nahtzugaben mit Tape markieren
Jede Naht hat ihre Nahtzugabe. Die meisten Nähmaschinen helfen euch mit Markierungen auf der Stichplatte, diese gut einzuhalten. Manchmal darf es dann aber noch etwas deutlicher sein. Mein Tipp: klebt euch ein Stück Tape an die entsprechende Stelle auf der Maschine. So wisst ihr immer, wo’s langgeht und eure Maschine hat auch noch ein schickes optisches Highlight verpasst bekommen.

5. Sauber geschnitten mit der Zickzackschere
Gerade als Nähanfänger hat man vielleicht noch keine Overlockmaschine im Nähzimmer, das heißt, versäubert wird im Zickzackstich. Das ist wichtig, kann aber zugegebenermaßen auf Dauer etwas lästig werden. Mein Tipp: Investiert in eine schöne Zickzackschere (z.B. von Buttinette oder Prym). So spart ihr euch das Hin und Her bei Webwaren - und Jerseys müssen ohnehin nicht extra versäubert werden.

6. Einfädeln wie ein Boss!
Wenn das Nadelöhr mal wieder geschrumpft und das Garn irgendwie gewachsen scheint, braucht es kleine Tricks zum Einfädeln. Erste Hilfe gibt’s mit der Schere: Schneidet einfach den Faden neu an und ja, es hilft tatsächlich einen schrägen Schnitt zu machen! Immer noch alles zu labberig? Kein Problem, ein kleiner Stoß Haarspray macht das Garnende steif und hilft beim schnellen Einfädeln.

7. So einfach und so praktisch: Maßband an der Tischkante
Beim Nähen brauchst du das Maßband eigentlich gar nicht mehr aus der Hand zu legen. Ausser du machst es wie ich und klebst es mit doppelseitigem Klebeband an deine Tischkante. So liegt es immer bereit, rollt sich nicht ständig ein und du kannst sauber arbeiten. Und hübsch ausschauen tut es auch noch!

8. Stecken oder Clippen?
Wer mit Sticknadeln eher in die eigenen Finger als in den Stoff piekst, hat jetzt eine super Alternative für alle Nähprojekte: Wonderclips. Die praktischen kleinen Helfer sind Kunststoffklammern die problemlos alles dort fixieren, wo es bleiben soll. Für Stoffe wie Leder oder Kork sind sie sogar unerlässlich, um kleine Einstichlöcher zu vermeiden!

9. Nadel auf den ersten Blick: Sortieren mit Korkwand
Mit den ersten fortgeschrittenen Nähprojekten kommen auch anspruchsvollere Stoffe, die wiederum besondere Nähmaschinennadeln (z.B. von Schmetz oder Prym) brauchen. Um da schnell und sicher den Überblick zu behalten, gibt es einen tollen Trick: Beschrifte dir eine Korkpinnwand und pinne die verschiedenen Nadeln einfach an der richtigen Stelle fest. So verschwindet garantiert keine Nadel mehr im Kurzwaren-Gewusel.

10. Gut gebügelt ist halb genäht
Das klingt schon ein bisschen nach einem alten Hausfrauenspruch, aber beim Nähen ist dieses Wissen Gold wert! Wenn man die fertigen Nähte nämlich einmal ausbügelt, halten sie gleich doppelt so gut und bringen direkt die gewünschte Form in die Nähprojekte.
Soviel für den Moment - als blutiger Anfänger sind diese paar Tipps vielleicht schon umwerfend viel, aber keine Angst, mit ein bisschen Übung kommt schnell Routine in die einzelnen Kniffe und eure Fähigkeiten werden von Projekt zu Projekt besser! Und Ideen zum Üben habe ich auch noch für euch!
Probiere doch einfach ein paar Nähprojekte aus: Patchworkdecke nähen, Rock nähen oder Mantel nähen. Neben Nähen sind auch Basteln, Häkeln und Stricken mega im Trend.
Wie wäre es zum Beispiel mit ein paar kostenlosen Video-Kursen?
Viel Spaß beim Nähen!