Zweifel gehören zum Menschsein dazu. Wir zweifeln an uns selbst, an unseren Entscheidungen, unseren Prioritäten, Gewohnheiten und an unseren Gefühlen sowieso. Klar, dass auch unsere Beziehungen, insbesondere unsere Partnerschaft oder Freundschaften, immer mal wieder an der Reihe sind und sich unserer kritischen Prüfung unterziehen müssen. Solange wir sie nicht ständig hinterfragen und uns nach dem Zweifeln erleichtert fühlen, weil wir festgestellt haben, dass wir mit der betreffenden Beziehung glücklich sind, ist das normal und völlig okay.
Warum zweifeln wir an unserer Beziehung?
In einer Partnerschaft entstehen Zweifel in der Regel, wenn unsere Wahrnehmung nicht mit unseren Ansprüchen oder Vorstellungen von Liebe übereinstimmen. Durch die Diskrepanz meldet sich unser Gefühl und setzt den Grübelprozess in Gang. Der bietet uns die Chance, entweder unsere Wahrnehmung zu überdenken und anzupassen (Steigere ich mich vielleicht in etwas rein? Schaue ich zu viel auf die Probleme und zu wenig auf die schönen Seiten unserer Beziehung?) oder unsere Ansprüche an die Liebe (Ist es vielleicht gar nicht so schlecht, einen gemeinsamen Alltag zu haben? Müssen wir womöglich gar nicht so eine Beziehung führen wie die Paare bei Instagram?).
Wenn uns das gelingt, sodass unser Gefühl Ruhe gibt und der Drang zu zweifeln abklingt, hat uns das Reflektieren weitergebracht und vermutlich sogar in unserer Liebe bzw. Entscheidung für die Partnerschaft bestärkt. Wenn nicht, melden sich die Fragen nach kurzer Zeit wieder. Und dann sollten wir wohl oder übel Konsequenzen ziehen.
"In einer Beziehung sollte eigentlich nichts tabu sein.", schreibt etwa der Autor und Wissenschaftsjournalist Dr. Werner Bartens in seinem Buch "Lob der langen Liebe". "Es gibt allerdings ein paar Fragen, die man besser nicht ständig stellen sollte. Weder sich selbst noch dem anderen noch an die Beziehung. Wenn sie trotzdem nicht zu unterdrücken sind, spricht das für einen gewissen Grad der Zerrüttung." Handeln ist dann unausweichlich, sofern wir nicht zu unglücklichen Griesgramen mutieren wollen. Offen mit dem Partner über die Bedenken sprechen, ggfs. professionelle Hilfe suchen, Beziehungspause oder eine Trennung sind dann die besten Antworten.
Welche Fragen es konkret sind, die dich bei unaufhörlichem (!) Wiederaufploppen in deinen Gedanken alarmieren sollten, erfährst du in unserer Galerie.