Woher kommt das Wichteln?
Dieser Brauch stammt aus Schweden. Einige kennen ihn eventuell auch unter dem Namen Julklapp. Dieser setzt sich zusammen aus dem Schwedischem "Jul" für Weihnachten und "klapp" von "klappa", das für klopfen steht. Denn in Schweden klopft der Wichtel an die Tür bevor er sie öffnet, das Geschenk hinein wirft und unerkannt wieder verschwindet. In Österreich kennt man Wichteln auch unter Engerl und Bengerl.
Der Wichtel ist ein Fantasiegeschöpf aus nordischen Sagen, das Gutes tut, aber auch gerne mal Streiche spielt. Das deutsche Pendant dazu sind die Heinzelmännchen, die den Menschen viele kleine Aufgaben aus dem Alltag abnehmen.
Wie sind die Regeln beim Wichteln?
Gewichtelt wird in einer Gruppe, häufig bei der Weihnachtsfeier in der Firma, unter Freunden oder in der Familie. Die Wichteln-Regeln unterscheiden sich je nach Variante. Ihr könnt blind wichteln, d. h. die Geschenke anonym einsammeln und nach Zufall verteilen. Oder ihr lost im Vorfeld: Jeder Teilnehmer schreibt seinen Namen auf einen Zettel, dann sammelt ihr alle in einem Hut oder einer Schale oder Ähnlichem.
Nun zieht wiederum jeder einen der Namenszettel und damit sein Wichtelopfer, so wird der:die zu Beschenkende nämlich genannt. Für die Wichtelgeschenke legt ihr am besten vorher ein Limit fest, z. B. 5 Euro. Das jeweilige Geschenk beim Wichteln sollte vor allem originell und möglichst persönlich sein. Viele Menschen freuen sich auch über kreative Geschenke, die ihr selber gemacht habt.
Wichtelvarianten
Verschiedene Varianten des Wichtelns laden zum Beschenken ein. Daher weichen die Regeln manchmal ab. Generell könnt ihr diese nach Lust und Laune erweitern oder anpassen.
Würfelwichteln
Die Wichtelgeschenke werden alle in die Tischmitte gelegt. Ein Würfel geht reihum, jeder, der eine sechs würfelt, darf sich eins aussuchen, aber noch nicht auspacken. Würfelt der Nachfolgende auch eine sechs, nimmt sich derjenige entweder eines der Päckchen vom Tisch oder stibitzt das Geschenk des Wichtelopfers vorher. So geht es herum, bis jeder eins hat. Erst dann werden alle Wichtelgeschenke ausgepackt.
Zusatzregeln machen das Spiel noch spannender. Hier ein paar Beispiel:
- Jeder der eine eins würfelt, darf sein Päckchen schon auspacken.
- Bei einer zwei muss es mit einem anderen beliebigen Teilnehmer getauscht werden.
- Die Geschenke werden links herum weitergegeben, wird eine 3 gewürfelt.
- Bei einer vier, werden sie rechts herum gegeben.
- Zeigt der Würfel eine fünf, tauschen die Sitznachbarn zur linken und rechten Seite ihre Geschenke aus.
Räuberwichteln
Beim Räuberwichteln legen alle Wichtel ihre Präsente auf einen Tisch. Es beginnt der Jüngste oder der Älteste aus der Runde. Oder ihr lost aus, wer beginnen darf. Derjenige greift sich ein Wichtelgeschenk vom Tisch und packt es gleich aus. Der Nächste hat die Möglichkeit, dieses zu klauen oder ein neues aus der Runde zu nehmen. Jeder ist ein Mal dran und die, die am Ende kein Geschenk mehr haben, dürfen sich jetzt noch mal ein Wichtelgeschenk nehmen. Gewichtelt wird so lange, bis alle ein Geschenk haben.
Schrottwichteln
Das Schrottwichteln gehört wohl zu den bekanntesten Wichtelvarianten. Wichtigste Regel: Es werden nur scheußliche Gegenstände verschenkt! Dabei handelt es sich meistens um ein ungeliebtes Teil aus dem eigenen Haushalt, das man unbedingt loswerden will. Und wer weiß, vielleicht freut sich der Beschenkte sogar darüber?!
Zufallswichteln
Beim Wichteln ohne festen Wichtelpartner werden die Wichtelgeschenke in einer Tüte oder einem Sack gesammelt. Dieser wird reihum gereicht und jeder zieht eins heraus. Wer sein eigenes erwischt hat, legt es natürlich wieder zurück und versucht es nochmal. Die Herausforderung bei dieser Version liegt darin, eine Präsent zu finden, das möglichst vielen gefallen könnte.
Gedichtwichteln
Diese Version punktet mit einer persönlicheren Note! Zuerst werden die Wichtelpartner festgelegt. So weiß jeder, wen er zu beschenken hat. Doch vor der Geschenkübergabe trägt der Wichtel ein selbstgeschriebenes Gedicht vor, das den zu Beschenkenden beschreibt. Und die Gruppe hat die Aufgabe zu erraten, wer der Wichtelpartner ist.
Geschichtenwichteln
Auch hier werden vorher die Wichtelpartner gelost. Anders als bei den Gedichten, wird bei dieser Wichtelvariante eine Geschichte zusammen erfunden. Jeder spinnt die Story ein Stückchen weiter und erhält dafür sein Wichtelgeschenk.
Aufgabenwichteln
Statt eines Namens steht eine kleine Aufgabe auf dem Los, die der Wichtel stellt. Wird diese erledigt, bekommt das Wichtelopfer ein kleines Geschenk überreicht. Diese Variante passt besonders gut im privaten Rahmen wie dem Freundes- oder Familienkreis.
Du weißt nicht, was du schenken sollst? Wie wäre es mit selbst gemachten Weihnachtsplätzchen oder Last-Minute-Geschenken!