Die eigene Hochzeit soll ja einer der schönsten Tage im Leben werden. Da lässt man sich doch gern schon im Vorfeld etwas ganz Besonderes einfallen - so wie Tania Jennings, die sich ihr eigenes Hochzeitskleid gehäkelt hat. Ihre Leidenschaft fürs Häkeln hat Jennings schon als kleines Mädchen entdeckt, aber nie etwas für sich selbst gemacht. Bis zu ihrer Hochzeit im Juni in der Londoner St. Pancras Church, bei der sie im selbst gehäkelten Hochzeitskleid erschien.
Komplett gehäkelt ist ihr Hochzeitskleid allerdings nicht. Eine Freundin der Familie hat das Kleid aus Satin designt, Jennings dann das Spitzen-Überkleid mit Blüten in Violett - der Lieblingsfarbe ihres Mannes - und Weiß gehäkelt. Außerdem hat sie die Spitzenteile an Saum und Schleppe selbstgemacht. Insgesamt wurden am Ende 150 einzelne Spitzenteile zu einem Kleid zusammengefügt.

Die Idee für ein gehäkeltes Hochzeitskleid hatte Jennings, die eigentlich aus Portland/Oregon stammt, von einer anderen Braut. Architektin Chi Krneta aus Seattle hatte sich ebenfalls ein eigenes Hochzeitskleid gehäkelt. Mit ihrem Kleid begann Jennings im November 2014, fertig wurde es erst kurz vor der Hochzeit am 6. Juni 2015. Am meisten Zeit brauchte sie für die fünf Sterne auf der Schleppe. Für jeden musste sie etwa 80 Stunden aufwenden. Insgesamt stecken 1000 Stunden Arbeit in dem Kleid.

Jedes einzelne gehäkelte Motiv steht für eine bestimmte Geschichte, mit der sie den Menschen in ihrem Leben Tribut zollen möchte. Ihre Schwiegerfamilie hat die Blumenmotive ausgesucht, der Elefant ist für ihre Tochter Bridgette, die Tulpe für ihre Tochter Gabby - und ein Martini-Glas erinnert an das Online-Game, das sie und ihren heutigen Ehemann zusammengeführt hat.
Auf der Hochzeit war das Kleid natürlich Gesprächsthema: "Es wurde für alle bei der Feier zu einem Spiel, "ihr" Teil zu finden", sagte die Braut gegenüber dem amerikanischen TV-Sender ABC News. "Ich habe fast die ganze Nacht vor der Hochzeit damit verbracht, an dem Kleid zu arbeiten, mit einem kleinen Schläfchen von ein, zwei Stunden gegen 4 Uhr, um wieder fit zu werden", berichtet sie der Huffington Post. Ihre Brautjungfern waren sehr aufgeregt, weil sie nicht verstanden haben, wie die Braut vor der Hochzeit so ruhig sein konnte. "Für mich ist Häkeln aber so entspannend, dass ich nur lächeln und weitermachen konnte, weil ich wusste, dass mir das Kleid sagen würde, wenn es fertig ist."

Als sie das Spitzenoberteil endlich über das Unterkleid gelegt hatte, war die Braut erleichtert und absolut verliebt in ihre Kreation. "Es war so leicht und verschmolz mit dem Rock, so wie ich es gehofft hatte", sagt die Braut. Besonders erleichtert war sie, als eine Freundin beim Empfang zu ihr kam und sagte, alle Gästen hätten gelächelt, als sie in die Kirche kam. Weil das Kleid so gut zu ihr gepasst hat. Und das ist schließlich die Hauptsache.


