10 Wahrheiten, für die wir unseren Müttern heute dankbar sind | BRIGITTE.de

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Zum Muttertag 10 Wahrheiten, für die wir unseren Müttern heute dankbar sind

Was würden wir nur ohne unsere Mütter tun? Auch wenn einige ihrer Weisheiten in der Kindheit noch so klangen, als würden sie uns nicht betreffen, wissen wir es heute besser. Wir haben zum Muttertag einmal in der Redaktion rumgefragt, für welche Wahrheiten unserer Mütter die Redakteur:innen heute dankbar sind. Das kam dabei raus.

14.05.2023, 04:32

Früher habe ich das gehasst, wenn sie es gesagt hat. Heute weiß ich: Sie hat recht. Der einzige Weg für mich, Struktur in alle meine ToDos und Termine – inklusive der der Kinder – zu bringen, ist, sie aufzuschreiben. Mit einem Stift in einen analogen Kalender aus Papier. Ist ja auch wissenschaftlich bewiesen, aber Mama hat es eben auch ohne Studie gewusst.

slr Brigitte

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Früher habe ich das gehasst, wenn sie es gesagt hat. Heute weiß ich: Sie hat recht. Der einzige Weg für mich, Struktur in alle meine ToDos und Termine – inklusive der der Kinder – zu bringen, ist, sie aufzuschreiben. Mit einem Stift in einen analogen Kalender aus Papier. Ist ja auch wissenschaftlich bewiesen, aber Mama hat es eben auch ohne Studie gewusst.

Meine Mutter meinte mit dieser Lebensweisheit selbstverständlich die finanzielle Unabhängigkeit von einem Mann. Als ich jung war, fand ich ihren Leitsatz nur so mittelspannend, weil er mir unromantisch und freudlos erschien. Heute sehe ich es längst wie sie: Sich selbst und notfalls auch die Kinder selbst ernähren zu können, ist die wichtigste Voraussetzung für ein unabhängiges Leben.

Wenn ich früher über meine Lehrer:innen geschimpft habe oder ein Mitschüler – ja, das waren meist Jungs – fies zu mir waren, dann sagte meine Mutter immer diesen Satz. Früher konnte ich damit nicht viel anfangen, heute weiß ich: Es bedeutet nicht, dass die Menschen nicht schlau sind, sondern einfach, dass es immer Menschen geben wird, die einem das eigene Leben erschweren (wollen). Aber anstatt sich über sie aufzuregen, sollte man lernen, mit ihnen umzugehen und sie am besten so schnell wie möglich aus dem eigenen Leben zu verbannen.

Als Teenager habe ich den Luxus von zwei Zimmern mit einem angrenzenden eigenen Bad genießen dürfen – einzige Voraussetzung war, hier selbst zu putzen. Sehr schnell habe ich hier gelernt, dass die Erwiderung meiner Mutter auf: „Wenn es jetzt meine eigene Dusche ist, brauche ich keinen Duschabzieher mehr, das nervt immer so“, leider viel Wahres hatte: „Na dann viel Spaß beim Putzen! Kalk olé!“ Heute unterstellt man mir einen Putzfimmel.

Den Spruch hat schon meine Oma gesagt. Meine Mutter hat immer erzählt, dass sie das auch schmerzlich lernen musste. Aber wahrscheinlich müssen wir Menschen einfach eigene Erfahrungen machen, um zu glauben, was andere uns erzählen. Denn natürlich habe ich den gleichen Fehler gemacht und dafür am Ende viel Geld bezahlt. Wahrscheinlich werde ich das einmal bei meinen Kindern ebenfalls beobachten.

In meiner ersten eigenen Wohnung hatte ich zwar keinen Geschirrspüler, aber das Prinzip war das gleiche: Wer nicht sofort abwäscht, züchtet einen Stapel Geschirr. Dieser Satz ist aber nicht nur auf das Geschirr anzuwenden, sondern lässt sich eigentlich gleichsetzen mit: Verschiebe nicht alles auf morgen! Wie wahrscheinlich viele andere auch, musste ich das erst mal lernen. Heute weiß ich: Mutti hatte recht.

Wir können Menschen nicht verändern, das können nur sie selbst. Und wenn wir nicht damit zurechtkommen, wie andere ihr Leben führen, dann ist es manchmal besser, sich von ihnen zu trennen. Jeder Mensch ist einzigartig und das sollte er oder sie auch bleiben.

Ein bisschen wirkte dieser Spruch immer wie eine Floskel. Im Laufe meines Lebens merkte ich aber, dass er eigentlich genau das bedeutet, was unsere Gesellschaft ausmachen sollte. Ein füreinander statt gegeneinander, ein Kümmern statt ignorieren, ein paar nette Worte oder einfach Schweigen als Beschimpfungen.

Ich denke immer einmal wieder daran, wenn ich das nicht getan habe und mich dann auf dem Rückweg verlaufe, weil alles irgendwie anders und unbekannt ausschaut.

Als Jugendliche dachte ich immer, dass ich schon so viel Verantwortung habe, denn ich kümmerte mich immerhin um unseren Familienhund. Dass meine Mutter damals im Hintergrund die Strippen zog, wusste ich natürlich nicht. Das habe ich erst gelernt, als viel später mein jetziger Hund einzog. Verantwortung lernen ist eine unfassbar große Aufgabe – ich bin froh, dass meine Mutter die Grundlagen gelegt hat.

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