Was bestimmt, wen wir lieben?
Sternzeichen? Schicksal? Herkunft? Aussehen? Oder doch bloß der schnöde Zufall? Es gibt zahllose Thesen darüber, welche Faktoren unsere Partnerwahl beeinflussen.
Eine weitere beliebte Annahme: Die Geschwisterfolge, in der man aufgewachsen ist, kann Auskunft darüber geben, wen man später einmal liebt. Findet ihr euch wieder?
Erstgeborene wählen keine Erstgeborenen
Studien haben gezeigt, dass Eltern höhere Erwartungen an ihre erstgeborenen Kinder haben und mehr von ihnen verlangen als von den jüngeren Geschwistern. Besonders erstgeborene Mädchen neigen daher statistisch gesehen dazu, das ambitionierteste Kind in der Familie zu sein. Ihnen wird gern eine "Alpha"-Persönlichkeit zugeschrieben – sie seien besonders zielstrebig und unabhängig, heißt es.
Nun könnte man annehmen, dass Erstgeborene ebensolche Partner suchen. Aber die Psychotherapeutin Dr. Sonya Rhodes schreibt in ihrem Buch "The Alpha Woman Meets Her Match", dass sogenannte Alpha-Frauen eher sogenannte Beta-Männer suchen – Partner, die zwar ebenfalls motiviert und erfolgreich sind, aber nicht im selben Maße wie sie. Würde die Erstgeborene ebenfalls ein ältestes Kind zum Partner wählen, würde die Partnerschaft leiden - weil beide stur ihre Ziele verfolgen.
Sandwich-Kinder lieben ... alle
Mittlere oder Sandwich-Kinder gelten als entspannter und kompromissbereiter als die übrigen Kinder. Weil ihnen die Aufmerksamkeit der Eltern nicht automatisch zufliegt, sind sie häufig sozial kompetent. Studien haben gezeigt, dass sie gute Vermittler und tendenziell offener als die anderen Kinder sind.
So sind sie auch bei der Partnerwahl offen für die unterschiedlichsten Persönlichkeiten und wenig festgelegt. Und sie sind eher gewillt, langfristig monogame Beziehungen einzugehen: Wenn es passt, bleiben sie gern bei ihrem Liebsten.
Letztgeborene lieben Sandwich-Kinder
Die Kleinsten sind oft die Kreativsten in der Familie. Sie bekommen Freiheiten geschenkt, die sich die Größeren erst erkämpfen mussten – und genießen so mehr Freiraum, um zu experimentieren und eigene Fehler zu machen. Und sie wissen, wie sie bekommen, was sie wollen.
Die Psychologin Linda Blair hat festgestellt, dass Letztgeborene bei der Partnerwahl andere Letztgeborene eher meiden, besonders wenn beide eher sorgloser Natur sind. Sie schreibt, dass die Kleinsten als Erwachsene besonders gut mit Sandwich-Kindern können. Diese sind kompromissfähig und kämen mit ihrem freigeistigen und fordernderen Charakter besser zurecht als andere.
Einzelkinder lieben Letztgeborene
Einzelkinder gelten als besonders zielstrebig und perfektionistisch. Denn der Druck der Eltern ist für sie am größten. Weil keine Geschwister nachkommen, lassen die Forderungen und Erwartungen der Eltern nie nach.
Deshalb daten Einzelkinder tendenziell keine Erstgeborenen – die Beziehung mit einem anderen "Alpha"-Wesen wäre zu sehr von mangelnder Kompromissbereitschaft geprägt.
Kevin Lemon, Autor des "The Birth Order Book", schreibt, dass Einzelkinder am besten mit einem Nesthäkchen fahren. Denn das jüngste Kind, das viele Freiheiten hatte, braucht die Verantwortlichkeit und Stabilität, die ein Einzelkind bietet.